2216/AB XXII. GP

Eingelangt am 21.12.2004
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BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur

 

Anfragebeantwortung

GZ 10.000/172-III/4a/04

 

Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Univ. Prof. Dr. Andreas Khol

 

Parlament

1017 Wien

 

Wien, 21. Dezember 2004

 

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2228/J-NR/2004 betreffend Englischunterricht in der Volksschule Schladming, die die Abgeordneten Anita Fleckl, Genossinnen und Genossen am 21. Oktober 2004 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

 

Ad 1. 5. und 5a:

In den Ausführungen zur parlamentarischen Anfrage sind zahlreiche sachlich unrichtige Darstellungen enthalten.

 

Insbesondere sind die Behauptungen falsch, dass nur in den 3. Klassen alle vierzehn Tage eine Englischstunde abgehalten worden wäre und in den 4. Klassen kein Englischunterricht stattgefunden hat. Stattdessen ist der lehrplanmäßige Unterricht in Englisch in allen Klassen erteilt worden. Weiters wird behauptet, dass die Schüler für die Teilnahme am Englischunterricht ausgelost worden seien. Dies ist falsch und die entsprechende Behauptung wurden auch bereits vom Schulforum (Vertreter der Eltern aller Klassen und die klassenführenden Lehrer aller Klassen) sowie dem Direktor der Schule zurückgewiesen.

 

An der Volksschule Schladming werden nach den mir vorliegenden Informationen die unverbindlichen Übungen Englisch, Spielmusik, Bildnerische Erziehung und Gesunde Ernährung angeboten. Unverbindliche Übungen werden grundsätzlich zusätzlich zum normalen Unterricht durchgeführt.

 

Die unverbindliche Übung Englisch für die 3. Klassen hätte ebenfalls zusätzlich zum Pflichtunterricht in zwei Gruppen stattfinden sollen, so dass jede Gruppe 14-tägig eine zusätzliche Stunde gehabt hätte. Einige Eltern wünschten das Zusatzangebot wöchentlich und haben dafür eine zusätzliche Bezahlung durch die Eltern vorgeschlagen.

 

Ad 2.:

Die Finanzierung des Pflichtschullehrerpersonals erfolgt aufgrund einer Vereinbarung zum Finanzausgleich zwischen dem Bund und allen neun Bundesländern nach einem System des Schüler - Lehrer Verhältnisses. Für 14,5 Volksschüler refundiert der Bund den Bundesländern die Ausgaben für eine Lehrerstelle. Dies ist eines der besten Betreuungsverhältnisse aller OECD – Staaten, wie auch die OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ feststellt.

 

ad 3., 3a. und 3b.:

Die Reduktion der Pflichtstunden in der Volksschule um 2 Stunden ändert nichts an der genannten Verhältniszahl Schüler je Lehrer im Finanzausgleich. Den Ländern stehen deshalb gleich viele Stunden zur Verfügung, so dass gegenüber früheren Jahren mehr Stunden für unverbindliche Übungen, Freigegenstände, Förderangebote oder die Erhaltung von kleinen Schulstandorten verwendet werden können. Behauptungen, dass die Reduktion der Pflichtstunden an den Volksschulen zu Einsparungen beim Bund geführt hätten, sind daher falsch.

 

Ad. 4.:

Die Motivation von Lehrerinnen und Lehrern hängt wesentlich von der öffentlichen Anerkennung der Arbeitsleistung der Lehrerinnen und Lehrer ab. Gerade die Lehrerinnen und Lehrer an den Volksschulen haben sich in den vergangenen Jahren erfolgreich zahlreichen neuen Herausforderungen gestellt. Unwahre oder falsche Behauptungen tragen zu dieser Anerkennung nichts bei, sondern wirken verunsichernd. Das Schulforum der Volksschule Schladming hat dankenswerterweise öffentlich festgehalten, dass an der Schule eine einwandfreie und ordnungsgemäße Ausbildung der Kinder gewährleistet ist.

 

 

Die Bundesministerin:

GEHRER eh.

 

 

2 Anlagen

 

Anmerkung der Parlamentsdirektion:

 

Die vom Bundesministerium übermittelte Anlagen stehen nur als Image zur Verfügung.