3196/AB XXII. GP

Eingelangt am 06.09.2005
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Finanzen

Anfragebeantwortung

 

GZ. BMF-310205/0093-I/4/2005

»

 

Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Dr. Andreas Khol

 

Parlament

1017 Wien

 

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3252/J vom 6. Juli 2005 der Abgeordneten Marianne Hagenhofer, Kolleginnen und Kollegen, betreffend Förderung für die Breitbandoffensive, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

Informations- und Kommunikationstechnologien sind mittelfristig ein wesentlicher Treiber für die Wirtschaftsentwicklung und die Verfügbarkeit von zuverlässigen, hochwertigen und innovativen Netzen ein mit ent­scheidender Faktor für die Wirtschaft. Gerade im Bereich der elektronischen Kommunikation stellt eine leistungsfähige Anbindung an das Netz eine Standortfrage dar. Betriebe in unversorgten Gebieten sind in ihrer Wettbewerbsfähigkeit klar benachteiligt, die Bevölkerung von allen leistungsfähigen e-Services ausgeschlossen.

 

Aus diesem Grund hat die Bundesregierung beschlossen, diese neue und innovative Technologie zu fördern.

 

Nun zu den konkreten Fragen, soweit sie in den Zuständigkeitsbereich meines Ressorts fallen.

 

Zu 1. bis 4.:

Die staatliche Förderung der Breitbandtechnologie wurde im Zuge des Budgetbegleitgesetzes 2003 erstmals beschlossen, und zwar wurde eine steuerliche Sonderausgabenbegünstigung für Breitband-Erstanschlüsse, die nach dem 30. April 2003 und vor dem 1. Jänner 2005 hergestellt wurden, eingeführt (§ 124b Z 81 EStG 1988). Gefördert wurden die Erst­anschlusskosten (bis max. 50 €) und die monatliche Grundgebühr (bis max. 40 € monatlich). Die Begünstigung fiel nicht in den Sonderausgabentopf und nicht unter das Pauschale. Die Kosten betragen derzeit auf Grund einer aktuellen Abfrage (Stand 12.7.2005) insgesamt 20 Mio. €.

 

Zudem wurden im Zuge des Budgetbegleitgesetzes 2003 zusätzlich 10 Mio. € an Fördermittel vom Bund für die Breitbandinitiative zur Verfügung gestellt.

 

Weiters wurde im Wachstums- und Beschäftigungsgesetz 2005 beschlossen, dass durch eine intensivierte Fortsetzung der bisherigen Breitbandoffensive vor allem ländliche Regionen Zugang zum Breitbandinternet erhalten sollen. Dafür stellt der Bund weitere 10 Mio. € zur Verfügung. Diese sollen durch die Länder verdoppelt werden.

 

Zu 5.:

Ziel der Breitbandinitiative 2003 ist es, öffentlichen Einrichtungen, Unternehmern und Bürgern in den förderungswürdigen Gebieten die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zu ermöglichen.

 

Aus einer Erhebung der Statistik Austria zum IKT-Einsatz in Haushalten geht hervor, dass im 2. Quartal 2004 36% aller Haushalte mit Internet-Zugang über eine Breitbandverbindung ins Netz eingestiegen sind. Dies bedeutet gegenüber März 2003 eine Zunahme um 9 Prozentpunkte.

 

Zu 6. bis 8.:

Eine erste Evaluierung für den Bereich der steuerlichen Förderungen wurde zum frühest möglichen Zeitpunkt vorgenommen (Sommer 2005). Eine frühere Auswertung wäre insofern sinnlos gewesen, als erst jetzt ein repräsentativer Anteil der Arbeitnehmerveranlagungen für die Jahre 2003 und 2004 abgegeben wurde. Die Werte werden sich entsprechend erhöhen, wenn auch die Einkommen­steuererklärungen für diese Jahre vollständig veranlagt sind.

 

Die Inanspruchnahme erfolgte bislang durch knapp 182.000 Abgabepflichtige, die Kosten von bislang ca. 20 Mio. € nach sich zogen. Damit wurde die ursprünglichen Einschätzung erfreulicherweise übertroffen.

 

Was die budgetären Förderungen betrifft, so ist auf Grund der Richtlinien für die Breitbandförderung bis spätestens Ende 2006 eine Evaluierung durchzuführen.

 

Zu 9. bis 23.:

Da diese Fragen nicht in den Aufgabenbereich meines Ressorts fallen und das Bundesministerium für Finanzen auch über keine entsprechenden Unterlagen verfügt, ersuche ich um Verständnis dafür, dass ich diese Fragen nicht beantworten kann bzw. verweise hiezu auf die Beantwortung der parlamentarischen Anfrage Nr. 3253/J durch den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Karl-Heinz Grasser eh.