2600/AB XXII. GP
Eingelangt am 04.04.2005
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BM für
Bildung, Wissenschaft und Kultur
Anfragebeantwortung
Herrn
Präsidenten des Nationalrates
Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol
Parlament
1017 Wien
GZ
10.000/0013-III/4a/2005
Wien, 4. April 2005
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2609/J-NR/2005 betreffend “Schnellschussaktionen“ in Sachen Nachmittagsbetreuung, die die Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser, Kolleginnen und Kollegen am 4. Februar 2005 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Ad 1. bis 11.:
Eines der erklärten Ziele im Rahmen der Weiterentwicklung des österreichischen Schulwesens ist die Anpassung der Schule an die moderne Arbeitswelt. In diesem Zusammenhang ist geplant, für 6- bis 14-jährige Schüler/innen eine Tagesbetreuung als Angebot umzusetzen, was sich nicht nur mit zahlreichen Kommentaren und Beiträgen des am 14. Februar 2005 veranstalteten Reformdialogs, sondern auch mit den Vorschlägen der Zukunftskommission deckt.
Die Ergebnisse von Befragungen der Eltern stellen eine wichtige ergänzende Planungsgrundlage dar. Es ist richtig, dass zahlreiche Umfragen und Studien auf einen verstärkten Bedarf an Betreuung hingewiesen haben. Auf Grund dieser Erhebungen wurde bereits eine Ausweitung der Betreuung durch die Aktion „nachmittags:angebote“ im Schuljahr 2004/05 durchgeführt und nun das oben genannte Ziel formuliert, eine Weiterentwicklung der Tagesbetreuung vorzunehmen.
Zutreffend ist allerdings ebenfalls, dass sich die Studien und Umfragen in ihren Ergebnissen teilweise beträchtlich unterscheiden, was sich durch das unterschiedliche Design der Befragungen erklären lässt. Begriffe wie Nachmittagsbetreuung, Ganztagsschule und ganztägig Betreuung werden von den Befragten oft unterschiedlich aufgenommen und führen daher zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Bisherige Erfahrungen zeigen zudem, dass der Betreuungsbedarf
regional bzw. je nach regionalen Rahmenbedingungen unterschiedlich ist. Im
Sinne einer Orientierung an den Bedürfnissen
der Eltern und Kinder soll die Tagesbetreuung daher an allen Schulen der 6- bis 14-Jährigen angeboten werden, jedoch soll die Wahlfreiheit der Eltern erhalten bleiben. Durch diese flexible Lösung ist eine bestmögliche Bedarfsorientierung garantiert.
Die Bundesministerin:
Elisabeth Gehrer eh.