2287/AB XXII. GP

Eingelangt am 10.01.2005
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Gesundheit und Frauen

 

Anfragbeantwortung

 

 

 

Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Dr. Andreas Khol

Parlament

1017 Wien

 

 

 

GZ: BMGF-11001/0176-I/A/3/2004

Wien, am    5  . Jänner 2005

 

 

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 2324/J der Abgeordneten Petra Bayr und GenossInnen
wie folgt:

 

Fragen 1 bis 3:

Es war mir wegen einer Überschneidung mehrerer Termine leider nicht möglich, an der angesprochenen Ministertagung teilzunehmen. Mein Ressort war jedoch auf Beamtenebene vertreten.

 

Fragen 4 und 5:

Österreich hat in seiner nationalen HIV/AIDS Bekämpfung die von der EU geforderten Standards seit langem erfolgreich implementiert.

In Österreich ist der freie Zugang zu ARV (AntiRetroViraler Therapie) und spezifischer medizinischer Bertreuung kein Thema. Es stehen sowohl ambulante, semistationäre, stationäre und Langzeitbehandlungsplätze für alle im Rahmen des Sozialsystems zur Verfügung.

 

Die Österreichischen AIDS-Hilfen werden seit Beginn der Epidemie bei Prävention, Beratung und anonymer Testung subventioniert und passen ihre Arbeit regelmäßig an die aktuellen Entwicklungen und an die gebotenen Präventivschwerpunkte an. Außerdem stehen HIV-Tests flächendeckend in einer Reihe von qualitätsgeprüften Labors zur Verfügung.

 

Die Unterstützung von anderen EU-Staaten und Drittländern fällt nicht in den Kompetenzbereich des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen. Soweit jedoch mein Zuständigkeitsbereich betroffen ist, werden die entsprechenden Beschlüsse des EU-Papiers von mir voll mitgetragen. Ich werde mich auch weiterhin für eine bessere Koordinierung von Maßnahmen in den einzelnen Direktoraten der Kommission verwenden.

 

Frage 6:

Grundsätzlich finden Maßnahmen in diesem Zusammenhang bei folgenden Budgetansätzen Bedeckung:

 

- Ansatz 1/17206 (Gesundheitsvorsorge, Förderungen) - wenn es sich um geplante Förderungen handelt oder

- Ansatz 1/17208 (Gesundheitsvorsorge, Aufwendungen) - wenn es sich um sonstige Maßnahmen (Studien, Werkverträge etc.) handelt.

 

Frage 7:

Quellen für HIV/AIDS Daten in Österreich sind:

Offizielle AIDS Statistik BMGF

Offizielle Laborstatistik BMGF

 

Daten des LBI für Infektionskrankheiten der Lunge (Wiss.Leiter Prim.Dr.N.Vetter OWS Wien), im Auftrag BMGF

OEHIVKOS (Österreichische HIV Kohortenstudie,wiss.Leiter Prof.R. Zangerle Uni Innsbruck; mit Unterstützung BMGF)

 

AIDS-Zahlen: Stand drittes Quartal 2004

HIV-Zahlen: Stand 2.Quartal 2004

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zahl der HIV Tests

Zahl der HIV+ Tests

Quelle: Referenzlabor

Neue HIV+ Tests

Quelle Referenzlabor

AIDS BMGF

Neue HIV+ OEHIVKOS

People living with AIDS

People under treatment

 

1998

596624

876

313

99

217

975

563

 

1999

600650

907

339

101

199

1023

646

 

2000

570349

967

336

84

205

1043

715

 

2001

593439

936

402

90

227

1071

750

 

2002

643359

1076

442

92

248

1114

805

 

2003

697869

1051

423

49

222

1123

859

 

2004

359832

636

261

47

103

1150

877

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AIDS (kumulativ) BMGF

AIDS Tote (kumulativ) BMGF

AIDS (kumulativ) OEHIVKOS

AIDS Tote (kumulativ) OEHIVKOS

HIV/AIDS Tote (kumulativ) OEHIVKOS

HIV Tote (kumulativ) OEHIVKOS

HIV/AIDS Tote (kumulativ) geschätzt

 

1998

1926

1189

1329

766

951

185

1374

 

1999

2027

1222

1450

804

1004

200

1422

 

2000

2111

1275

1566

851

1068

217

1492

 

2001

2201

1312

1650

900

1130

230

1542

 

2002

2293

1334

1735

930

1179

249

1583

 

2003

2342

1362

1817

958

1219

261

1623

 

2004

2389

1382

1851

974

1239

265

1647

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Zahl der Neuinfektionen ist leicht steigend, die Zahl der Patienten/Patientinnen in stationärer Behandlung oder unter Observation leicht steigend. Die Zahl der Menschen, welche mit AIDS leben, bleibt konstant, die Zahl der Personen, welche mit HIV leben, ist steigend.

 

In Übereinstimmung mit allen anderen Quellen kann von einer Zahl von 5000 +- 1000 lebenden HIV-positiven Personen ausgegangen werden. Der jährliche Zuwachs beträgt etwa 300 Personen (400 Neuinfektionen –100 Todesfälle).

 

Frage 8:

Mein Ressort hat kein Mandat zur AIDS-Bekämpfung im Ausland und beschränkt sich daher auf die Unterstützung grenzüberschreitender Projekte meist in Kooperation mit der EU. Die Erfahrungen, welche sich auf Problemgruppen, wie etwa grenzüberschreitende Prostitution fokussieren, sind als erfolgreich zu bewerten.

 

Frage 9:

Die Forderungen sind, soweit sie in meinen Zuständigkeitsbereich fallen, seit langem umgesetzt. Entwicklungshilfe und Förderung von Drittstaaten fallen jedoch nicht in meinen Kompetenzbereich.

 

Frage 10:

Nein.

 

Fragen 11 bis 13: 

Diese Fragen betreffen keinen Gegenstand der Vollziehung meines Ressorts.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

Maria Rauch-Kallat

Bundesministerin