2388/AB XXII. GP
Eingelangt am 08.02.2005
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möglich.
Bundeskanzler
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag.
Muttonen, Kolleginnen und Kollegen haben
am
9. Dezember 2004 unter der Nr. 2414J an mich eine schriftliche parlamentari-
sche
Anfrage betreffend Förderung unabhängiger Medieninitiativen in Ost- und Süd-
osteuropäischen
Staaten gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Die österreichische Position bei dieser Konferenz
entspricht der langjährigen, im
Europarat
insbesondere auch im CDMM, eingenommenen österreichischen Hal-
tung. Gerade der
Europarat hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1950 für Demo-
kratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit eingesetzt und dabei immer
wieder
auf die Notwendigkeit der Etablierung und
Absicherung entsprechender gesell-
schaftlicher Strukturen hingewiesen. In diesem Zusammenhang sind unabhängige
Medien für die demokratische Entwicklung von essentieller Bedeutung. Das
CDMM
und somit selbstverständlich auch der österreichische
Vertreter im CDMM haben
sich stets für die Sicherstellung
unabhängiger Medien in den Mitgliedstaaten des
Europarates eingesetzt. Diese Position wird auch anhand der in der Anfrage
zitier-
ten drei Schwerpunktthemen der Kiew-Konferenz eindrucksvoll
dokumentiert.
Nur am Rande sei vermerkt, daß einer
der Keynote-Speaker der Medienminister-
konferenz
der bekannte US-amerikanische Kommunikationswissenschaftler Ben
Bagdikian sein wird, der sich Zeit seines wissenschaftlichen Lebens immer
wieder
gegen Medienmonopole
und für die Notwendigkeit der Verankerung demokratischer
Medienstrukturen ausgesprochen hat. Ben
Bagdikian wurde auf Vorschlag des
österreichischen Vertreters für die Konferenz eingeladen.
Zu Frage 2:
Vertreter des Bundeskanzleramtes waren im
Zusammenwirken mit dem für Medien
zuständigen Europarats-Sekretariat wiederholt als Vortragende im Rahmen der Eu-
roparats-Trainingsprogramme für
Medienvertreter aus Ost- und Zentraleuropa tätig
und sie werden diese
wichtige Aufgabe auch weiter wahrnehmen. Damit wird ein
wichtiger Beitrag für
den Transformationsprozeß in diesen Staaten geleistet. Zudem
steht die Medienabteilung des
Bundeskanzleramtes-Verfassungsdienst mit Vertre-
terinnen von ost- und südosteuropäischen Staaten im laufenden Kontakt
und Infor-
mationsaustausch.
Zu Frage 3:
Österreich hat sich im CDMM ausdrücklich für die Abhaltung
des NGO-Forums in
Kiew eingesetzt.
Dabei wurde insbesondere auf österreichischen Vorschlag erwirkt,
daß die Vertreter der NGOs sich zu allen
Themenstellungen während der Konferenz
- konkret vor jedem Themenblock -
äußern können. Eine besondere organisatori-
sche und finanzielle Unterstützung des NGO-Forums ist nicht gedacht.