2428/AB XXII. GP
Eingelangt am 22.02.2005
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BM für
Gesundheit und Frauen
Anfragebeantwortung
Herrn
Präsidenten
des Nationalrates
Dr.
Andreas Khol
Parlament
1017
Wien
Wien, am 21. Februar
2005
Sehr geehrter Herr Präsident!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche
parlamentarische
Anfrage Nr. 2459/J der Abgeordneten Pirklhuber,
Freundinnen und Freunde wie folgt:
Frage 1:
Entsprechend den Vorgaben des Gesundheits- und
Ernährungssicherheitsgesetzes (GESG) setzt die AGES auf den Gebieten der
Gesundheit und Ernährungssicherheit auf eine Inhalts- und Qualitätsoffensive
zur Sicherstellung hoher europäischer Standards in Österreich. Daraus sind
folgende konkrete Maßnahmen abgeleitet worden:
-
Ausbau der laut GESG geforderten Risikobewertung bis 2010 von
einer derzeit reaktiven zu einer proaktiven Einheit.
-
Aufbau einer umfassenden und effizienten Risikokommunikation,
welche die Bevölkerung informieren kann und damit auch in Krisensituationen mit
objektiver Information gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung, aber auch
wirtschaftliche Folgen für „unschuldige Wirtschaftsbeteiligte“ vermindern kann.
-
Der Aufbau einer umfassenden Datenbank zur Sicherstellung einer
breiten Informationsbasis für die Risikobewertung und Risikokommunikation
benötigt eine breite Datenbasis.
Neben diesen
neuen Aufgabenfeldern startet die AGES eine Qualitätsoffensive in den
Fachbereichen, um die Kompetenzen auszubauen und die Analysequalität zu
verbessern. Dies soll durch eine Verbesserung der Zusammenarbeit nationaler und
internationaler Behörden und Partner sowie durch interne Optimierungen der
Prozesse und der Unternehmensstruktur erfolgen.
Frage 2:
Eines der
Hauptthemen der Aufsichtsratssitzung am 1. Dezember 2004 war die Sicherstellung
der Finanzierung der AGES. Das von der Geschäftsführung
vorgelegte
Budget wurde vorerst bis 31. März 2005 beschlossen, um das Ergebnis einer
grundsätzlichen Diskussion zwischen Eigentümervertretern und Geschäftsführung
der AGES abzuwarten. In diesem Beschluss wurde auf die Umsetzung langfristiger
Finanzierungsprojekte vorerst verzichtet, wobei für das Unternehmen wichtige,
bereits gestartete Projekte von dieser Beschlussfassung ausgenommen wurden und
umgesetzt werden. Hauptfokus der Diskussion zwischen Eigentümervertretern und
Geschäftsführung sind die strategischen Schwerpunkte der AGES zur
Sicherstellung eines hohen Schutzes der Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze
sowie die Sicherstellung der hierfür erforderlichen Mittel.
Frage 3:
Zusätzlich zur
Basisfinanzierung und den bereits ausgezahlten 7,3 Millionen Euro
Bareinlagenerhöhung von 2004 werden je Eigentümervertreter (BMGF, BMLFUW)
jeweils eine Million Euro für 2005 und 2006 zur Verfügung gestellt. In Summe
erhält die Kapitalgesellschaft damit 11,3 Mio. Euro zusätzliche Finanzmittel.
Die finanzielle Ausstattung der AGES zur Wahrung ihres gesetzlichen Auftrages
auf der Grundlage von gemeinsam vereinbarten Businessplänen wird auch über das
Jahr 2006 hinaus gewährleistet bleiben.
Fragen 4 und
5:
Oberstes Ziel
der AGES ist unverändert der Ausbau von Gesundheits- und Täuschungsschutz unter
optimaler Verwendung von Steuergeldern. Unter diesem Aspekt wird gemäß Vision
2010 das Leistungsprofil der AGES fokussiert bzw. erweitert.
Entscheidungen,
wo die Leistungen der AGES künftig erbracht werden, erfolgen unter Abwägung des
Zielerreichungsgrades im Verhältnis zu den verfügbaren Mitteln.
Frage 6:
Wenn die unter
4 und 5 angeführten unternehmenspolitischen Grundsätze die Konzentration von
Leistungen erforderlich machen, werden für die betroffenen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter Ersatzarbeitsplätze in anderen AGES-Betriebsstätten, Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen sowie soziale Abfederungsmaßnahmen angeboten.
Frage 7:
Entsprechend
den Empfehlungen des Food and Veterinary Office wurden im Anschluss an den
Kontrollbesuch betreffend die Kontrolle von Rückständen von Pestiziden auf Obst
und Gemüse im Dezember 2003 folgende Maßnahmen getroffen:
Bezüglich des
nationalen Kontrollprogramms werden zusätzlich zur bisherigen Vorgangsweise
weitere Commodities saisonbedingt beprobt und dem nationalen Kontrollprogramm
zugeordnet. Weiters ist 2005 eine spezielle Schwerpunktaktion für
Kindernahrungsmittel ("Babyfood") auf Basis Obst, Gemüse und Getreide
vorgesehen.
Der
Analysenumfang wird im Bereich der Multimethoden von den zwei für die Analytik
zuständigen Kompetenzzentren in Absprache ständig erweitert. Durch
die Bildung
der Kompetenzzentren kann auch die Analysenzeit verkürzt werden. Für die
risikobasierte Bewertung von Höchstwertüberschreitungen (auf Basis des
"Proposal on how to notify pesticide residue in the rapid alert system
(SANCO/3346/2001 rev.6)) wurden bereits 2003 entsprechende Schulungen
durchgeführt und danach das System implementiert.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Rauch-Kallat
Bundesministerin