2998/AB XXII. GP
Eingelangt am 12.07.2005
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung
JOSEF PRÖLL
Bundesminister
An den Zl. LE.4.2.4/0035-I 3/2005
Herrn Präsidenten
des Nationalrates
Dr. Andreas Khol
Parlament
1017 Wien Wien, am
Gegenstand: Schriftl.parl.Anfr.d.Abg.z.NR Mag. Johann Maier, Kolleginnen und
Kollegen vom 12. Mai 2005, Nr. 3053/J, betreffend Europäische
Aktionsplattform für Ernährung und Körperliche Bewegung
Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen vom 12. Mai 2005, Nr. 3053/J, betreffend Europäische Aktionsplattform für Ernährung und Körperliche Bewegung, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Zu den Fragen 1 bis 3, 5 bis 7, 14 bis 26, 30 bis 35, 40 bis 43:
Für diese Fragen besteht nach dem Bundesministeriengesetz 1986 keine Zuständigkeit des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.
Zu Frage 4:
Der Bereich der Landwirtschaftsschulen gliedert sich in die Höheren land- und forstwirtschaftlichen Bundeslehranstalten, für deren Schulerhaltung das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zuständig ist und in die land- und forstwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen, für die die Länder zuständig sind.
Konkret wurde in dem Bereich der höheren land- und forstwirtschaftlichen Bundeslehranstalten das „Bio AKTIONSPROGRAMM“ neben der Verankerung der biologischen Landwirtschaft in den Lehrplänen umgesetzt. Darüber hinaus werden auch Bioprodukte in den Küchen dieser Schulen eingesetzt. Im Zuge der Lehrerfortbildungen, welche über das land- und forstwirtschaftliche berufspädagogische Institut organisiert werden, werden alle Lehrkräfte, welche im Bereich der Ernährungswissenschaften eingesetzt sind, die neuesten physiologischen Erkenntnisse weitergegeben. Dieser Informationsfluss geht auch an die WirtschaftsleiterInnen, welche für die Verpflegung in den Internaten der Schulen verantwortlich sind.
Zu Frage 8:
Was die Landwirtschaftsschulen betrifft, kann ausgeführt werden, dass im Lehrer- und Beraterfortbildungsplan 2005 diese Informations- und Aufklärungsmaßnahmen in Form der Spezialausbildung für Ernährung (modulares Ausbildungssystem) für LehrerInnen, welche im ernährungswissenschaftlichen Bereich eingesetzt sind, angeboten werden.
Inhalte sind z. B.
- Ernährung bei verschiedenen Alters- und Bevölkerungsgruppen;
- Einsatz von Mehrwertberechnungsprogrammen;
- Beiträge der Schule zu einer gesunden Jausen- und Mittagessengestaltung.
Diese Spezialausbildungen werden von einer großen Anzahl von LehrerInnen angenommen, welche aus den höheren, als auch aus den mittleren landwirtschaftlichen Schulen kommen.
An den landwirtschaftlichen Fachschulen werden darüber hinaus viele Einzelveranstaltungen zu diesem Themenbereich abgehalten.
Die Gesamtübersicht ist im bereits oben angeführten Lehrer- und Beraterfortbildungsplan des Bundes, der Länder und der Landwirtschaftskammern und der Agrarpädagogischen Akademie Wien Ober St. Veit nachzulesen.
Für den anderen Schulbereich gibt es mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur z.B. in Form von ÖKOLOG eine Plattform, die Jugendlichen über Initiativen und Projekte den biologischen Landbau und die Ernährung näher bringt.
Zu den Fragen 9 bis 11 und 13 :
Im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft gibt es keine Richtlinien im Sinne der Anfrage.
Am Standort Stubenbastei 5 wird die Kantine von einem externen Pächter betrieben, der mittels eines offenen Vergabeverfahrens ermittelt wurde. Da der Standort eine EMAS Zertifizierung besitzt, werden in Absprache mit dem Kantinenpächter den Bediensteten vermehrt biologische Produkte und Lebensmittel (Mehl, Fleisch, Gemüse, Milchprodukte) angeboten.
Zusätzlich kommen fair trade-Produkte zum Einsatz.
Wie bereits in Frage 4 ausgeführt, ist der Einsatz von biologischen Lebensmitteln flächendeckend an allen Schulen, für die das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zuständig ist, umgesetzt. Mit dem Einsatz von biologischen Lebensmitteln in den Küchen, ist aber auch ein Prozess der Bewusstmachung für die gesunde Ernährung in Gang gekommen. Über die Direktionen und das Personal werden gezielt die Menüpläne überarbeitet und insbesondere besonders fettreiche Speisen soweit als möglich reduziert.
Zu Frage 12:
Am Standort Stubenbastei 5 steht im Erdgeschoss ein Getränkeautomat. Dieser ist mit einer Produktpalette (Abfüllung in 0,5 Liter-Glasflaschen) befüllt, welche auch Light-Versionen beinhaltet (z.B. Cola-light). Vor allem wird Mineralwasser angeboten.
Die Kaffeeautomaten haben eine „Ohne Zucker“-Taste. Hier können die Konsumenten den Zuckereinsatz selbst wählen.
Da bei allen Schulen, für die das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zuständig ist, ein Internat geführt wird und dort die Getränke im Zuge der Verpflegung abgegeben werden, gibt es nur eine relativ geringe Zahl an Getränkeautomaten. Die Getränkeautomaten wurden insofern umgestellt, als auch zuckerarme und natürliche Fruchtsaftprodukte mit angeboten werden.
Zu den Fragen 27 bis 29:
An einigen HBLAs treten im geringen Umfang im Rahmen der Schulautonomie Sponsoren auf. Diese stammen überwiegend aus dem agrarischen Bereich, wie z.B. Ennstal Milch, Gmundner Milch, lokale Bäckereien (siehe Beilage A).
Zu den Fragen 36 bis 39:
Die Agrarmarkt Austria/Agrarmarkt Austria Marketing GmbH haben umfassende, umfangreiche Initiativen zur Förderung einer gesunden und vollwertigen Ernährung gesetzt. Welche Maßnahmen dies im Detail sind, obliegt der Entscheidung des ausgegliederten Rechtsträgers.
Zu den Fragen 44 und 45:
Seitens des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wird bei der Speisenauswahl für Empfänge auf Folgendes geachtet:
- ausschließliche Verwendung von regionalen Produkten;
- Produkte aus biologischem Anbau;
- Nachhaltigkeit: kurze Transportwege bei den verwendeten Produkten;
- Verwendung von fair trade-Produkten (z.B.: Kaffee );
- Berücksichtigung von Speiseangeboten für Vegetarier bei jeder Veranstaltung.
Der Bundesminister:
Beilage A |
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Schule |
Sponsoren |
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Elmberg |
An der Höheren
Bundeslehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft Elmberg treten folgende
Firmen als Sponsoren auf; gesponsert werden ausschließlich Schulprojekte
einzelner Jahrgänge. |
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Im letzten Schuljahr : |
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Projekt A: "Filmen
is(s)t Genuss" |
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Im Rahmen des
Pflichtgegenstandes Projektstudien Jahrgang 4A: |
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Bäckerei - Cafe Fenzl
Linz |
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Sonnentor - Tee -
Gewürze Krems |
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Schlierbacher
Klosterkäse
Schlierbach |
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Hasenfit -
BIO-Fruchtsäfte
Hofkirchen im Traunkreis |
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Projekt B:
""KinderGarten" in der Gemeinde Altenberg |
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Im Rahmen des
Pflichtgegenstandes Projektstudien Jahrgang 4B: |
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Winkler Markt GesmbH
Altenberg |
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Bäckerei - Cafe Pockfuß Altenberg |
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Fleischerei Traunmüller
Altenberg |
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Ursprung |
2003 – 2005 keine
Lebensmittelbetriebe mehr als Sponsoren, |
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1998: Ernte für das Leben |
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1999: JA! NATÜRLICH |
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Ernte für das Leben |
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2000: Pinzgauer Molkerei |
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Kärntner Milch |
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2001: Bäckerei Loidl |
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2002: Ernte für das Leben |
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Tirol Milch |
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Trumer Schmankerlhof |
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Fleischerei Brandstätter |
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Bäckerei Loidl |
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Osttiroler
Molkereigenossenschaft |
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Raumberg |
Ennstal Milch KG -
Plakatsponsoring |
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Fa. Wagner, Gmunden -
Getränkeautomaten |
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Pitzelstätten |
An der HBLA-Pitzelstätten
treten lediglich bei außerschulischen Veranstaltungen wie der Maturaball die
Lebensmittellieferanten der Schule als Sponsoren auf. |
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Die Schule selbst wird nicht
gesponsert. |
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Sponsoren sind: Bäckerei
Marinitsch - Brot und Gebäck |
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Karnerta
bzw. Frierss - Wurst und Fleischwaren |
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Legro
- Lebensmittel allgemein |