2819/AB XXII. GP
Eingelangt am 06.06.2005
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möglich.
BM für auswärtige Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die
Abgeordneten zum Nationalrat Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen haben am
7. April 2005 unter der Nummer
2861/J-NR/2005 an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend Unternehmungen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit während
der
EU-Ratspräsidentschaft Österreichs im ersten Halbjahr 2006 gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Bei
der Schwerpunktsetzung für die österreichische Ratspräsidentschaft ist
Österreich
einerseits eingebettet in einen mehrjährigen Planungsprozess, der die Agenda
der EU in
diesem Ministerratsbereich über Jahre hinweg festlegt, andererseits auf die
politischen
Vorschläge der Europäischen Kommission
angewiesen (Initiativrecht). Soweit diese beiden
Rahmenbedingungen und die eigenen Möglichkeiten es erlauben, kann eine
Ratspräsidentschaft versuchen, eigene Akzente zu setzen. Dabei gehören Energie
und
Konfliktprävention zu jenen Bereichen, die
Österreich im ersten Halbjahr 2006 aufzugreifen
plant.
Zu Frage 2:
Es gibt für die meisten Veranstaltungen bereits
tentative Termine und Vorreservierungen für
die Räumlichkeiten.
Die inhaltliche Vorbereitung befindet sich noch in einer frühen
Vorbereitungsphase.
Zu Frage 3:
Folgende Daten lassen sich aus heutiger Sicht absehen:
- Treffen der Direktoren für
humanitäre Hilfe in Wien, 9.-10. März 2006
- EU-Lateinamerika Gipfel, Wien, 12.
Mai 2006
- RAA/AB mit EZA Segment, vorauss.
April 2006
- AKP-EU
Ministerrat, Pazifische Region, Mai / Juni 2006 (Termin und Ort werden von der
AKP Seite ca. 6
Monate vor der Veranstaltung bestimmt)
- Senior
Officials Meeting zu „Energie und Entwicklung" in Wien, Modalitäten werden
noch
vereinbart.
Zu Frage 4:
Es
besteht ein enger Kontakt vor allem mit der EU-Plattform der österreichischen
Entwicklungs-NGOs, deren begleitenden
Aktivitäten von der Europäischen Gemeinschaft und
im Wege der ADA auch finanziell unterstützt werden.
Zu den Fragen 5 und 6:
Siehe meine Beantwortung von Frage 4.
Zu Frage 7:
Siehe Frage 1.
Zu Frage 8:
Eine
direkte Einbindung der nationalen Parlamente (z. B. des EU-Mitgliedstaats, der
die
Präsidentschaft ausübt) bei Veranstaltungen des Rates ist unüblich. Ich habe
allerdings
angeregt, auf österreichischer Ebene zusammen mit den Entwicklungs-NGOs eine
Veranstaltung zu organisieren, bei der auch die entwicklungspolitischen
Sprecher der im
Nationalrat vertretenen Parteien
eingebunden werden könnten. Das Europäische Parlament
wird sich mehrmals mit Entwicklungsagenden befassen. Die AKP-EU
Gemeinsame
Parlamentarische Versammlung wird voraussichtlich ebenfalls in Österreich
tagen.
Zu Frage 9:
Dadurch, dass Österreich auf Basis der oben
beschriebenen Mehrjahresplanung agieren muss,
ist weitgehend
sichergestellt, dass es für alle Dossiers eine Vorbereitung und eine
Weiterverfolgung geben muss.
Zu Frage 10:
Es werden im Entwicklungszusammenarbeitsbereich vier
Zusatzarbeitskräfte in der Sektion
für
Entwicklungszusammenarbeit und eine in Brüssel eingesetzt werden.
Zu Frage 11:
Verstärkung
der bestehenden Personalausstattung und insbesondere Mithilfe bei der
Betreuung der relevanten Arbeitsgruppen in
Brüssel und im Rahmen der Vereinten Nationen,
in jenen Bereichen, in denen EU-Koordinierung existiert.
Zu Frage 12:
Siehe meine Beantwortung von Frage 9.
Zu Frage 13:
Soweit
der mehrjährige Planungsprozess des Rates für allgemeine Angelegenheiten und
Außenbeziehungen (Multiannual Planning)
betroffen ist, handelt es sich um ein offizielles
Ratsdokument und ist damit öffentlich zugänglich.