2187/AB XXII. GP

Eingelangt am 13.12.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz

 

Anfragebeantwortung

 

 

 

Zu den einzelnen Fragen der an mich gerichteten Anfrage nehme ich wie folgt
Stellung:

zu Frage 1.): Wie viele Anträge auf Invaliditäts/Berufsunfähigkeitspensionen wurden 1999, 2000,2001, 2002,2003, 2004 gestellt?

Antwort:

Die Anträge der Jahre 1999 bis 2004 sind in der folgenden Tabelle zu sehen, für

 

 

Anträge IP

 

Männer

Frauen

Männer +
Frauen

Anteil der
Männer

Anteil der
Frauen

Anträge pro
Monat

1999
2000
2001
2002
2003
2004*)

27.068
35.347
32.069
37.196
40.401
25.709

19.928
23.451
21.572
25.185
26.299
16.873

46.996
58.798
53.641
62.381
66.700
42.582

57,6%
60,1%
59,8%
59,6%
60,6%
60,4%

42,4%
39,9%
40,2%
40,4%
39,4%
39,6%

3.916
4.900
4.470
5.198
5.558
5.323

*) 2004 ... Jänner bis August

2004 konnten nur die Werte Jänner bis August dargestellt werden.

 


Betrachtet man aber die Entwicklung der Invaliditätspensionen, so muss man auch
die „Vorzeitigen Alterspensionen wegen geminderter Erwerbsfähigkeit berück-
sichtigen. Durch die Einführung dieser Pensionsart kam es Mitte der 90er Jahre zu
einer Verschiebung der Neuzugangspensionen von den Invaliditäts- zu den Alters-
pensionen. Durch die nunmehrige Abschaffung dieser Pensionsart kommt es wieder
zum umgekehrten Effekt, wodurch der Eindruck entsteht, dass es zu einem
Ansteigen der Zahl an Invaliditätspensionen kommt – tatsächlich ist dies aber nur
eine Verschiebung.

Die nachstehende Tabelle zeigt daher Anträge für diese beiden Pensionsarten
gemeinsam:

 

 

Anträge IP + VGA

 

 

Männer        Frauen

Männer +
Frauen

Anteil der    Anteil der
Männer        Frauen

Anträge pro
Monat

1999
2000
2001
2002
2003
2004*)

 

44.447 25.868
53.760 27.771
34.388 21.885
38.720 25.409
40.623 26.369
25.749                16.880

 

70.315
81.531
56.273
64.129
66.992
42.629

63,2%           36,8%
65,9%           34,1%
61,1%           38,9%
60,4%           39,6%
60,6%           39,4%
60,4%           39,6%

5.860
6.794
4.689
5.344
5.583
5.329

*) 2004...Jänner bis August

Wie man deutlich sieht ist die Behauptung, dass die Anträge auf Invaliditäts-
pensionen stark ansteigen, völlig aus der Luft gegriffen - während 2003
durchschnittlich fast 5.600 Anträge pro Monat gestellt wurden, sind dies 2004 nur
rund 5.300. Die mit 1.1.2004 in Kraft getretene Reform 2003 hat daher keinen
Einfluss auf die Entwicklung der Anträge auf Pensionen aus gesundheitlichen
Gründen.

Bei den hier dargestellten Daten handelt es sich um die gesamte gesetzliche
Pensionsversicherung, nämlich ASVG, GSVG/FSVG und BSVG - dies gilt auch für
alle übrigen nachstehend behandelten Fragen.

Zu Frage 2.): Wie viele Invaliditäts/Berufsunfähigkeitspensionen wurden 1999, 2000,
2001, 2002,2003,2004 zuerkannt?


 

Antwort:

Die folgende Tabelle zeigt die Zuerkennungen für die Jahre 1999 bis 2004:

 

 

Zuerkennung IP

 

Männer

Frauen

Männer +

Frauen

Anteil der

Männer

Anteil der

Frauen

Zuerk. pro

Monat

Zuerkennungs

quote

1999

9.829

5.781

15.610

63,0%

37,0%

1.301

39,6%

2000

11.867

6.584

18.451

64,3%

35,7%

1.538

37,8%

2001

14.552

7.472

22.024

66,1%

33,9%

1.835

42,0%

2002

15.006

8.335

23.341

64,3%

35,7%

1.945

44,4%

2003

15.155

7.415

22.570

67,1%

32,9%

1.881

47,3%

2004*)

15.609

7.341

22.950

68,0%

32,0%

2.869

45,7%

*) 2004... Jänner bis August

Bei den Zuerkennungen gilt das gleiche wie für die Anträge, daher wurden auch hier die Zuerkennungen an Invaliditätspensionen und vorzeitigen Alterspensionen wegen geminderter Erwerbsfähigkeit gemeinsam dargestellt:

 

 

Zuerkennungen IP + VGA

 

Männer

Frauen

Männer +

Frauen

Anteil der

Männer

Anteil der

Frauen

Zuerk. pro

Monat

Zuerkennungs

quote

 

1999

21.546

8.499

30.045

71,7%

28,3%

2.504

51,5%

2000

23.986

10.392

34.378

69,8%

30,2%

2.865

47,2%

2001

16.941

7.740

24.681

68,6%

31,4%

2.057

44,3%

2002

15.917

8.397

24.314

65,5%

34,5%

2.026

44,8%

2003

15.293

7.463

22.756

67,2%

32,8%

1.896

47,4%

2004*)

15.644

7.346

22.990

68,0%

32,0%

2.874

45,7%

*) 2004... Jänner bis August

Die stark steigende Zahl an Zuerkennungen für das Jahr 2004 ist weder auf gestiegene Anträge im Jahr 2004 (siehe Antwort zur Frage 1), noch auf eine gestiegene Zuerkennungsquote (Anteil der Zuerkennungen an Zuerkennungen und Ablehnungen) zurückzuführen sondern kommt daher, dass sich im Jahr 2003 bei der Pensionsversicherungsanstalt ein „Rückstau" von nahezu 30.000 Anträgen angesammelt hat - diese Anträge werden beginnend mit dem Jahr 2004 laufend abgearbeitet.

 

Zu Frage 3.): Wie hoch ist dabei der Anteil an Männern und Frauen?

Antwort:

Die Anteile an Männern und Frauen sind in den jeweiligen Tabellen bei den
Antworten zu den Fragen 1 und 2 ersichtlich.

Zu Frage 4.): In welchen Branchen sind Arbeiterinnen und Angestellte dabei
besonders betroffen?

Antwort:

Zur Beantwortung dieser Frage - Zuerkennungen an Invaliditätspensionen nach
Branchen oder Wirtschaftsklassen - stehen dem BMSG keine Statistiken der Sozial-
versicherungsträger zur Verfügung.

Zu Frage 5.): Wie schaut die altersmäßige Verteilung aus?

Antwort:

Die Aufteilung der Neuzuerkennungen an Invaliditätspensionen im Jahr 2003 auf
Altersgruppen ist in der folgenden Tabelle zu sehen.

 

 

Männer

Frauen

Männer +

Frauen

 

jünger als 30 Jahre

2%

2%

2%

30-39

4%

8%

5%

40-49

11%

19%

14%

50 und älter

83%

71%

79%

gesamt

100%

100%

100%

Zu Frage 6.): Welche Erkrankungen führen zu Invaliditätspensionen/
Berufsunfähigkeitspensionen?

Antwort:

Rund 37% aller gesundheitsbedingten Neuzugänge entfielen 2003 auf Krankheiten
des Bewegungs- und Stützapparats und fast 26% auf psychiatrische Krankheiten
und Krankheiten des Nervensystems, d.h. auf diese beiden Krankheitsgruppen fallen nahezu 63% aller Neuzugänge. Mit Ausnahme der Herzkrankheiten (inkl. Hyper-
tonie), auf die im Jahr 2003 etwas mehr als 8 % entfielen, sind demgegenüber alle
anderen Krankheitsgruppen beinahe marginal.

Zu Frage 7.): Gab es dabei Veränderungen zu den Jahren 1999, 2000, 2001, 2002,
2003, 2004.

Antwort:

Die Konzentration auf wenige Krankheitsgruppen ist seit dem Jahr 1999 unverändert,
allerdings gab es innerhalb dieser Gruppen eine leicht Verschiebung weg von den
Krankheiten des Bewegungs- und Stützapparats hin zu den psychiatrischen Krank-
heiten und Krankheiten des Nervensystems. 1999 entfielen fast 42% auf die erst-
genannte Gruppe (2003: 37 %), auf die zweite Gruppe knapp mehr als 20 % (2003:
26 %).

Auffallend ist im gesamten genannten Zeitraum die starke Konzentration auf wenige
Krankheitsgruppen. Nimmt man noch die Gruppe der Herzkrankheiten inkl.
Hypertonie hinzu (1999: 9,5 %, 2003: 8,2 %), entfielen auf diese drei Gruppen jeweils
rund 71 % aller Neuzugänge an krankheitsbedingten Pensionen.

Für 2004 liegen noch keine Daten vor.

Zu Frage 8.): Wie hoch sind diese Pensionen im Durchschnitt für die Betroffenen?

Antwort:

Die durchschnittliche neuzuerkannte Pension wegen geminderter Erwerbsfähig-keit
betrug im Jahr 2003 für Männer 1.036 Euro, für Frauen 596 Euro (inkl. Zulagen und
Zuschüsse).

Zu den Fragen 9.) bis 14.):

Frage 9)                     Wie viele Personen stellten 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004 mehrmals Anträge

auf Invaliditäts/Berufsunfähigkeitspensionen ?
Frage 10)       Wie viele Personen stellten  1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004 aus einem

aufrechten Dienstverhältnis Anträge auf Invaliditäts/Berufsunfähigkeitspensionen?


Frage 11)   Wie viele Personen stellten 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004 aus der
Arbeitslosigkeit den Antrag auf Invaliditäts/Berufsunfähigkeitspensionen?

Frage 12)   Wie viele Invaliditäts/Berufsunfähigkeitspensionen werden aufgrund von
Erwerbstätigkeit in Teilpensionen umgewandelt?

Frage 13)       Wie vielen Pensionsbezieherlnnen wurden Maßnahmen der Rehabilitation gem. § 300
 
ASVG in den Jahren 1999-2004 gewährt?

Frage 14)                      Wie viele Invaliditätspensionen sind dadurch weggefallen?

Antwort:

Laut Auskunft der Pensionsversicherungsanstalt sowie des Hauptverbandes der
österreichischen Sozialversicherungsträger gibt es zu diesen Fragen kein
statistisches Datenmaterial, es können daher keine Angaben dazu gemacht werden.