3108/AB XXII. GP

Eingelangt am 09.08.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Bundeskanzler

Anfragebeantwortung

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Schasching, Kolleginnen und Kollegen haben am
9. Juni 2005 unter der Nr. 3150J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage
betreffend World Games 2005 gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Einleitend möchte ich festhalten, daß, wie mir mitgeteilt wurde, sämtliche Daten auf
der Homepage der World Games 2005 in Duisburg
(www.worldqames2005.de/de)
mit Stand vom 24. Juni 2005 angeführt sind.

Bezüglich der Schirmherrschaft des IOC betr. die World Games ist anzumerken, daß
„Schirmherrschaft" dem bei uns üblichen „Ehrenschutz" gleichzuhalten ist und da-
raus keine darüber hinausgehenden grundsätzlichen Folgerungen abgeleitet werden
können.

Wie sich auch aus der Selbstdefinition der IWGA auf deren Homepage
(www.worldgames-iwga.org) ergibt, hat das Kooperationsübereinkommen zwischen
dem IOC und der IWGA zum Ziel, daß auf deren Wunsch das IOC organisatorische
und sonstige logistische Unterstützung für die World Games leisten kann. In ähnli-
cher Form wurden offenbar auch die Nationalen Olympischen Komitees gebeten,
gegebenenfalls unterstützend einzugreifen.

Zu Frage 1:
Nein.


Zu Frage 2:

Es sind Nennungen in 12 Sportsparten (wie z.B. Fallschirmspringen - Österr. Aero-
Club oder rhythmische Gymnastik - Österr. Fachverband für Turnen) von insgesamt
11 Sportfachverbänden (Wakeboard ist eine Sparte von Wasserski) für die World
Games in Duisburg erfolgt. Davon ist „Body Building" in Österreich bei der BSO nicht
anerkannt, sondern vielmehr schon vor einer Reihe von Jahren - insbesondere we-
gen andauernder Übertretung von Dopingbestimmungen - ausgeschlossen worden.

Zu Frage 3:

Insgesamt 39 Sportlerinnen und Sportler (Anzahl in Klammer) werden Österreich in

folgenden Disziplinen vertreten:

Body Building (1)
Casting (5)

Fallschirmspringen (5)
Faustball (9)
Feldbogenschießen (4)
Ju-Jutsu (2)

Rhythmische Gymnastik (1)
Sportklettern (2)
Sqash(1)
Tanzsport (4)
Wasserski/Wakeboard (5)

Zu den Fragen 4 und 5:

Die World Games sind sicherlich eine weitere Möglichkeit für nicht olympische Ver-
bände, einen internationalen Leistungsvergleich herbeizuführen. Welche Bedeutung
sie in den kommenden Jahren und Jahrzehnten im Vergleich zu olympischen Spie-
len haben werden, ist derzeit schwer abschätzbar.

Die Frage nach der offiziellen Anerkennung der World Games kann nur insoweit be-
antwortet werden, daß die BSO als Dachorganisation bei der Berechnung der Zutei-
lung der Besonderen Bundes-Sportförderungsmittel auch die Teilnahme an den World
Games miteinbezieht, wenn diese seitens der jeweiligen Verbände im Finanzfragebo-
gen angeführt sind.

Die übrigen Fragen können nicht beantwortet werden, weil diese Fragenstellungen
seitens der delegierenden Verbände nicht an das Bundeskanzleramt herangetragen
wurden.

Zu Frage 6:

Die Beschickung ist Angelegenheit der jeweiligen Verbände.


Zu Frage 7:

Die Finanzierung des ÖOC erfolgt entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen
des Bundes-Sportförderungsgesetzes aus den Besonderen Bundes-Sportförde-
rungsmitteln sowie von privaten Sponsoren.

Zu den Fragen 8 und 9:

Nein. Die Aktivitäten des ÖOC sind gemäß Statut ausschließlich auf die Olympi-
schen Spiele ausgerichtet (siehe auch Einleitung).

Zur Frage 10:

Das Verhältnis der Zahl der Welt- und Europameistertitel zwischen olympischen und

nicht olympischen Disziplinen wechselt von Jahr zu Jahr.

Da das IOC bei seiner Entscheidung betr. des olympischen Programms auf die welt-
weite Verbreitung einzelner Sportarten besonders Rücksicht nimmt, ist es nicht uner-
klärlich, daß die Erfolge Österreichs in weniger verbreiteten Sportarten höher sind,
da vielfach die weltweite Konkurrenz geringer ist.

Grundsätzlich ist auch festzuhalten, daß die BSO für alle Mitgliedsverbände eine
möglichst der Aufgabenstellung der Verbände entsprechende Verteilung der Beson-
deren Bundes-Sportförderungsmittel anstrebt. Es steht aber außer Zweifel, daß olym-
pische Spiele als weltweit größte Sportveranstaltung im Gegensatz zu den World
Games eine ungleich größere Aufmerksamkeit und mediale Verbreitung finden und
daher in ihrer Bedeutung entsprechend zu bewerten sind.