2451/AB XXII. GP
Eingelangt am 02.03.2005
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BM für Wirtschaft
und Arbeit
Anfragebeantwortung
Präsident des Nationalrates
Univ. Prof. Dr. Andreas KHOL
Parlament
1017 Wien
Wien, am 28. Februar 2005
Geschäftszahl:
BMWA-10.101/0002-IK/1a/2005
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 2490/J betreffend Hilfe nach der Flutkatastrophe in Asien, welche die Abgeordneten Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen am 11. Jänner 2005 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu
den Punkten 1 bis 21 der Anfrage:
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit ist gemeinsam mit der
Wirtschaftskammer Österreich, der Industriellenvereinigung und dem Hilfswerk
Austria bemüht, den von der Flutkatastrophe in Südostasien am meisten
betroffenen Ländern, insbesondere
Sri Lanka, Thailand und Indonesien, eine rasche und effiziente
Hilfe anzubieten, die neben den humanitären Aspekten auch dazu dienen soll,
entsprechende Wirtschaftsstrukturen - vor allem im KMU-Bereich - neu
aufzubauen.
Mit der Aktion "Wir bauen Leben" soll mit konkreten Projekten
rasche, effiziente und vor allem nachhaltige Hilfe für den Wiederaufbau
geleistet werden. Dabei wird von einem integrativen Ansatz ausgegangen, der auf
drei Säulen beruht: Hilfe für Schul- bzw. Berufsbildung, Gesundheit und
Wirtschaft.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit stellt hiefür eine Summe
von € 1 Mio. aus den Mitteln der Wirtschaftsförderung zur Verfügung, wobei
diese Mittel im Rahmen der mit weiterer Unterstützung der österreichischen
Wirtschaft gestärkten Bausteinaktion "Austrian Villages" für
-
den Wiederaufbau von KMU-Strukturen und der damit im Zusammenhang stehenden
Infrastruktur,
-
den Aufbau von Lehrwerkstätten und Berufsbildungseinrichtungen, sowie
für
-
den Ausbau von Sozialzentren mit Gesundheitseinrichtungen und Schulen
verwendet werden.
Die diesbezügliche Finanzierungsvereinbarung wurde von Bundesminister
Dr.
Bartenstein und dem Präsidenten der Wirtschaftkammer Österreich, Dr.
Leitl, am 21. Jänner 2005 unterzeichnet.
Konkret sollen drei Projekte noch in diesem Jahr verwirklicht werden,
eines an der Südküste Sri Lankas im Distrikt Galle, eines in der Nähe von
Phuket in Thailand und eines in Sumatra in der Provinz Aceh. Unmittelbar
betroffen sind davon jeweils
Dörfer mit 1000 bis 3000 Einwohner, da aber auch in
Bildungseinrichtungen wie z.B. Berufsschulen investiert wird, ist die Zahl der
Menschen, die davon profitieren, natürlich um vieles höher.
Mit dem Aufbau ganzer Dörfer und der Anschaffung neuer Fischerboote und
Netze oder auch Werkzeugen und Geschäftslokalen und Produktionsstätten wird
damit Entwicklungshilfe zur Selbsthilfe verwirklicht.
Die Wirtschaftskammer Österreich übernimmt treuhändisch die Abwicklung
der Soforthilfe als
Subventionsmittler. In Absprache mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und
Arbeit ist die Wirtschaftskammer Österreich zuständig für die Identifikation
der zu fördernden Projekte, den Abschluss der schriftlichen Vereinbarung zwischen den jeweiligen
Außenhandelsstellen und den Projektträgern über die Details der Abwicklung, die Klärung der
steuerlichen Situation und Einrichtung eines Sonderkontos, die Unterstützung
bei der Auffindung österreichischer Lieferanten, die Sicherstellung des
Zahlungsflusses an die Lieferanten und den raschen Abschluss der Vereinbarungen
sowie Abwicklung durch die jeweiligen Handelsdelegierten.
Der Grundgedanke der Austrian Villages ist es somit, nicht nur
Unterkünfte zu schaffen,
sondern auch soziale Integration zu vermitteln.