2719/AB XXII. GP
Eingelangt am 09.05.2005
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM
für Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
GZ. BMVIT-12.500/0002-I/CS3/2005 DVR:0000175
Präsidenten des Nationalrates
Dr. Andreas Khol
Parlament
1017 Wien
Wien, 9. Mai 2005
Sehr geehrter Herr Präsident!
Die schriftliche
parlamentarische Anfrage Nr. 2756/J-NR/2005 betreffend Absage der Science Week
2005, die die Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde am 9. März 2005
an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:
Frage 1:
Wie kommentieren Sie die
Absage der Science Week 2005?
Antwort:
Die Science Week 2005 wurde nicht
vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie sondern von deren
Organisator Dipl.-Ing. Rebernik abgesagt. Ab 2003 wurde die Science Week
ausschließlich von der Firma Pharos (DI Rebernik) mit Mitteln aus Sponsorships
und aus Eigenmitteln, ohne Unterstützung von öffentlicher Seite, durchgeführt.
Frage 2:
Ist die Stärkung des
Bewusstseins für die Notwendigkeit von Forschung nach wie vor ein Anliegen
Ihres Ressorts?
Antwort:
Die Stärkung des Bewusstseins für
die Notwendigkeit von Forschung ist, in Übereinstimmung mit dem Rat für
Forschung und Technologieentwicklung und den Aktivitäten der Europäischen
Kommission, weiterhin ein Anliegen meines Ressorts. Für die Jahre 2004 bis 2006
standen und stehen dem bmvit dafür insgesamt 2,2 Mio € aus Offensivmitteln zur
Verfügung, womit Projekte wie beispielsweise der Ideenreich-Wettbewerb oder
Aktivitäten zum Jahr der Physik finanziert werden.
Zusätzliche Mittel werden für
ressortübergreifende Aktivitäten (bmvit, bmbwk, bmwa) wie die Kampagne
„Innovatives Österreich“, die „Lange Nacht der Forschung“ und die x:perimenta
06 aufgewendet.
Das Bewusstsein der
Bevölkerung für die Wichtigkeit der Forschung für Wirtschaftswachstum und
Wohlstand wurde nicht zuletzt auch dadurch gesteigert, dass beim Reformdialog
für Österreich am 1. Mai 2005, als wichtige Maßnahme zur Schaffung von
Arbeitsplätzen, die Investition von einer Milliarde Euro bis 2010 in Forschung
und Entwicklung unter großer Aufmerksamkeit der Medien und somit der Öffentlichkeit
beschlossen wurde.
Frage 3:
Weshalb wurde der Posten
"Bewusstsein für Forschung und Entwicklung" (BVA 2006 Teilheft
Kapitel 65, 1/65348 7283 907) nicht budgetiert?
Antwort:
Das Projekt Public Awareness für
Forschung und Technologie wurde vom Rat FTE empfohlen und ist ein gemeinsames
Programm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie, BM für
Bildung, Wissenschaft und Kultur und des BM für Wirtschaft und Arbeit. Der
prozentuelle Verteilungsschlüssel ergibt sich aus der Gesamtsumme der
Empfehlungen des Rat FTE an die jeweiligen Ressorts und beträgt in Summe zwei
Prozent der Offensivmittel.
Der entsprechende Budgetansatz für
Aktivitäten im Rahmen von PUST ist 1/65348/7280/907.
Frage 4:
Aus welchen Gründen haben Sie
die Subventionen für die Science Week gestrichen?
Antwort:
Die Evaluierung der Science Week 2001 und 2002 durch ein unabhängiges Expertinnenteam (Univ. Prof. Ulrike Felt, Mag. Annina Müller, Mag. Sophie Schober) zeigte deutliche Qualitätsmängel (inhaltlich wie auch insbesondere organisatorisch). Diese Mängel wurden durch zahlreiche negative Rückmeldungen und Beschwerden von teilnehmenden Organisationen – insbesondere der Universitäten – noch untermauert. Die Anregungen für eine Qualitätsverbesserung der Science Week wurden vom Organisator nicht aufgegriffen. Deshalb wurde bereits in den Jahren 2003 und 2004 von einer Förderung der Science Week Austria Abstand genommen.
Frage 5:
Wie hoch waren die Mittel,
die Sie der Science Week ursprünglich zur Verfügung gestellt haben und in
welcher Relation stehen diese zu den Mitteln, die Sie der Zeitschrift
"Format Science" zukommen lassen haben?
Antwort:
Science Week 2000:
Vom damaligen Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr wurden 1,013.160,-- ATS (73.629,21 €) genehmigt, nach Vorlage der Abrechnung wurde ein Betrag in Höhe von 1.009.690,28 ATS (73.377,05 €) anerkannt und ausbezahlt. Vom früheren Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten wurden 1,307.496,11 ATS (95.019,45 €) genehmigt und angewiesen.
Weiters wurden zwei Projekte, Arge Experimentierwerkstatt mit 1.819,- € und ORF Expedition in den Nanokosmos mit 5.831,99 € finanziert.
Die Finanzierung der Science Week
2001 an Pharos/DI Rebernik von Seiten des bmvit erfolgte in Höhe von 84.308,20
€.
Die Finanzierung der Science Week
2002 an Pharos/DI Rebernik von Seiten des bmvit erfolgte in Höhe von 75.216,-
€. Weiters wurden zwei zusätzliche Projekte, der Wiener Ringstraßen Parcours
der Universität Wien und eine Sendung von ORF Hörfunk Ö1 „Passwort
Wissenschaft“ in Höhe von 5.000,- € gefördert.
Im Jahr 2002 brachte außerdem das bmvit beim Lenkungsausschuss für die Public Awareness-Kampagne des Rates für Forschung und Technologieentwicklung den Antrag auf zusätzliche Mittel in der Höhe von rund 3,5 Mio. ATS (254.354,92 €) für regionalen Koodinator/inn/en der Science Week an den Universitätsstandorten ein. Diese Maßnahme wurde vom Lenkungsausschuss empfohlen. Diese Mittel standen im Jahr 2002 für die Science Week zusätzlich zur Verfügung.
Was das Wissenschaftsmagazin „Format Science“ anlangt, leistete das bmvit 2004 einen Beitrag zu den Herstellungskosten in der Höhe von 25.000,-- € zuzüglich Steuern pro Ausgabe, somit für drei Ausgaben insgesamt 75.000,-- €.
Frage 6:
Existieren in Ihrem Ressort
Pläne dafür, die Science Week in Zukunft wieder zu unterstützen?
Antwort:
Nein. Das bmvit fördert ab 2005 neue – aus einem Wettbewerbsverfahren
hervorgegangene Aktivitäten – welche den Qualitätsanforderungen besser
entsprechen.
Im Jahr 2003 wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ein Wettbewerb für ein Konzept zur Durchführung einer österreichweiten Veranstaltung zur Förderung des Verständnisses der Öffentlichkeit für Wissenschaft, Forschung und Technologie („Fest der Forschung“) ausgeschrieben. Dipl.-Ing. Rebernik bzw. die Firma Pharos haben sich an dieser Ausschreibung nicht beteiligt. Die von einer Jury ausgewählten Preisträger des 1. und 2. Preises (Fa. Science Communications; uni.pr+ARGE Wissentransfer) wurden mit der Umsetzung des Konzepts beauftragt. Kernelemente sind die „Lange Nacht der Forschung“ und die „x.perimenta 06“. Die Lange Nacht der Forschung 2005 wird in Kooperation mit dem ORF am 1. Oktober erstmals stattfinden. Die Vorbereitung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Universitäten und Unternehmen der industriellen Forschung, die Qualitätssicherung ist durch ein unabhängiges Auswahlverfahren der teilnehmenden Projekte durch externe Expert/inn/en gewährleistet (siehe: www.xperimenta.at).
Frage 7:
Welche Gründe sprechen dafür
und welche dagegen, die Science Week aus Ihrem Budget wieder zu
subventionieren?
Antwort:
Hier darf ich auf die Beantwortungen zu den Fragepunkten 4
und 6 verweisen.
Mit
freundlichen Grüßen