2439/AB XXII. GP
Eingelangt am 22.02.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung
Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing.
Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen
und Kollegen vom 22. Dezember 2004, Nr. 2460/J, betreffend weitere
Umstrukturierungen bei
der AGES, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Zu Frage 1:
In Folge der Vorgaben des Gesundheits-
und Ernährungssicherheitsgesetzes (GESG) setzt
die
AGES auf den Gebieten der Gesundheit und Ernährungssicherheit auf eine Inhalts-
und
Qualitätsoffensive
zur Sicherstellung hoher europäischer Standards in Österreich. Daraus sind
folgende konkrete Maßnahmen abgeleitet worden:
•
Ausbau der gemäß GESG geforderten Risikobewertung bis 2010
von einer derzeit reakti-
ven zu einer
proaktiven Einheit;
•
Aufbau einer umfassenden und effizienten Risikokommunikation,
die rasch die Bevölke-
rung
informieren kann und in Krisensituationen mit objektiver Information
gesundheitliche
Folgen
für die Bevölkerung, aber auch wirtschaftliche Folgen für „unschuldige
Wirtschafts-
beteiligte"
vermindern kann;
•
Aufbau einer umfassenden Datenbank zur Sicherstellung
einer breiten Informationsbasis
für die
Risikobewertung und Risikokommunikation (Datenbasis).
Neben diesen neuen Aufgabenfeldern
startet die AGES eine Qualitätsoffensive in den Fachbe-
reichen,
um die Kompetenzen auszubauen und die Analysequalität zu verbessern. Dies soll
durch eine Verbesserung der Zusammenarbeit nationaler und internationaler
Behörden und
Partner sowie durch
interne Optimierungen der Prozesse und der Unternehmensstruktur erfol-
gen.
Zu Frage 2:
Eines der Hauptthemen
der Aufsichtsratssitzung am 1.12.2004 war die Sicherstellung der Fi-
nanzierung
der AGES. Das von der Geschäftsführung vorgelegte Budget wurde vorerst bis
31.03.2005
beschlossen, um das Ergebnis einer grundsätzlichen Diskussion zwischen Eigen-
tümervertretern und Geschäftsführung der AGES abzuwarten. In diesem Beschluss
wurde auf
die Umsetzung langfristiger Finanzierungsprojekte vorerst verzichtet, wobei für
das Unterneh-
men wichtige, bereits gestartete Projekte
von dieser Beschlussfassung ausgenommen und
umgesetzt werden. Hauptfokus der Diskussion zwischen
Eigentümervertretern und Geschäfts-
führung sind die strategischen Schwerpunkte
der AGES zur Sicherstellung eines hohen
Schutzes der Gesundheit von Mensch,
Tier und Pflanze sowie die Sicherstellung der hiefür
erforderlichen Mittel.
Zu Frage 3:
Zusätzlich zur
Basisfinanzierung und den bereits ausgezahlten 7,3 Millionen Euro von 2004
sagen
die Eigentümer (BMGF, BMLFUW) jeweils eine Million Euro für die Jahre 2005 und
2006 zu, in Summe
zusätzlich 11,3 Mio. Euro in drei Jahren. Die Eigentümer halten grundsätz-
lich fest, dass die finanzielle Ausstattung der AGES zur Wahrung ihres
gesetzlichen Auftrages
auf der Grundlage von gemeinsam vereinbarten
Businessplänen auch über das Jahr 2006
hinaus gewährleistet bleibt.
Zu den Fragen 4 und 5:
Oberstes Ziel der AGES ist unverändert der
Ausbau von Gesundheits- und Täuschungsschutz
unter optimaler Verwendung von
Steuergeldern. Unter diesem Aspekt wird gemäß Vision 2010
das Leistungsprofil der AGES fokussiert
bzw. erweitert. Entscheidungen, wo die Leistungen
der
AGES künftig erbracht werden, erfolgen unter Abwägung des Zielerreichungsgrades
im
Verhältnis zu den
verfügbaren Mitteln.
Zu Frage 6:
Wenn die zu den Fragen 4 und 5
angeführten, unternehmenspolitischen Grundsätze die Kon-
zentration von Leistungen erforderlich machen, werden für die betroffenen
Mitarbeiter Ersatz-
arbeitsplätze in anderen
AGES-Betriebsstätten, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie
soziale Abfederungsmaßnahmen angeboten.
Zu Frage 7:
Die aktuelle Kritik im Bereich
Pflanzenschutzmittel richtet sich in erster Linie an die Kontrolle
der Verwendung von
Pflanzenschutzmitteln, welche nicht in die Kompetenz des Bundesamtes
für Ernährungssicherheit (BAES) fällt sondern im Bereich der Länder liegt.
Auf die Kritikpunkte betreffend die
Kontrolle des Inverkehrbringens von Pflanzenschutzmitteln
hat das BAES bereits reagiert, die Anzahl
der Betriebskontrollen wurde erhöht (240 Betriebs-
kontrollen im Jahr 2004). Zur Vermeidung von Informationsdefiziten wurde -
insbesondere für
die nachfassende Kontrolle - ein
Konsultationsmechanismus zwischen den Ländern, dem
BAES und dem Bundesministerium für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirt-
schaft eingerichtet.
Der Bundesminister: