2242/AB XXII. GP

Eingelangt am 29.12.2004
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BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur

 

Anfragebeantwortung

GZ 10.000/162-III/4a/2004

 

 

Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Univ.-Prof. Dr. Andreas KHOL

Parlament

1017  Wien

 

 

Wien, 22. Dezember 2004

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2302/J-NR/2004 betreffend Wissenschafts- und Kulturreise nach China und in die Mongolei, die die Abgeordneten Dr. Josef Broukal, Genossinnen und Genossen am 11. November 2004 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Bei der von Ihnen zitierten „7-tägigen Reise“ handelte es sich um 2 bilaterale Besuche, jeweils in China und der Mongolei. In China galt es das vorbereitete Abkommen über „Gleichwertigkeiten im Hochschulbereich“ zu unterzeichnen (Näheres siehe Frage 6). Der Aufenthalt in der Mongolei umfasste mehrere Arbeitsgespräche mit Amtskollegen sowie Persönlichkeiten aus dem politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Leben und die Durchführung der „Österreichischen Wissenschafts- und Kulturtage in der Mongolei“. Der offiziellen Abordnung (siehe Punkt 2) folgte eine Gruppe an Kultur- und Operninteressierten, die die Kosten für ihre Reise und Programm selbst trugen.

Kulturkontakt Austria war für die Koordination der „Österreichischen Wissenschafts- und Kulturtage in der Mongolei“ und die Abwicklung der österreichisch-mongolischen Mozartoper „Don Giovanni“ verantwortlich.

Ad. 1.:

Meine Reisekosten betrugen Euro 1.615 und wurden beim Ansatz 12008/6216 verbucht.


 

Ad. 2.:

Die offizielle Delegation bestand aus Vertretern des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten, dem Bundeskanzleramt, der Wissenschaft und der Wirtschaft. Die Kosten für die offizielle Delegation aus dem BMBWK beliefen sich auf Euro 6.953 und wurden beim Ansatz 12008/6216 verbucht.

 

Ad. 3.:

Die sonstigen Teilnehmer bezahlten ihre Kosten selbst.

 

Ad. 4.:

Es waren zwei Veranstalter, die die Reise für die privaten Teilnehmer organisiert haben: „China CYTS Tours Holding Co., Ltd.“ und „Extratour - Reisen durch die Mongolei, Sibirien und China“. Die Flüge wurden direkt bei Austrian Airlines und der mongolischen MIAT gebucht.

 

Ad. 5.:

Auf Nachfrage hin wurden Informationen einzelnen Abgeordneten über die „Wissenschafts- und Kulturtage in der Mongolei“ zur Verfügung gestellt. Grundsätzlich stand es jedem frei, sich auf eigene Kosten außerhalb der offiziellen Abordnung zu beteiligen.

 

Ad. 6.:

Arbeitsergebnisse in China:

Gegenstand des Besuchs in China waren die Vertiefung und Ausweitung der Kooperation im Bereich Wissenschaft und Universitäten, die Eröffnung der 1. Netzwerkkonferenz des von
Univ.-Prof. Dr. Brigitte Winklehner geleiteten Eurasia-Pacific Uninet, das auf über 50 Universitäten
(aus China, Österreich, Südkorea, Singapur, Australien, Neuseeland, russische Föderation, Kasachstan, Kirgisistan, Mongolei) erweitert wurde und die Eröffnung des österreichischen Kulturforums an der Österreichischen Botschaft Peking. Weiters fanden Arbeitsgespräche mit dem chinesischen Bildungsminister Zhou Ji, der chinesischen Vizeministerin für Bildung Wu Quidi, dem Vizeminister des Forschungs- und Technologieministeriums Liu Xanhua, sowie ein Treffen mit der früheren Bildungsministerin und

 

nunmehrigen Staatsrätin Chen Zili, zuständig für Bildung und Forschung, über die Weiterentwicklung und Vertiefung der bildungspolitischen Beziehungen statt.

Im Rahmen des Arbeitsgespräches mit dem chinesischen Bildungsminister Zhou Ji wurde das Abkommen über Gleichwertigkeiten im Hochschulbereich unterzeichnet. Zentrales Anliegen dieses Abkommens ist es, den Studierenden in beiden Staaten die Aufnahme oder Fortführung des Studiums im jeweils anderen Land zu erleichtern.

Am 22. Oktober fand in der ausverkauften Oper von Ulan Bator die erfolgreiche Premiere der Mozartoper „Don Giovanni“ statt. Auf Anregung des mongolischen Staatspräsidenten Bagabandi wurde dieses Gemeinschaftsprojekt anlässlich des 40. Jahrestages der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen beider Länder unter Federführung des BMBWK initiiert.

Die „Don Giovanni“ Premiere habe ich mit Unterstützung von Bundeskanzleramt und Außenministerium zum Anlass genommen „Österreichische Wissenschafts- und Kulturtage“ in Ulan Bator abzuhalten. Der Bogen der Aktivitäten reichte von Lehrerfortbildung für mongolische Lehrerinnen und Lehrer in Österreichischer Landeskunde, Übergabe von deutschsprachigen Lesematerialien für eine mongolische Schule, Überreichung einer Bücherspende für den österreichischen Lesesaal an der nationalen Universität von Ulan Bator, Stipendienvergabe an talentierte mongolische Studierende, Wissenschafts- und Kultur- Roundtable mit österreichischen und mongolischen Experten, Ausstellungseröffnung einer österreichischen Künstlerin bis zu einem gemeinsamen österreichisch-mongolischen Konzert. Die österreichischen Aktivitäten wurden in der Mongolei mit großem öffentlichem Interesse verfolgt.

Zu den bildungs- und kulturpolitischen Themen fanden Arbeitsgespräche mit dem Parlamentspräsidenten Nambar Enkhbayar, dem Premierminister Tsakhia Elbegdorj, dem Verteidigungsminister und Vorsitzenden der mongolisch-österreichischen Gesellschaft Badarch Erdenebat, dem Präsidenten der mongolischen Handelskammer Sambuu Demberel und dem mongolischen Bildungs- und Kulturminister Puntsag Tsagaan statt.


 

Mit dem mongolischen Bildungsminister konnten 10 bildungspolitische Schwerpunkte für die künftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern identifiziert werden, die in einem Arbeitsprotokoll festgehalten wurden. Die Schwerpunkte umfassen u. a. die Verhandlung eines Abkommens über Gleichwertigkeiten im Hochschulbereich binnen eines Jahres, die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den Hochschulinstitutionen unter verstärkter Einbindung des Eurasia-Pacific Uninet, Zusammenarbeit und Informationsaustausch im Bereich der Qualitätssicherung, ein gemeinsames Projekt im Bereich Tourismusausbildung und einen geplanten Expertenaustausch im Bereich Museumspädagogik, Museumsmanagement und Restauration.

 

Die Bundesministerin:

GEHRER eh.