2614/AB XXII. GP

Eingelangt am 07.04.2005
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BM für Gesundheit und Frauen

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Dr. Andreas Khol

Parlament

1017 Wien

 

 

 

GZ: BMGF-11001/0030-I/A/3/2005

Wien, am      6. April 2005

 

 

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 2649/J der Abgeordneten Weinzinger, Freundinnen und Freunde wie folgt:

 

Einleitend möchte ich bemerken, dass das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen mit Inkrafttreten der Bundesministeriengesetz-Novelle 2003 errichtet wurde und sich die Beantwortung daher auf den Zeitraum ab dem 1. Mai 2003 bezieht.

 

Frage 1:

Mein Ressort beteiligte sich 2003 erstmals an dem im Rahmen des Europarates durchgeführten ESPAD-Survey (Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen 2003). Bei der Befragung wurde u.a. auch auf die geschlechtsspezifischen Konsumerfahrungen abgestellt.

Frage 2:

Es wurden  Factsheets in Zusammenhang mit der Studie „Gesundheit und Gesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen“ herausgegeben. Diese Studie ist Teil des internationalen Projekts „Health Behaviour in Schoolaged Children“ – HBSC - und wird in allen teilnehmenden Ländern nach einem einheitlichen Research Protocol alle vier Jahre unter der Schirmherrschaft der WHO/Europabüro durchgeführt. Gender Mainstreaming in der Gesundheitsförderung bedeutet, sich der Unterschiede in den Lebenslagen von Mädchen und Jungen bewusst zu werden und die Interventionsprogramme darauf abzustimmen.

 

Diesem Aspekt Rechnung tragend, zieht sich der „Genderaspekt“ durch die gesamte HBSC-Studie und die Factsheets, die mittlerweile fixer Bestandteil der staatlichen und internationalen Gesundheitsberichterstattung geworden sind.

 

 

 

Es wurden folgende Factsheets herausgegeben:

Factsheet Nr. 1: „Rauchen, Alkohol, Cannabis“

Factsheet Nr. 2: „Die Gesundheit von Mädchen und jungen Frauen“

Factsheet Nr. 3: „Die Gesundheit von Burschen und jungen Männern“

 

Frage 3:

Im Jahre 2004 wurden die folgenden geschlechtsspezifischen Studien in Auftrag gegeben:

 

Der „Gender Mainstreaming-Leitfaden für Legist/innen“ an Fr. Mag. Dr. GASTER, Institut für Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie und Rechtsinformatik, Karl-Franzens-Universität Graz, Universitätsstraße 15/C2, 8010 Graz;

 

Die statistische Broschüre „Frauen und Männer in Österreich“ an die Statistik Austria, 1110 Wien, Guglgasse 13. Projektleiterin: Fr. HR Mag. Inge Gross.

 

Die „Erste österreichweite Konsumerhebung in der Allgemeinbevölkerung über Alkohol und Drogen“ – in diesem  Survey wird u.a. auf geschlechtsspezifische Konsumerfahrungen und Konsummuster abgestellt.

 

Der Österreichische Frauengesundheitsbericht 2005 (LBI für Frauengesundheitsforschung)- Handlungsfelder: die Entwicklung von Maßnahmen zu zentralen Themen wie Brustkrebs, Essstörungen, Gewalt, psychische Gesundheit, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Frauen mit Migrationshintergrund, Frauen in besonderen gesundheitlichen und sozialen Lagen (Behinderung, Psychiatrie, Drogenabhängigkeit, HIV/AIDS,...), Frauen im Alter, Arbeit und Gesundheit, Komplementärmedizin.

 

Frage 4:

Im Jahr 2004 wurden folgende geschlechtsspezifische Studien fertiggestellt:

 

Projekt „Frauen und neue Technologien“;

 

Studie „Gesundheit und Gesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen“ (Teil des internationalen Projekts „Health Behaviour in Schoolaged Children“ - HBSC):

Factsheet Nr. 4: „Die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern“;

Factsheet Nr. 5: „Bullying und Gewalt von Schülerinnen und Schülern“.

 

 

Frage 5:

Die finanziellen Aufwendungen für geschlechtsspezifische Publikationen betrugen im Jahr 2003:

 

Projekt „Frauen und neue Technologien“: € 45.540,--;

 

ESPAD-Survey: Kosten im Rahmen der Förderung an das Ludwig-Boltzmann-Institut (LBI) für Suchtforschung, das als österreichischer Projektpartner mit der Durchführung und Auswertung betraut war: € 55.000,--;

 

Studie „Gesundheit und Gesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen“ (Teil des internationalen Projekts „Health Behaviour in Schoolaged Children“ - HBSC); Factsheets: die Kosten im Rahmen der Förderung des Ludwig-Boltzmann-Instituts (LBI) für Medizin- und Gesundheitssoziologie betrugen € 54.000,--.

 

Frage 6:

Es wird darauf hingewiesen, dass diese Frage mit Frage 5 inhaltlich gleich ist. Bei der Beantwortung wurde davon ausgegangen, dass es sich dabei um einen Irrtum handelt und die Daten für das Jahr 2004 anzuführen sind.

Die finanziellen Aufwendungen für geschlechtsspezifische Publikationen waren 2004:

 

Projekt „Frauen und neue Technologien“: € 22.770,--;

 

„Gender Mainstreaming-Leitfaden für Legist/innen“: € 4.000,--;

 

erste österreichweite Konsumerhebung in der Allgemeinbevölkerung über Alkohol und Drogen: die Kosten der Datenerhebung betrugen € 82.560,--, für die Auswertung im Rahmen der Förderung des mit der Auswertung betrauten LBI für Suchtforschung wurden rund € 20.000,-- veranschlagt;

 

Studie „Gesundheit und Gesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen“ (Teil des internationalen Projekts „Health Behaviour in Schoolaged Children“ - HBSC); Factsheets: die Kosten im Rahmen der Förderung des LBI für Medizin- und Gesundheitssoziologie betrugen € 54.000,--.

 

Österreichischer Frauengesundheitsbericht 2005: € 50.000,--.

 

Frage 7:

Im Jahr 2005 werden bzw. wurden folgende geschlechtsspezifische Studien in Auftrag gegeben:

 

„Leitfaden zur Implementierung von Gender Mainstreaming im Spitalswesen“ an das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern BetriebsGmbH Linz, Seilerstätte 4, 4010 Linz und an die HOMACON Krankenhausberatung GmbH, Gumpendorferstr. 108, 1062 Wien;

 

„Bericht der Bundesregierung betreffend den Abbau von Benachteiligungen von Frauen gemäß BGBl. Nr. 837/1992 für den Zeitraum 2003 – 2004“ an Lechner, Reiter und Riesenfelder Sozialforschung OEG (=L&R OEG), Mag. Barbara Willsberger und Mag. Claudia Sorger

(Anmerkung: der Bericht für den Zeitraum 2001-2002 wurde im Jahr 2003 fertiggestellt, wird aber dort nicht angeführt, weil er im Gegensatz zum Bericht 2003-2004 keine auf die Datenlage bezugnehmende statistische Einführung betr. die Lage der Frauen in Österreich beinhaltet);

 

die Studie „Entwicklung des Arbeitsmarktes für Frauen im Jahr 2004“ wurde am 7.2.2005 an das Institut für Höhere Studien, Stumpergasse 56, 1060 Wien, in Auftrag gegeben;

 

das Forschungsprojekt „Gender Budgeting in der Bundesverwaltung am Beispiel von bestimmten ausgewählten Teilen des Drogenbudgets“

an a.o.Univ.Prof.Dr. Luise Gubitzer vom Institut für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien, Augasse 2-6, 1090 Wien;

 

Projekt „Health Behaviour in Schoolaged Children“ (HBSC):

Neuerliche Fragebogenerhebung durch das LBI für Medizin- und Gesundheitssoziologie.

 

Frage 8:

Im Jahr 2005 ist geplant, folgende geschlechtsspezifische Studien fertig zu stellen:

 

ESPAD-Survey: Der ausführliche und endgültige Auswertungsbericht der österreichspezifischen Daten wird in den nächsten Wochen vorliegen, die Publikation im Rahmen der Studienreihe meines Ressorts ist in Aussicht genommen;

 

das Forschungsprojekt „Gender Budgeting in der Bundesverwaltung am Beispiel von bestimmten ausgewählten Teilen des Drogenbudgets“;

 

den „Gender Mainstreaming-Leitfaden für Legist/inn/en“;

 

den „Bericht der Bundesregierung betreffend den Abbau von Benachteiligungen von Frauen gemäß BGBl. Nr. 837/1992 für den Zeitraum 2003 – 2004“;

 

die Publikation „Leitfaden zur Implementierung von Gender Mainstreaming im Spitalswesen“;

 

die Publikation der statistischen Broschüre „Frauen und Männer in Österreich“;

 

die Studie „Entwicklung des Arbeitsmarktes für Frauen im Jahr 2004“.

 

 

 

Frage 9:

Die finanziellen Aufwendungen für geschlechtsspezifische Publikationen werden sich für 2005 voraussichtlich wie folgt belaufen:

 

„Gender Mainstreaming-Leitfaden für Legist/inn/en“: € 4000.- ;

 

„Gender Budgeting in der Bundesverwaltung am Beispiel von bestimmten ausgewählten Teilen des Drogenbudgets“: (voraussichtlich) € 27.830.-;

 

„Bericht der Bundesregierung betreffend den Abbau von Benachteiligungen von Frauen gemäß BGBl. Nr. 837/1992 für den Zeitraum 2003 – 2004“: (voraussichtlich) € 20.851,20;

 

„Leitfaden zur Implementierung von Gender Mainstreaming im Spitalswesen“: voraussichtlich € 16.000.- ;

 

Statistische Broschüre „Frauen und Männer in Österreich“: (voraussichtlich)
ca. € 12.800.-.

 

Studie „Entwicklung des Arbeitsmarktes für Frauen im Jahr 2004“: € 15.000,-;

 

Projekt „Health Behaviour in Schoolaged Children“ (HBSC):

Neuerliche Fragebogenerhebung durch das LBI für Medizin- und Gesundheitssoziologie: € 54.000,-.

 

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

Maria Rauch-Kallat

Bundesministerin