2364/AB XXII. GP

Eingelangt am 04.02.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für auswärtige Angelegenheiten

 

Anfragebeantwortung

Die Abgeordnete zum Nationalrat Mag. Christine Muttonen hat am 9. Dezember 2004 unter der
Nr. 241l/J-NR/2004 an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Kulturforum
Peking gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu Frage 1:

Mit der Umsetzung des 2001 verabschiedeten „Kulturkonzepts NEU" wurden mit Wirkung vom
1.1.2002 allen Vertretungsbehörden (Botschaften, Generalkonsulaten, Kulturforen) eigene
Jahreskulturbudgets zugewiesen. Zuvor war die Zuweisung auf Einzelanfrage zu konkreten
Projekten erfolgt. Durch die mit 1.1.2004 erfolgte Einführung des SAP-Systems konnten den
Generalkonsulaten in Shanghai und in Hongkong eigene Jahreskulturkredite zugewiesen werden.

1999

Österreichische Botschaft Peking                       ÖS 609.439,58.-

Österreichisches Generalkonsulat Shanghai ---

Österreichisches Generalkonsulat Hongkong                       ÖS 124.876,48.-


2000

Österreichische Botschaft Peking                        ÖS 701.095,74.-

Österreichisches Generalkonsulat Shanghai                        ÖS 302.789,25.-

Österreichisches Generalkonsulat Hongkong                        ÖS 112.664,17.-

2001

Österreichische Botschaft Peking                        ÖS 470.982,22.-

Österreichisches Generalkonsulat Shanghai                        ÖS 619.583,30.-

Österreichisches Generalkonsulat Hongkong                        ÖS 220.071,43.-

Jahreskulturkreditzuweisungen:

2002

Österreichische Botschaft Peking                       € 22.000.-

davon für:

Österreichisches Generalkonsulat Shanghai                         4.500.-

Österreichisches Generalkonsulat Hongkong                          7.300.-

2003

Österreichische Botschaft Peking                       € 45.000.-

davon für:

Österreichisches Generalkonsulat Shanghai                         4.500.-

Österreichisches Generalkonsulat Hongkong                          7.300.-

2004

Österreichische Botschaft Peking                                              48.500.-

Österreichisches Generalkonsulat Shanghai                                              7.300.-

Österreichisches Generalkonsulat Hongkong                                              7.300.-

Zu Frage 2:

Siehe Beantwortung der Frage 1.


Zu Frage 3:

Im Rahmen der gegebenen finanziellen Möglichkeiten wurde der Bedeutung der Kulturarbeit
Österreichs in China wie folgt Rechnung getragen:

Österreichisches Kulturforum Peking:                                 140.000.-

Österreichisches Generalkonsulat Shanghai:                                                15.000.-

Österreichisches Generalkonsulat Hongkong:                                 15.000.-

Zu Frage 4:

Im Zuge der erfolgten Absichtserklärung zur Errichtung eines Österreichischen Kulturforums in
Peking wurde auch das Interesse Österreichs an einem chinesischen Kulturinstitut in Wien zum
Ausdruck gebracht. Die weiteren Planungsüberlegungen dazu obliegen jedoch ausschließlich den
zuständigen chinesischen Behörden.

Zu Frage 5:

Die für Herbst 2005 geplante Musikveranstaltung der „Plattform Kultur-Mitteleuropa" wird
gemeinsam mit allen 6 daran teilnehmenden Staaten (Österreich, Polen, Tschechische Republik,
Slowakei, Ungarn und Slowenien) vorbereitet und gemeinsam finanziert, wobei jedes Land für die
Kostenübernahme der eigenen Musiker sorgen wird. Diese Kosten richten sich nach der Anzahl der
vorgesehenen Musiker bzw. Ensembles. Von österreichischer Seite wird es dazu ein Sonderbudget
geben, das den Kulturkredit des österreichischen Kulturforums Peking nicht belasten soll. Ferner
wird von April bis Oktober 2005 die Ausstellung mit dem Titel „Neue abstrakte Malerei aus
Österreich" in Shanghai, Peking, Xi'an und Guangzhou gezeigt. Der finanzielle Beitrag des
Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten beträgt dazu € 70.000.-.

Zu Frage 6:

Das österreichische Kulturforum hat in Umsetzung dieses Vorhabens, das insbesondere die
Leistungen österreichischer Schriftstellerinnen in den Vordergrund stellen möchte, chinaweit mit


den Germanistikinstituten bzw. Deutschabteilungen an den verschiedenen Universitäten Kontakt
aufgenommen, die inzwischen auch schon ihr Interesse an diesem Projekt bekundet haben.

Dabei wird einerseits auf eine geografische Ausgewogenheit (Peking Universität,
Fremdsprachenuniversität Peking, Zweite Hochschule für Fremdsprachen Peking, Tongji
Universität, Nanjing Universität, Universität für Fremdsprachen und Außenhandel Guangdong,
Fremdsprachenhochschule Xi'an, Xiangtan Universität, Hunan Provinz) geachtet und andererseits
auch der Umstand berücksichtigt, dass an diesen Instituten entweder ein österreichischer Lektor
(dzt. Peking Universität und ab Februar 2005 auch an der Tongji Universität) tätig ist, der die Texte
der Autorin in den laufenden Unterricht integriert bzw. den Instituten Werke der Autorin zum
Vorabstudium durch die Studenten zugänglich machen kann oder besonderes Interesse an
zeitgenössischer österreichischer Literatur bereits besteht. Zur Zeit ist die Aufmerksamkeit für
österreichische Literatur in China durch die Literatur-Nobelpreisverleihung an Elfriede Jelinek sehr
groß. Am         1.1. 2005 erscheint im Beijing Publishing House die erste offizielle, wenngleich
zensierte Fassung des Romans "Die Klavierspielerin". Dieser Verlag kaufte auch die Rechte für den
Roman "Die Kinder der Toten", der bis Ende 2005 in chinesischer Sprache erscheinen soll.