3194/AB XXII. GP

Eingelangt am 06.09.2005
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BM für Finanzen

Anfragebeantwortung

 

 

GZ. BMF-310205/0094-I/4/2005

 

Herrn Präsidenten

des Nationalrates

Dr. Andreas Khol

 

Parlament

1017 Wien

 

 

 

Erledigungstext:

»Sehr geehrter Herr Präsident!

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3233/J vom 6. Juli 2005 der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen, betreffend Vortragstätigkeiten in der Bundesfinanzakademie (BFA), beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

Zunächst möchte ich wiederholen, dass in der Finanzverwaltung in den letzten Jahren ein umfangreicher Reform- und Modernisierungsprozess stattgefunden hat. Wie ich bereits in Beantwortung der schriftlichen parla­mentarischen Anfrage Nr. 603/J vom 8. Juli 2003 ausgeführt habe, um­fasste die Aufgabenstellung den Veränderungsprozess in der gesamten Fi­nanz­verwaltung. Das Ziel war und ist eine serviceorientierte, kostengüns­tige, flexible und effiziente Organisation zu schaffen, die die Aufgabe der Aufkommenssicherung optimal erfüllt und den sich ändernden Anforderun-gen der Zukunft gewachsen ist. Um die Finanzverwaltung insgesamt bür­ger­freundlicher und effizienter zu gestalten, sind als Ziele zu nennen: Syner­gien nutzen, Dualismen entgegenwirken, flache und entscheidungs­freudige Strukturen, insbesondere Wirtschaftsräume nach sinnvollen Kri­terien schaffen, Stärkung der Eigenverantwortung, dezentrale Ressourcen­bewirt­schaftung, Wirtschaftlichkeit, Gleichmäßigkeit/Gerechtigkeit der Be­steuerung, normierte Qualitätsstandards, Leistungsorientierung, Elektro­nisierung, Ausgleich von Arbeitsbelastungen durch flexible Arbeitseinteilung. Die Reformmaßnahmen betreffen alle Organisationseinheiten mit unter­schiedlichen Schwerpunkten und in unterschiedlicher Intensität.

 

Dementsprechend wurden auch die beiden Bildungseinrichtungen der Fi­nanzverwaltung, die Bundeszoll- und Zollwachschule und das Bildungs­zentrum der Finanzverwaltung im Sinne der Reformprinzipien betrachtet und letztendlich im Juni 2003 zusammengelegt und unter dem neuen Namen "BundesFinanzAkademie" unter eine einheitliche Führung gestellt.

 

Eine tiefgreifende Neuorientierung einer Organisation mit mehr als 13.000 MitarbeiterInnen bedarf eines mehrjährigen Personal- und Organi­sationsentwicklungsprozesses. Der begleitenden Aus- und Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt in einem derartigen Reformprozess ein hoher Stellenwert zu.

 

Auch die Übertragung der Verantwortung für die Grundausbildung von der seinerzeitigen Verwaltungsakademie des Bundes auf die Ressorts (Deregu­lierungsgesetz BGBl. I Nr. 119/2002) trug zur Intensivierung der Bildungs­aktivitäten bei. Schließlich lösen auch die Höherbewertungen von Mitar­beiterinnen und Mitarbeitern in den Finanzämtern Bildungsbedarf aus, weil die breiteren Aufgabengebiete, die höhere Eigenverantwortung und die Zu­satzaufgaben entsprechender Schulungsprogramme bedürfen. Betrugen die durchschnittlichen Bildungstage pro Kopf im Jahr 2003  noch 3,3 Tage, stiegen sie im Jahr 2004 auf 5 Tage und im Jahr 2005 werden sie voraus­sichtlich 7 Tage betragen.

 

Inhaltlich erstrecken sich die Bildungsaktivitäten im Ressort auf die Grund­ausbildung für den gesamten Ressortbereich, den fachlichen Bereich der Steuer- und Zollverwaltung (inkl. KIAB), Sprachtrainings sowie den Metho­den- und Sozialkompetenzen bis hin zu Management- und Führungskräfte­entwicklung.

 

Besonders wichtig ist es festzuhalten, dass bei allen Themenbereichen, die in die Kernkompetenz der Finanzverwaltung fallen, also Steuer- und Zollrecht im weiteren Sinn, nahezu ausschließlich interne TrainerInnen zum Einsatz kommen.

 

Auch bei den Methoden- und Sozialkompetenzen werden, wo das ent­sprechende Wissen vorhanden ist und es die Zeit zulässt, intern Spezialisten und Spezialistinnen beauftragt. Die durch die Reform und die geänderten und modernisierten Arbeitsabläufe ausgelösten umfangreichen Bildungsbe­darfe können in diesen Bereichen aber nur zum Teil intern abgedeckt werden.

 

Bei Management- und Führungsthemen muss überwiegend auf externe Spezialisten zurückgegriffen werden. Dabei wird kein Selbstzweck verfolgt, sondern es geht darum, die Führungskräfte der Finanzverwaltung dabei zu unterstützen, die Grundsätze des NPM umzusetzen. Für die Führungskräfte erlangen somit Begriffe wie Management und Strategieumsetzung, Verän­derungsmanagement, Personalführung und Zielvereinbarungen große Be­deutung. Dass für Trainingsmaßnahmen in diesen Bereichen externe Spe­zialisten eingesetzt werden, entspricht nicht nur der gängigen Praxis von Privatunternehmen vergleichbarer Größe, sondern auch in den Bildungsein­richtungen der öffentlichen Verwaltung, in welchen diese Themen üblicher­weise von externen Spezialisten vermittelt werden (nicht zuletzt durch das Bundeskanzleramt am Zentrum für Verwaltungsmanagement). Starkes Augenmerk wird bei der Auswahl auf die bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse der Auftragnehmer gelegt, um einen effizienten Wissenstransfer sowie bestmögliche Entwicklungschancen für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer sicherzustellen.

 

Nun zu den konkreten Fragen:

 

Vorweg sei festgestellt, dass die Anfragebeantwortung nach den Angaben der Bundesfinanzakademie erfolgt.

 

Zu 1. und 4.:

Da derzeit in der BFA urlaubsbedingt nur sehr wenige Seminare stattfinden, liegt das Schwergewicht der Tätigkeit zur Zeit in der Planung für die kommende Bildungsperiode.

 

Im ersten Halbjahr 2005 wurden von der BFA rund 50 ressortexterne TrainerInnen (für Seminare, Lehrgänge bzw. Sprachschulungen) beschäftigt. Hinzu kommen weitere rund 40 Personen, die im Bereich Coaching und Supervision punktuell eingesetzt werden.

 

Zu 2., 3. und 8.:

Seitens der BFA wird jedes Jahr eine Honorarrichtlinie für ressortexterne Trainerinnen und Trainer entworfen, die den einzelnen Verträgen zugrunde gelegt wird. Nachdem die Qualifikationen der externen Trainerinnen und Trainer auf vergleichbar hohem Niveau sein müssen, werden grundsätzlich gleich hohe Honorare bezahlt. Trainer werden von der BFA jeweils für ein konkretes Seminar (Bildungsmaßnahme) beauftragt.

 

Für 2004 und 2005 liegen genaue Aufgliederungen für die einzelnen Bildungsaktivitäten vor. Diese stammen aus einer Datenbank, in der alle Bildungsmaßnahmen einschließlich ihrer Kosten verwaltet werden. Diese Datenbank ist erst Ende des Jahres 2003 im Zusammenhang mit der Reorganisation und Zusammenlegung der beiden Bildungseinrichtungen zur heutigen BFA entwickelt worden und seit 1. Jänner 2004 im Einsatz.

 

Für die Jahre bis einschließlich 2003 liegen lediglich Exceldateien mit den Daten (ohne Namen der Trainer) für jedes einzelne Seminar (Bildungs­maßnahme) vor. Eine Aufstellung aller in den Jahren 2002 und 2003 beauftrag­ten externen TrainerInnen könnte nur händisch erstellt werden und würde einen bedeutenden Verwaltungsaufwand verursachen. Ich ersuche um Ver­ständnis, dass aus verwaltungsökonomischen Gründen eine derartige Auf­stellung  nicht erfolgen kann.

 

Im Jahr 2004 wurden insgesamt 307 Bildungsmaßnahmen (Anzahl der Ein­sätze lt. Kursverwaltung) mit ressortexternen TrainerInnen veranstaltet. Die Kosten für die genannten Bildungsmaßnahmen belaufen sich insgesamt für diesen Zeitraum auf Euro 352.466,68.

 

Im Jahr 2005 sind bisher (Stand 12.07.05) insgesamt rund 85 Bildungsmaßnahmen (Anzahl der Einsätze lt. Kursverwaltung) mit ressortexternen TrainerInnen veranstaltet worden, weitere 200 sind geplant (aufgrund dezentraler Budgets z.B. für Sprachschulungen und Supervi­sion/Coaching erst Ende des Jahres endgültig verifizierbar). Die Kosten für die vorgenannten Bildungsmaßnahmen betrugen im 1. Halbjahr 2005
Euro 152.170,--.

 

Im Jahr 2004 und im ersten Halbjahr 2005 wurden folgende ressortexterne TrainerInnen in der BFA beschäftigt:

 

Übersicht Externe 2004

Anzahl der Einsätze

Aust – DI

2

Bachert Karin Mag.

1

Barth Johannes Dr.

1

Bauer Margit Mag.

2

Binder Gerhard

2

Breschan Andreas Dr.

4

Bürscher Sabine Mag.

12

Denk Erich

1

DIALOGICA Kärnten

1

Edelbacher Maximilian Mag.

4

Edlmayr Marco Peter

2

Fellner Walter

3

FIT Wirtschaftsförderungsinstitut OÖ

2

Frenzel Peter Mag.

5

Fürnkranz Wolfgang Dr.

6

Gasser Anton Mag.

2

Geyer-Scholz & Scholz OEG

1

Gläser Jörg

4

Graf Robert

8

Gumplmaier Helga Mag.

5

Guschlbauer Florian Mag.

3

HACKL Wolfgang Dr.

3

Hala Ronald Mag.

1

Hamill Nicky

1

Hinterleitner Johann

2

Holzinger Hannes

1

Hütter Michael

1

Inlingua Linz

1

Inlingua Sprachschule Wien

3

Kirchmayr-Kreczi Judith

1

Klausner Christian Mag.

6

Kohlmaier Doris Mag.

2

Kovarnik Willfried Dr.

1

Kramer Jörg Dietrich Dr.

1

Krennmair Norbert Mag.

2

Kühne-Eisendle Margit

1

Lackner Karl Mag.

1

Lahninger Paul

10

Lahodny-Karner Andrea Dr.

2

Lepuschitz Michael Dr.

1

Manseder Fritz

1

MDI

1

Mülleder-Walka Birgit Mag.

1

Neubauer Walter Mag.

2

Neugschwentner Hannes

1

Nikolov-Bruckner Eva Mag.

6

Novotny Eva Dr.

1

Ozobia Joy Mag.

2

Pallaver Marianna Mag.Dr.

2

Paukner Alfred

2

Pelzmann-Knafl Sabine DI

9

Pock, Dr.

2

Pricewaterhouse Coopers

1

Rabenstein Reinhold

7

Rathner Siegfried Mag.

1

Roberts David W

1

Rothensteiner Erich

1

Rottensteiner Christian Mag.

1

SAP – Auszahlung

5

Scharinger Christian Dr.

10

Scheder Erich

2

Schenk Erich Dr.

1

Schlick Sonja Mag.

6

Schmetterer Wolfgang

9

Scholz Walter Ing.Mag.

9

Schönherr Maria

2

Schrank Eva Mag.

3

Schwarz Andrea Dr.

1

Sejkora Klaus Dr.

1

Sonstige Empfänger

34

Steindl Roland MMag.

7

Stingl Walter Ing.Mag.

6

Stortecky Stefan Dr.

1

Straschek Dorothea Dr.

1

Strobl Beate

2

Svoboda Ursula Dr.

2

Taibel Elisabeth

1

TAO

4

Tastl Harald

1

Teamcom

1

VOCE Italia

1

Volonte Karl

5

Wagner Martin Mag.

1

WIFI Innsbruck

1

WIFI Kärnten

2

Wimmer Adelheid Dr.

14

Wittmann Kurt

11

Zahrl Johannes Mag.

1

Zeitlhofer Margit

6

Zimmermann Josef Mag.

2

 

Übersicht Externe 1. HJ 2005

Anzahl Einsätze

Atzlinger Manfred Ing.Mag.

9

Baumgartner Wolfgang

2

Binder Gerhard

1

Edelbacher Maximilian Mag.

1

Fürnkranz Wolfgang Dr.

3

Gumplmaier Helga Mag.

2

Guschlbauer Florian Mag.

2

Havel Ruth Mag.

2

Hofbauer Erika

1

Inlingua Linz

1

Inlingua Sprachschule Wien

1

Kaltenbach Carola Dr.

1

Klausner Christian Mag.

2

Klink Johann

6

Lahninger Paul

4

Lahodny-Karner Andrea Dr.

2

Lepuschitz Michael Dr.

1

Lindner Robert Mag.

1

Malloth Thomas Mag.

1

Novotny Eva Dr.

1

Orthacker Herbert

1

Ozobia Joy Mag.

2

Pelzmann-Knafl Sabine DI

1

Pinter Eva Mag.

1

Pricewaterhouse Coopers

1

Rabenstein Reinhold

3

Scheder Erich

2

Schlögl Walter Dr.

2

Schmetterer Wolfgang

4

Scholz Walter Ing.Mag.

3

Schrank Eva Mag.

2

Sonstige Empfänger

3

Stingl Walter Ing.Mag.

5

Tyrner Silvia

1

VOCE Italia

2

Volonte Karl

1

Wimmer Adelheid Dr.

1

Wittmann Kurt

5

 

 

Zu 5.:

Ressortexterne TrainerInnen werden primär in den Bereichen Sozial-, Methoden-, Führungs-, und Managementkompetenzen eingesetzt.

 

Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit externen ExpertInnen sind:

- Führungskräfte- und Managementlehrgänge

- Einzelseminare wie z.B. Qualitäts-, Projekt-, Konflikt-,

  Wissensmanagement

- Teamentwicklung

- Coaching und Supervision

- Sprachschulungen

 

Die konkrete Zuordnung der in den Fragen 1. bis 4. angesprochenen TrainerInnen zu den einzelnen Fachbereichen ist folgender Tabelle zu entnehmen.

 

Übersicht Externe 1. HJ 2005

Fachbereich

Atzlinger Manfred Ing.Mag.

IT= EDV

Baumgartner Wolfgang

GAB =  Grundausbildung

Binder Gerhard

FS = Fachschulungen – GKK

Edelbacher Maximilian Mag.

GAB, SK = Soziale Komptenz

Fürnkranz Wolfgang Dr.

SK

Gumplmaier Helga Mag.

SK

Guschlbauer Florian Mag.

SK

Havel Ruth Mag.

IT= EDV;SK

Hofbauer Erika

FS-GKK

Inlingua Linz

Sprachen

Inlingua Sprachschule Wien

Sprachen

Kaltenbach Carola Dr.

SK

Klausner Christian Mag.

FS

Klink Johann

IT

Lahninger Paul

SK

Lahodny-Karner Andrea Dr.

FS

Lepuschitz Michael Dr.

SK

Lindner Robert Mag.

FS- GKK

Malloth Thomas Mag.

FS

Novotny Eva Dr.

SK

Orthacker Herbert

e-learning

Ozobia Joy Mag.

Sprachen

Pelzmann-Knafl Sabine DI

SK

Pinter Eva Mag.

SK

Pricewaterhouse Coopers

Kantine

Rabenstein Reinhold

SK

Scheder Erich

FS

Schlögl Walter Dr.

SK

Schmetterer Wolfgang

SK

Scholz Walter Ing.Mag.

SK

Schrank Eva Mag.

SK

Sonstige Empfänger

-

Stingl Walter Ing.Mag.

FS

Tyrner Silvia

FS

VOCE Italia

Sprachen

Volonte Karl

SK, Reform

Wimmer Adelheid Dr.

SK

Wittmann Kurt

SK

 

Da derzeit in der BFA urlaubsbedingt nur sehr wenige Seminare stattfinden, erstreckt sich die oben angeführte Übersicht der externen TrainerInnen über den Zeitraum 1. Halbjahr 2005.

 

Zu 6.:

Im ersten Halbjahr 2005 waren 463 interne Trainerinnen und Trainer für die BFA tätig.

 

Zu 7.:

Die Höhe der für interne Vortragende und TrainerInnen ausbezahlten Ho­norare betrug im ersten Halbjahr 2005 Euro 424.170,01. Darin enthalten sind weitere Zusatzleistungen wie Skriptenerstellung oder Prüfungs­kommissärtätigkeit.

 

Zu 9.:

Von den erwähnten Firmen hat die BFA lediglich mit MDI-SPIDI in den Jahren 2002 und 2003 insgesamt 2 Verträge abgeschlossen:

- Lehrgang mit 4 Modulen im Jahr 2002

- Lehrgang mit 4 Modulen im Jahr 2003

 

Zu 10.:

Die Herren MMag. Roland Steindl und  Karl Volonte wurden im Rahmen besonderer Qualifizierungen im Zuge der Reform von der BFA im Einver­nehmen mit dem Reformteam als Trainer engagiert. Die Beauftragung erfolgte, da die beiden Genannten spezielles KnowHow in den geforderten Fachbereichen (z.B. Veränderungsmanagement, Organisationsentwicklung, Projektmanagement, Führungskräftetrainings) haben.

 

 

2002

2003

2004

2005

 

Tage

Betrag

Tage

Betrag

Tage

Betrag

Tage

Betrag

Tage ges.

Betrag ges.

STEINDL

11

18.362,83

3

5.245,67

8

13.906,30

 -

 -

22

37.514,80

VOLONTE

34

45.466,27

5

7.829,60

9

16.216,61

 -

 -

48

69.512,48

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den angegebenen Beträgen (Honoraren) sind die gesetzliche USt, das KM‑Geld und allfällige Nächtigungen enthalten.

 

Zu 11.:

Ja. Wie bereits erwähnt, wurden gleichzeitig mit der organisatorischen Auf­lösung der Verwaltungsakademie des Bundes die Zuständigkeiten für die Grundausbildung an die Ressorts übertragen (§ 26 Abs. 1 BDG). Die Absol­vierung der Grundausbildung ist durch die erfolgreiche Ablegung der Dienst­prüfung nachzuweisen (§ 28 Abs. 1 leg.cit.).

 

Rechtsgrundlage für die Grundausbildung in der Finanzverwaltung ist die Verordnung des Bundesministers für Finanzen BGBl. II Nr. 485/2003. Der BundesFinanzAkademie obliegt die Durchführung der Grundausbildung ein­schließlich der erforderlichen Prüfungen.

 

Zu 12.:

Alle Vortragenden an der BFA verfügen über hohes fachliches ExpertInnen­wissen und werden, bevor sie als interne Vortragende/PrüferInnen aktiv sind, grundsätzlich einer entsprechenden methodisch/didaktischen Ausbil­dung unterzogen (siehe Frage 14). Neben der auch für diese Bediensteten offen stehenden internen Weiterbildungsmaßnahmen sind diese Vortragen­den auch außerhalb des Ressorts als ExpertInnen nachgefragt bzw. publi­zieren in den entsprechenden Fachzeitschriften.

 

Zu 13.:

Im Finanzressort erfolgt eine jährliche Erhebung der Bildungsbedarfe, die sich an die Mitarbeitergespräche und den dort festgehaltenen Bildungsbe­darf anschließt. Ergänzt wird diese bottom-up Erhebung durch zentral vor­ge­gebene strategische Bildungsbedarfe. Aus der Kombination dieser Er­hebungen entsteht ein jährliches Bildungsprogramm, welches die Basis für die jährliche Bildungsplanung der BFA bildet.

 

Geachtet wird bei der Trainerbeauftragung auf aktuelles Fachwissen, In­teresse, didaktische Grundfähigkeiten, Vortragserfahrungen bzw. regel­mäßige Fortbildung. Zusätzlich werden Publikationen bzw. externe Vor­tragstätigkeit mitberücksichtigt.

 

Anfang des Jahres 2005 wurde eine gezielte Suche nach internen Vor­tragenden vorgenommen. Die Interessenten wurden, neben den oben ange­führten Kriterien in einem Assessmentverfahren ausgewählt.

 

Zu 14.:

Neben entsprechenden regelmäßigen fachlichen Weiterbildungsmaßnahmen ist seitens der BFA für alle internen TrainerInnen eine metho­disch/didaktische Ausbildung vorgesehen, die den Beginn der jeweiligen Vortragstätigkeit bildet. Im Laufe der Jahre 2002 bis 2005 wurden durch­schnittlich 12 Module pro Jahr in diesem Bereich angeboten. Prüfungen im engeren Sinne sind dabei nicht vorgesehen, es finden aber im Zuge der Aus­bildung personenbezogene Rückmeldungen durch die Ausbildungstrainer statt. Jedes Seminar und jede/r Vortragende/TrainerIn wird in weiterer Folge durch die TeilnehmerInnen bewertet.

 

Neben der Ausbildung gibt es regelmäßig Angebote zur Weiterbildung in diesem Bereich (z.B. Videotrainings, Simulationen etc.) bzw. die Begleitung durch entsprechend geschulte Didaktiker.

 

Bei den ressortexternen TrainerInnen werden vor Beauftragung Einzel­ge­spräche geführt und entsprechende Referenzen abverlangt.

 

Zu 15. und 16.:

Die Zusammenlegung der beiden Bildungseinrichtungen (Bundeszoll- und Zollwachschule sowie Bildungszentrum der Finanzverwaltung) erfolgte im Zeitraum 2002/2003 im Rahmen eines Projektes, dessen Auftraggeber der damalige Präsident der ehemaligen Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland war.

 

Mit der Leitung des Projektes beauftragt wurde der damalige Vorstand
der Geschäftsabteilung 20 (Bildungszentrum der Finanzverwaltung). Frau Mag. Ilse Schmalz war weder im genannten Projekt noch in einer anderen inner­organisatorischen Entscheidung betreffend die BFA eingebunden bzw. zuständig.

 

Zu 17.:

Im Rahmen der Finanzreform wurden/werden befristet Change Agents ausgewählt/tätig, um die Umsetzung im Roll-Out zu unterstützen.
Die Ausbildung der Change Agents wurde durch die BFA organisiert. Frau Mag. Schmalz hat bei der Designerstellung des Lehrganges als Leiterin des Reformteams in meinem Auftrag mitgewirkt und war bei der Auswahl der Trainer und Change Agents durch die Führung der BFA miteingebunden.

 

Zu 18.:

Die Finanzverwaltung ist stolz, eine der fachkundigsten Verwaltungen zu sein und nutzt das interne Potenzial der MitarbeiterInnen soweit als möglich aus. Überall wo interne ExpertInnen vorhanden sind, werden diese einge­setzt und ihnen der Vorzug vor ressortexternen Personen gegeben. Die BFA weist auch im Vergleich mit anderen Bildungseinrichtungen hervorragende Leistungs­kennzahlen auf und wird den erfolgreich eingeschlagenen Weg fort­setzen. Nochmals sei darauf hingewiesen, dass die BFA in den letzten Jahren regelmäßig mit ca. 1000 internen Vortragenden, jedoch nur mit rund 70 ressortexternen TrainerInnen zusammengearbeitet hat bzw. zusammen­arbeitet.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Karl-Heinz Grasser eh.