3272/AB XXII. GP
Eingelangt am
08.09.2005
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für
Gesundheit und Frauen
Anfragebeantwortung
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche
parlamentarische
Anfrage Nr. 3282/J der Abgeordneten Mag. Johann Maier und
GenossInnen wie
folgt:
Frage 1:
Das LMSVG wurde im Parlament
behandelt und steht vor der Kundmachung. Verordnungen für die Direktvermarktung
kleiner Mengen von Wild sind in Vorbereitung.
Fragen
2 und 3:
Über
diese direkten Vertriebswege liegen meinem Ressort keine Daten vor,
da nur jene Tiere erfasst werden, welche einer Untersuchung unterliegen.
Der
Beilage 1 ist die gesamte Statistik über den Wildabschuss des Jahres 2004
(Quelle: Statistik Austria) zu entnehmen.
Frage
4:
Die
genaue Auflistung der Wildfleisch-Bearbeitungsbetriebe ist aus der
Beilage 2 ersichtlich.
Frage
5:
Meinem
Ressort liegen keine Umsatzzahlen von Betrieben vor; im Übrigen wäre die
Weitergabe derartiger Daten mit datenschutzrechtlichen Problemen verbunden.
Fragen
6 und 7:
Die
Ergebnisse der Wildfleischuntersuchung sind der Beilage 3 zu entnehmen;
darüber hinausgehende Daten liegen meinem Ressort nicht vor.
Fragen
8 und 9:
Anzahl
der Trichinenuntersuchungen bei Wild und Zuchtwild 2004:
|
Land |
Zuchtwild |
freil. Wild |
|
B |
19 |
253 |
|
K |
- |
2.157 |
|
N |
- |
6.342 |
|
O |
- |
883 |
|
S |
- |
375 |
|
St |
- |
249 |
|
T |
- |
185 |
|
V |
- |
3 |
|
W |
- |
3.515 |
Alle
Proben waren negativ.
Frage
10:
Diese
Frage betrifft Handelsstatistiken und kann daher durch mein Ressort nicht
beantwortet werden.
Frage
11:
Mengenaufstellungen
über den innergemeinschaftlichen Handelsverkehr und den Ergebnissen der
Kontrolle dieser Tierkörper oder des Wildfleisches werden nicht gesondert
geführt.
Grundsätzlich
ist zu dieser Frage festzuhalten, dass diesbezügliche Angaben
nur über die über österreichische Grenzkontrollstellen in die EU eingeführten
Sendungen vorliegen. Angaben über Sendungen, die über nicht in Österreich
liegende Grenzkontrollstellen in die EU mit Bestimmungsort in Österreich
eingeführt wurden, liegen dem BMGF nicht vor.
Die
einschlägigen Statistiken werden gemäß den dafür geltenden EU-Bestimmungen,
insbesondere der Entscheidung der Kommission 94/360/EG, erstellt. Darüber
hinausgehende Daten sind derzeit nicht verfügbar und müssten mit unverhältnismäßig
hohem personellen und finanziellen Aufwand erhoben werden.
Die
Daten für das Jahr 2004 sind aufzusplitten, da mit 1.5.2004 die EU-Erweiterung
erfolgte, zahlreiche Grenzkontrollstellen an den vormaligen EU-Außengrenzen
aufgelöst wurden und damit nur mehr an der Schweizer Grenze und an den
Flughäfen Linz und Wien Einfuhrkontrollen durchgeführt werden.
Vom
1.1. bis 30.4.2004 wurden insgesamt 315 Sendungen Wildfleisch aus Drittstaaten,
bestimmt für die EU, an österreichischen Grenzkontrollstellen abgefertigt.
Davon betrafen 119 Sendungen Fleisch von geschossenem Wild, dass auch zu einem
Teil Wild in der Decke umfasst. Detaildaten dazu liegen nicht vor.
Vom
1.5. bis 31.12.2004 wurden insgesamt 68 Sendungen Wildfleisch aus Drittstaaten,
bestimmt für die EU, an österreichischen Grenzkontrollstellen abgefertigt.
Damit
wurden im Jahr 2004 insgesamt 383 Sendungen Wildfleisch abgefertigt, wobei
insgesamt 61 Sendungen für Bestimmungsorte in Österreich, alle übrigen
Sendungen für Bestimmungsorte in anderen EU-Mitgliedstaaten bestimmt waren.
Die Statistiken der Bundesländer
dazu liegen dem BMGF nicht vor. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass
gemäß den Prinzipien des Binnenmarktes und auf Grundlage der EU-einheitlichen
harmonisierten Grenzkontrolle die unter der Kompetenz der Bundesländer
stehenden Behörden der Bestimmungsorte eingeführte Sendungen im allgemeinen
lediglich stichprobenartig und in nicht diskriminierender Weise zu untersuchen
haben und die dazu vorliegenden Daten der Bundesländer keinen Gesamtüberblick
zulassen.
Im Jahr 2004
wurde aus Neuseeland kein Wildfleisch über österreichische Grenzkontrollstellen
in die EU eingeführt.
Frage 12:
Im
Jahre 2004 zurückgewiesen und beanstandet wurde eine Sendung aus Ungarn (440 kg
Zuchtwild, bestimmt für Deutschland) wegen Kennzeichnungsmängeln und eine
Sendung aus Kanada (4kg Hirschfleisch, bestimmt für Österreich) wegen
zahlreicher Mängel im Bereich Kennzeichnung, Zertifizierung und Hygiene.
Frage 13:
Die
Zusammenarbeit zwischen meinem Ressort bzw. dem grenztierärztlichen Dienst
einerseits und dem BMF bzw. den Zolldiensten andererseits ist sowohl auf Ebene
der Ministerialdienststellen als auch bei den Zollämtern und Veterinärgrenzkontrollstellen
nach wie vor intensiv und kooperativ. Dies wurde auch in den einschlägigen
Inspektionsberichten des Food and Veterinary Office der Kommission in Dublin
ausdrücklich hervorgehoben.
Die
Schnittstellen und Kooperationen umfassen u.a. folgende Bereiche:
-
Ausbildung
der Grenztierärzte und Grenztierärztinnen in Zollrecht
-
Einführung
der Zollbeamt/inn/en und Zollwachebeamt/inn/en in das Veterinärrecht. Dies
erfolgt sowohl zentral bei der Ausbildung wie auch bei Nachschulungen auf
lokaler Ebene unter Einbringung der Grenztierärztinnen und Grenztierärzte.
-
Ausstattung
der Veterinärgrenzkontrollstellen mit den Zollrechtsunterlagen (z.B.
Gebrauchszolltarif)
-
regelmäßige
Koordinationsbesprechungen zwischen den Fachbeamt/inn/en des BMF und des BMGF
-
spezielle
Dienstanweisung an die Zollorgane betreffend Beachtung der
Veterinärrechtsvorschriften (sogenannte „DAZ-Tiere“) und laufende und aktuelle
Ergänzung derselben, z.B. bei aktuellen Verkehrsbeschränkungen
-
in
Einzelfällen und bei speziellen Problemstellungen ist die direkte Kontaktnahme
zwischen den ausführenden Zollorganen und den Fachbeamt/inn/en des BMGF
vorgesehen und wird auch praktiziert
-
intensive
Zusammenarbeit in Artenschutzfällen bei lebenden Tieren, da bei
Artenschutzproblemen häufig auch veterinärrechtliche Probleme auftreten
-
zollrechtliche
Sicherung veterinärbehördlich problematischer Sendungen, d.h. bei sogenannter
„kanalisierter Einfuhr“
-
gemäß
Tierseuchengesetz besteht für die Zollorgane Meldeverpflichtung hinsichtlich
veterinärbehördlich kontrollpflichtiger Sendungen; weiters werden gemäß
Tierseuchengesetz die Veterinärgrenzkontrollgebühren aus Gründen der
Zweckmäßigkeit von den Zollorganen eingehoben und dem BMGF abgeführt. Daher
sind die Zollorgane bei jedem grenztierärztlichen Kontrollvorgang voll
eingebunden.
-
Kontrolle
des Reiseverkehrs hinsichtlich Veterinärbeschränkungen durch Zollorgane
-
Unterstützung
des BMGF durch spezielle Zollorgane bei der Beschlagnahme illegaler Sendungen
-
Unterstützung
des BMGF durch die Zollorgane und Plakataktionen, z.B. im Falle von
Seuchenausbrüchen und Mitnahmebeschränkungen
-
Zusammenarbeit
zwischen BMF (Zoll), BMGF und BMLFUW im Bereich der Information von Reisenden
an Flughäfen hinsichtlich der Bestimmungen von Mitnahmen und Mitbringsel im
Reiseverkehr (Artenschutz, Tierseuchen, Tierschutz etc.).
Frage 14:
Die
Durchführung der Fleischuntersuchung anlässlich der Einfuhr von Wild in der
Decke obliegt den amtlichen Tierärzten und Tierärztinnen der Bundesländer, dem
BMGF liegen dazu keine Statistiken vor. Es darf auf die Beantwortung der Frage
12 hingewiesen werden.
Frage 15:
Die Verordnung (EWG)
Nr. 737/90 des Rates vom 22. März 1990 sieht eine Kontrolle von
Erzeugnissen aus Drittländern hinsichtlich Einhaltung der festgesetzten
Höchstwerte für Radiocäsium durch die Mitgliedstaaten unter Berücksichtigung
des Kontaminationsgrades des Ursprungslandes vor.
In den letzten Jahren gab es keine
Einfuhren von Wildfleisch aus der Ukraine, aus Weißrussland oder aus Russland,
also aus jenen drei Ländern, in denen die vom Reaktorunfall von Tschernobyl am
stärksten betroffenen Regionen liegen.
Gemäß der Verordnung (EG)
Nr. 1661/1999 der Kommission vom 27. Juli 1999 werden sämtliche
Wildpilzimporte aus Drittstaaten auf ihren Radiocäsium-Gehalt kontrolliert. Bei
diesen Importkontrollen werden seit dem Jahr 2000 keine
Grentwertüberschreitungen mehr festgestellt.
Da Wildpilze ein Indikatormedium
für die Kontamination von Waldprodukten wie Beeren und Wild sind, sind in der
Regel auch keine besonders hohen Radiocäsiumwerte in importiertem Wildfleisch
zu erwarten. Daher ist der Umfang der Kontrollen entsprechend gering und
beschränkt sich auf die Untersuchung von Stichproben. Die in den letzten Jahren
dabei gemessenen Werte bestätigen dies (Ergebnisse siehe Antwort auf
Frage 16).
Für die Kontrollen
nach der Verordnung (EWG) Nr. 737/90 des Rates war im Jahr 2004 mein
Ressort zuständig. Die Probenahme erfolgte durch die Grenztierärzte/-ärztinnen
bzw. durch die Lebensmittelaufsichtsorgane der Länder, die Messungen wurden an
der jeweils regional zuständigen Messstelle der AGES durchgeführt.
Durch die Erweiterung der EU sind
hinsichtlich Radioaktivität in Wildfleisch nach derzeitigem Kenntnisstand keine
Probleme zu erwarten.
Frage 16:
In der folgenden
Tabelle sind die Ergebnisse der in den letzten Jahren an importiertem
Wildfleisch durchgeführten Untersuchungen zusammengefasst. Es ist zu ersehen,
dass in vier Proben Radiocäsium nachgewiesen wurde, und dass die gemessenen
Werte weit unterhalb des gemäß der Verordnung (EWG) Nr. 737/90 des Rates
zulässigen Höchstwertes von 600 Bq/kg für die kumulierte Aktivität von
Cäsium-134 und Cäsium-137 liegen. In den Jahren 2003 und 2004 wurden keine
Untersuchungen an importiertem Wildfleisch durchgeführt. Die Verordnung (EWG)
Nr. 737/90 des Rates betrifft nur Importe aus Drittstaaten, weshalb seit
der Erweiterung der EU diese Verordnung auf die neuen Mitgliedstaaten nicht
anzuwenden ist.
|
Jahr |
Wildart |
Land |
Cs-134 [Bq/kg] |
Cs-137 [Bq/kg] |
|
1998 |
Hirsch |
Neuseeland |
n.n. |
n.n. |
|
1999 |
Reh |
Ungarn |
n.n. |
n.n. |
|
1999 |
Reh |
Tschechien |
n.n. |
13.3 |
|
2000 |
Reh |
Ungarn |
n.n. |
n.n. |
|
2000 |
Wildschwein |
Ungarn |
n.n. |
1.7 |
|
2000 |
Wildente |
Ungarn |
n.n. |
n.n. |
|
2000 |
Fasan |
Ungarn |
n.n. |
n.n. |
|
2002 |
Reh |
Ungarn |
n.n. |
0.4 |
|
2002 |
Wildschwein |
Tschechien |
n.n. |
7.0 |
n.n. nicht nachgewiesen;
Nachweisgrenze ca. 1 Bq/kg
Frage
17:
Die
Liste der zugelassenen Betriebe ist als Beilage 2 angeschlossen.
Frage
18:
Wildfleischbearbeitungsbetriebe sind gemäß § 8
Wildfleischverordnung nach einem von den Landeshauptleuten zu erstellenden Plan
regelmäßig zu kontrollieren, wobei eine Frequenz von mindestens zweimal
jährlich eingehalten werden muss. Kriterien sind unter anderem der hygienische
Zustand des Betriebes und dessen Kapazität, zusätzlich erfolgen
Hygienekontrollen im Rahmen der Wilduntersuchung. Genauere Statistiken werden
nicht geführt.
Fragen
19 und 20:
Darüber
werden in meinem Ressort keine Statistiken geführt; genaue Daten der Kontrollen
und Beanstandungen liegen bei den Landeshauptleuten auf.
Frage
21:
Statistiken
aus anderen Mitgliedstaaten liegen nicht vor.
Frage
22:
|
B |
4 Proben Großhandel, davon 1 Fasan, 1 Hasenkeule, 1
Hirschrollbraten, 1 Wildschweinrollbraten |
|
K |
3 Proben, davon 1 Reh, 1 Hirsch, 1 Wildschwein, |
|
NÖ |
8 Proben, davon 2 Fasan, 2 Reh, 2 Hase, 2 Hirsch |
|
OÖ |
2 Proben, davon 1 Wildschwein, 1 Rehschlögel |
|
S |
- |
|
ST |
3 Proben, davon 1 Hirsch, 2 Reh |
|
T |
10 Proben, davon 6 Hirsch, 1 Reh, 3 Wildschwein |
|
V |
- |
|
W |
33 Proben insgesamt aus Großhandel, Einzelhandel,
Gastronomie |
Die Proben wurden gemäß LMG 1975 gezogen.
Frage
23:
|
B |
1 Wildschwein, 1 Hirsch, 1 Hase, 1 Fasan: 1 LMKV
beanstandet |
|
K |
1 Hirsch, 1 Reh, 1 Wildschwein: keine Beanstandung |
|
NÖ |
2 Fasan, 2 Reh, 2 Hase, 2 Hirsch: keine Beanstandung |
|
OÖ |
1 Reh, 1 Wildschwein: keine Beanstandung |
|
S |
Keine Untersuchungen |
|
ST |
1 Hirsch, 2 Reh: 1 verdorben beanstandet |
|
T |
6 Hirsch, 1 Reh, 3 Wildschwein: keine Beanstandung |
|
V |
Keine Untersuchungen |
|
W |
31 Untersuchungen aller Proben: 13 Hirsch, 1 Fasan,
10 Reh, 2 Gämse, 1 Kaninchen, 1 Wildente, 4 Wildschweine Beanstandungen: 1 gesundheitsschädlich, 9 verdorben,
2 falsch bezeichnet |
Rechtsgrundlage: LMG 1975 und FUG
(Fleischuntersuchungsgesetz).
Frage
24:
|
B |
1 Probe Verwaltung |
|
K |
- |
|
NÖ |
- |
|
OÖ |
- |
|
S |
- |
|
ST |
keine Rückmeldung eingelangt |
|
T |
- |
|
V |
- |
|
W |
1 gesundheitsschädlich, 9 verdorben, 2 falsch
bezeichnet |
Frage
25:
Es wurden 2004 diesbezüglich keine Organmandate verhängt.
Fragen
26 bis 31:
Zu Daten hinsichtlich Strafverfahren liegen meinem Ressort
mangels Zuständigkeit keine Informationen vor. Diesbezügliche Auskünfte könnten
die zuständigen Landesbehörden bzw. das Bundesministerium für Justiz erteilen.
Frage
32:
Zahl
der Wildsammelstellen (Stichtag 31.12.2004):
|
B |
K |
NÖ |
OÖ |
S |
St |
T |
V |
W |
|
2 |
30 |
161 |
465 |
95 |
88 |
16 |
0 |
5 |
Die
Daten werden einmal pro Jahr (mit Stichtag 31.12.) erhoben.
Frage
33:
Da Wildsammelstellen nur während der Jagdsaison in Betrieb
sind und eine sehr unterschiedliche Größe und unterschiedlichen Durchsatz
aufweisen, wurde den Landeshauptleuten gestattet, hier eine risikobasierte
Frequenz der Kontrollen festzulegen. Zu bemerken wäre noch, dass derartige
Sammelstellen oft an einen lokalen Fleischereibetrieb angeschlossen sind und
die Kontrollen im Rahmen der Kontrollen des Fleischereibetriebes erfolgen.
Im
Jahre 2004 wurden in den 862 Sammelstellen 563 Kontrollen durchgeführt.
Frage
34:
Eine
Kontrolle der Bundesländer erfolgt im Rahmen der mittelbaren Bundesverwaltung
durch Weisungen und Berichtslegung. Die Länder wurden eingeladen, entsprechend
den im Veterinärjahresbericht vorgegebenen Tabellen Bericht zu erstatten. Diese
Berichte sind für das Jahr 2004 in der Veterinärverwaltung eingelangt.
Fragen
35 und 37:
Dazu
verweise ich auf die in Beilage 3 enthaltenen Daten. Darüber hinausgehende
Statistiken stehen nicht zur Verfügung.
Frage
36:
Meinem
Ressort liegen keine Daten von anderen Mitgliedstaaten vor.
Frage
38:
Die
Untersuchungen durch Hilfskräfte sind in der Beilage 4 einzusehen.
Fragen
39 und 40:
Ein
starres Mengenverhältnis wurde nicht festgelegt. Es bleibt vielmehr dem
Untersucher/der Untersucherin vor Ort überlassen, die für die jeweilige Partie
notwendige Zahl an Tieren zu untersuchen, um sich ein sicheres Urteil bilden zu
können.
Frage
41:
In der nachfolgenden
Tabelle sind die im Jahr 2004 auf Radioaktivität untersuchten Wildfleischproben
aufgeschlüsselt nach Bundesländern und Wildart zusammengestellt.
Bundesland |
Wildart |
Anzahl |
Wert
bzw. Wertebereich |
Burgenland |
Fasan |
1 |
1 |
|
|
Hirsch |
2 |
n.n. |
|
|
Reh |
2 |
n.n – 2 |
|
|
Wildschwein |
4 |
n.n. – 28 |
Kärnten |
Gämse |
1 |
62 |
|
|
Reh |
1 |
n.n. |
|
|
Rothirsch |
2 |
n.n. – 27 |
Nieder-österreich |
Damhirsch |
1 |
n.n. |
|
|
Gämse |
1 |
5 |
|
|
Hirsch |
2 |
n.n. – 6 |
|
|
Reh |
13 |
n.n. – 324 |
|
|
Rothirsch |
2 |
n.n. – 2 |
|
|
Rotwild |
1 |
6 |
|
|
Wildschwein |
28 |
n.n. – 2 |
Ober-österreich |
Damwild |
3 |
n.n. – 2 |
|
|
Gämse |
1 |
n.n. |
|
|
Hirsch |
3 |
n.n. – 3 |
|
|
Reh |
8 |
n.n. – 348 |
|
|
Wildschwein |
7 |
78 – 1586 |
Salzburg |
Damwild |
1 |
n.n. |
Steiermark |
Damwild |
2 |
n.n. |
|
|
Gämse |
2 |
119 ‑ 241 |
|
|
Hirsch |
8 |
n.n. – 1 |
|
|
Reh |
14 |
n.n. – 168 |
|
|
Rotwild |
5 |
n.n. – 3 |
Tirol
|
Gämse |
4 |
32 ‑ 170 |
|
|
Hirsch |
1 |
n.n. |
|
|
Reh |
3 |
1 ‑ 40 |
Vorarlberg
|
Reh |
2 |
n.n. ‑ 1 |
n.n. nicht nachgewiesen; Nachweisgrenze einige Bq/kg; Cs-134 wurde in keiner
Probe mehr nachgewiesen.
Frage 42:
Im Jahr 2004
kam es lediglich bei sechs Wildschweinproben aus Oberösterreich zu
Überschreitungen des gemäß der Verordnung (EWG) Nr. 737/90 des Rates
zulässigen Höchstwertes von 600 Bq/kg für die kumulierte Aktivität von
Cäsium-134 und Cäsium-137. Der höchste Wert lag bei 1586 Bq/kg.
Frage 43:
Wie aus den Antworten zu den
Fragen 41 und 42 hervorgeht, wurden bei den Untersuchungen im Jahr 2004
lediglich sechs Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Es handelte sich dabei
jeweils um Wildschwein aus Oberösterreich aus der Traunseeregion bzw. aus dem
Mühlviertel.
Bei in den letzten Jahren
untersuchten Studienproben, die allesamt aus vom Reaktorunfall von Tschernobyl
stark betroffenen Regionen Österreichs stammen und damit nicht repräsentativ
für das ganze Land sind, wurden häufig Werte über dem Grenzwert von
600 Bq/kg gemessen, wobei der höchste Wert bei etwa 11000 Bq/kg lag.
Zu Grenzwertüberschreitungen kam
es bei Proben aus dem Gebiet rund um den Weinsberger Wald (NÖ, Waldviertel),
aus der Region Rottenmann (Obersteiermark) und aus dem Koralpengebiet.
Betroffen davon war hauptsächlich Schwarzwild, aber auch Hirsch und Reh.
Was die regionale Verteilung der
Grenzwertüberschreitungen anlangt, steht diese im Einklang mit der
Cäsium-137-Kontamination der österreichischen Böden. Wie aus der „Cäsium-Karte“
für Österreich ersichtlich ist, sind – neben den oben erwähnten Regionen – auch
in Teilen des Mühl- und des Hausruckviertels, der Gegend um Linz, der Welser
Heide, der Pyhrngegend, dem Salzkammergut, den westlichen Niederen Tauern, den
Hohen Tauern bis zu den Zillertaler Alpen und in Teilen Südkärntens
Grenzwertüberschreitungen bei Wild im oben erwähnten Ausmaß zu erwarten.
Frage 44:
Die Untersuchung von Wildfleisch
ist weder im Euratom-Vertrag noch in der Richtlinie 96/29/Euratom des Rates vom
13. Mai 1996 explizit vorgeschrieben. Mit dem Programm zur
Überwachung der Lebensmittel auf Radioaktivität, das an die nationalen und
europäischen Bestimmungen angepasst ist, ist Österreich in den Jahren 1998 bis
2004 den diesbezüglichen Verpflichtungen nach der Richtlinie 96/29/Euratom des
Rates vom 13. Mai 1996 und jenen nach Art. 35 und 36 des
Euratom-Vertrages nachgekommen.
Frage 45:
Im Rahmen einer Anfang 2002 von der Europäischen Kommission durchgeführten Erhebung hinsichtlich radioaktiver Kontamination von wildwachsenden Lebensmitteln wie Wildpilzen, Waldbeeren und Wild haben Italien, Deutschland, Finnland und Österreich Daten über Wildfleischuntersuchungen übermittelt.
Diesen Daten zufolge
wurden in Finnland in den Jahren 1999 bis 2001 352 Elchfleischproben und
16 andere Wildfleischproben untersucht. Von Italien und Deutschland wurden
keine genauen Angaben über das Ausmaß der Wilduntersuchungen gemacht.
Frage 46:
Ich verweise auf meine Ausführungen
zu den Fragen 15 und 16. Bezüglich Radioaktivität in Wildfleisch aus den neuen
Mitgliedstaaten sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine Probleme zu erwarten.
Fragen
47, 48 und 51 bis 53:
Über
die Handelswege werden keine Statistiken geführt. Zahlenmäßige Trends sind aus
der Jagdstatistik (Gesamtabschuss) und aus den Untersuchungsstatistiken
(Tiere, welche nicht der Direktvermarktung unterliegen) ableitbar
(ich verweise dazu auf die Beilagen 1, 3 und 4).
Fragen
49 und 50:
Es wurden in der fraglichen Zeit keine gesundheitlichen
Probleme bekannt.
Frage
54:
Die Rückstandskontrolle erfolgt gemäß Richtlinie 96/23/EWG.
Dabei ist für Wild aus freier Wildbahn gemäß Anhang II der o.g. Richtlinie
ausschließlich die Kontrolle auf chemische Elemente (Schwermetalle) vorgesehen.
Ergebnisse
2004:
Untersuchte
Schwermetalle: Blei, Cadmium und Quecksilber
Untersuchte
Tiere: 128, aufgeteilt in 44 Wildschweine und 57 Rehwild, 13 Rotwild,
13 Gamswild und 1 Muffelwild.
Bei
acht Wildschweinen, fünf Stück Rehwild und zwei Gämsen wurden
Richtwertüberschreitungen von Blei in der Muskulatur festgestellt. Bei einem
Rotwild und bei einem Rehwild konnte eine Richtwertüberschreitung von Cadmium
nachgewiesen werden.
Fragen
55 und 56:
Untersuchungen
auf Pestizide sind nach der Richtlinie 96/23/EG für Wild aus freier Wildbahn
nicht vorgesehen. Im Jahr 2004 wurden keine Untersuchungen auf
Pestizidrückstände durchgeführt.
Frage
57:
|
B |
1 Fasan |
|
K |
- |
|
NÖ |
- |
|
OÖ |
- |
|
S |
- |
|
ST |
1 Reh |
|
T |
- |
|
V |
- |
|
W |
- |
Frage
58:
|
B |
1 Wildschwein, 1 Reh |
|
K |
- |
|
NÖ |
1 Wildschwein, 1 Hirsch, 1 Damhirsch, 1 sonstiges
Wild |
|
OÖ |
- |
|
S |
- |
|
ST |
- |
|
T |
3 Hirsch, 2 Reh, 1 Gams |
|
V |
- |
|
W |
- |
Es
erfolgten keine Beanstandungen.
Frage
59:
Es
wurden diesbezüglich keine Untersuchungen durchgeführt.
Frage
60:
Die
Richtlinie 96/23/EG sieht vor, dass die Untersuchungen über das gesamte
Bundesgebiet verteilt werden, eine Unterscheidung hinsichtlich der Vermarktung
ist nicht vorgesehen. Ergebnisse wurden in den Fragen 54 bis 56 dargelegt.
Frage
61:
Es
wurden diesbezüglich keine Untersuchungen durchgeführt.
Fragen
62 und 63:
Nach Auskunft
der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
(AGES) wurden im Jahr 2004 keine Privatproben von Jägern
zur Untersuchung eingereicht.
Frage
64:
Die Handhabung der Berichtspflicht gemäß § 10 Abs. 4 LMG hat
sich bewährt und wird daher in dieser Form beibehalten.
Fragen
65 und 66:
In
OÖ wurden zwei Proben Wildschwein zur Untersuchung auf radioaktive Belastung
übergeben. Die ermittelten Messwerte betrugen 1585 Bq/kg bzw. 954 Bq/kg.
Fragen
67 und 68:
Es wurden keine Beschwerden bekannt.
Fragen
69 und 70:
Es wurden keine derartigen Proben zur Untersuchung überbracht.
Fragen
71 und 72:
Es wurden keinerlei diesbezügliche Beschwerden registriert.
Frage
73:
|
B |
5, davon 3 Wildschwein, 1 Hirsch, 1 Reh |
|
K |
5, davon 3 Hirsch, 1 Reh, 1 Hase |
|
NÖ |
15, davon 1 Wildschwein, 3 Hirsch, 3 Reh, 1
sonstiges Wild, 1 Damhirsch |
|
OÖ |
6, davon 1 Hirsch, 2 Reh |
|
S |
7, davon 3 Hirsch, 3 Reh, 1 Wildschwein |
|
ST |
10, davon 4 Hirsch |
|
T |
5, davon 2 Hirsch |
|
V |
4 Untersuchungen |
|
W |
33 Proben insgesamt, davon 15 Untersuchungen |
Die Proben wurden auf Schwermetalle und Radioaktivität untersucht.
Frage
74:
Ergebnis: 3 Grenzwertüberschreitungen bei Blei (NÖ und W: jeweils 1 Hirsch; V: 1 Reh)
Frage
75:
Statistiken
aus anderen Mitgliedstaaten liegen nicht vor.
Frage
76:
ST: 2 Proben Hirsch von Märkten
S: 1 Probe Hase von Märkten
Die auf Schwermetalle untersuchten Proben waren nicht zu beanstanden.
Frage
77:
Es
kam zu keinen Grenzwertüberschreitungen.
Frage
78:
Statistiken
aus anderen Mitgliedstaaten liegen nicht vor.
Frage
79:
|
B |
3 Proben, davon 1 Wildschwein auf radioaktive
Belastung, 1 Wildschwein, 1 Hirsch auf Schwermetalle |
|
K |
- |
|
NÖ |
1 Probe; 1 Reh auf Schwermetalle |
|
OÖ |
2 Proben, davon 1 Reh, 1 Wildschwein auf
Schwermetalle |
|
S |
- |
|
ST |
3 Proben, keine Untersuchungen auf Schwermetalle
bzw. radioaktive Belastung |
|
T |
5 Proben, davon 2 Hirsch, 1 Reh, 2 Wild auf
Schwermetalle |
|
V |
- |
|
W |
- |
Frage
80:
Es
kam zu keinen Grenzwertüberschreitungen.
Frage
81:
Statistiken
aus anderen Mitgliedstaaten liegen nicht vor.
Fragen
82 und 83:
Es wurden im Jahr 2004 keine Missstände beim Verkauf von
Wild festgestellt. In Kärnten erfolgten jedoch Beanstandungen resultierend aus
mangelhafter Hygiene bei der Herstellung von Fertiggerichten aus Wildfleisch.
Frage
84:
Derzeit besteht kein Bedarf, die Zuchtwild- und
Fleischuntersuchungsverordnung zu ändern, es wird aber auf die Beantwortung der
Frage 1 hingewiesen.
Frage 85:
|
|
Zahl der Unter- suchungen |
tauglich |
tauglich nach Brauch-barmachung |
untauglich |
Zahl der bakt. Untersuchungen |
|
Wildschweine |
1.164 |
1.162 |
0 |
2 |
9 |
|
Wildwieder-käuer |
3.520 |
3.499 |
0 |
21 |
0 |
Frage
86:
Die Erhebung erfolgte zuletzt durch das ÖSTAT im Jahre 1999.
Daten anderer Jahre liegen derzeit nicht vor.
Halter
von Zuchtwild:
|
B |
K |
NÖ |
OÖ |
S |
St |
T |
V |
W |
|
66 |
179 |
351 |
622 |
64 |
421 |
60 |
32 |
2 |
Frage
87:
Welche Tiere in Österreich gehalten werden dürfen, hängt von
der jeweiligen Landesgesetzgebung ab. Üblicherweise ist es Damwild, Rotwild und
Schwarzwild.
Fragen
88 bis 90:
Die
Untersuchung von Zuchtwild erfolgt nach den Regeln, wie sie auch für die
entsprechenden Haustiere in der Fleischuntersuchungsverordnung, BGBl. Nr. 395/1994
idF BGBl. II 236/2004 gelten. Die Ergebnisse sind aus Beilage 5 zu
ersehen.
Frage
91:
Von
163 untersuchten Tieren konnten in keiner der Proben Rückstände nachgewiesen
werden (Ergebnisse 2004: Siehe Beilage 6). Schwerpunktmäßig wird Damwild,
Rotwild und Schwarzwild untersucht.
Fragen
92 bis 94:
Der
letzte Besuch des FVO fand vom 16. bis 20. Oktober 2000 statt. Hinsichtlich der
Maßnahmen verweise ich auf die Beantwortung der Fragen 93 und 94 der parlamentarischen
Anfrage 2025/J vom 8. September 2004 bzw. der Fragen 97 und 98 der parl.
Anfrage 734/J vom 3. Oktober 2003.
Frage
95:
Die
Rückverfolgbarkeit ist bei Wildtieren durch einen Anhänger (gem. § 3 der
Wildfleischverordnung) gewährleistet, der an jedem Tierkörper anzubringen ist.
Auf diesem Anhänger ist Tag und Ort des Erlegens vermerkt. Dieser Anhänger
begleitet das Tier bis zur endgültigen Fleischuntersuchung durch den
Tierarzt/die Tierärztin.
Frage
96:
Die
Prüfung der Eigenkontrollen durch den Betriebsinhaber erfolgt im Rahmen der §
16 FlUG-Kontrollen durch den Amtstierarzt/die Amtstierärztin.
Frage
97:
Die
Landeshauptleute stellen sicher, dass die Dokumentation der tierärztlichen
Aufsichtsmaßnahmen erfolgt.
Frage
98:
Der
Zeitpunkt des nächsten Kontrollbesuches des FVO ist nicht bekannt.
Frage
99:
|
2004 |
Tierart
|
Bundesland |
|
Tollwut |
Fuchs |
Kärnten
(Bezirk Wolfsberg) |
|
|
|
|
|
2005 |
Tierart
|
Bundesland |
|
--- |
--- |
--- |
Infektionen mit Brucella suis wurden 2003 und 2004 bei Hausschweinen im nördlichen Niederösterreich gemeldet. Da in dieser Gegend die Brucellose auch bei Feldhasen diagnostiziert wurde, hat das BMGF einen Forschungsauftrag zur Untersuchung der Brucellose bei Wildschweinen und Feldhasen vergeben, um die Infektionsursache der Hausschweine und den Infektionsgrad der Wildtiere zu ermitteln. Dieser Forschungsauftrag begann im Juli 2005 und wird sich über die Jagdsaison 2005/2006 erstrecken.
Frage
100:
Der
Tollwutfall im Jahr 2004 trat bei einem Jungfuchs im Impfgebiet auf.
Weiterführende Untersuchungen im zuständigen Referenzlabor der Österreichischen
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) ergaben, dass die
Infektion höchstwahrscheinlich durch das Impfvirus verursacht wurde. Proben
wurden an das WHO/OIE-Referenzlabor für Tollwut nach Wusterhausen (D) zur
Absicherung der Diagnose weitergeleitet. Im WHO/OIE-Referenzlabor wurden
aufwändige Versuche (Sequenzierung des Virus, Infektionsversuche) durchgeführt.
Der Abschlussbericht wird erwartet; in persönlichen Gesprächen von
Mitarbeiterinnen der zuständigen Fachabteilung mit dem Leiter des deutschen
Referenzlabors wurde die Erstdiagnose der AGES bestätigt.
Solche
Infektionen mit einem Impfvirus sind ein sehr seltenes Ereignis und dürften in
diesem Fall auf das noch nicht entwickelte Immunsystem des Fuchses
zurückzuführen sein.
Die
orale Immunisierung der Füchse in den definierten Impfgebieten (siehe Karte)
wird so lange fortgesetzt, bis die Gefahr der Einwanderung positiver Tiere aus
dem benachbarten Ausland gebannt ist.
Abbildung:
Tollwut-Impfgebiet in Österreich
Frage 101:
Tierseuche |
Wildtierart |
Auftreten |
|
Tollwut |
Fuchs,
Reh, empfängliche Tierarten |
derzeit
kein Auftreten |
|
Nicht anzeigepflichtige Tierseuche |
Wildtierart |
Auftreten |
|
Amerikanischer
Riesenleberegel |
Rothirsch |
Donauauen |
|
Fuchsbandwurm |
Fuchs |
|
|
Tierseuche |
Wildtierart |
Auftreten |
|
Avian
Influenza |
div.
Vogelspezies |
derzeit
kein Auftreten in Österreich; im Jahr 2004 wurden allerdings zwei positive
Tiere aus Thailand über den österreichischen Flughafen nach Belgien
geschmuggelt |
Über anzeigepflichtige Seuchen im Wildtierbestand
wird seitens der Veterinärverwaltung jährlich dem Internationalen
Tierseuchenamt (OIE) – Bereich Wildtierkrankheiten – Bericht erstattet.
Aus dem Forschungsinstitut für Wildtierökologie der
Veterinärmedizinischen Universität wurden der OIE im Jahr 2004 folgende in
Österreich nicht anzeigepflichtige Erkrankungen gemeldet:
|
Tierseuche |
Wildtierart |
|
Rabbit Haemorrhagic Disease |
Wildkaninchen |
|
Brucellose |
Feldhase |
|
Echinococcus multilocularis |
Rotfuchs |
|
Trichinellosis |
Rotfuchs |
|
Tularämie |
Feldhase |
|
European Brown Hare Syndrom |
Feldhase |
|
Pasteurellosis |
Feldhase,
Feldhamster |
|
Pseudotuberculosis |
Feldhase |
|
Räude |
Rotfuchs,
Gämse |
Frage
102:
Als
Bundesbehörde hat die für Tierseuchen- und Zoonosenbekämpfung im
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen zuständige Organisationseinheit die
Möglichkeit und die Verpflichtung, anzeigepflichtige Tierseuchen zu bekämpfen.
Das österreichische
Tollwutbekämpfungs- und Überwachungsprogramm (seit 1991 österreichweit) wird
fortgesetzt. Impfköder werden jeweils im Frühjahr und im Herbst in
ausgewiesenen Impfgebieten ausgelegt. Der Impferfolg wird durch die
Untersuchung von Füchsen aus dem Impfgebiet überprüft.
Aus
fachlichem Interesse wird das Vorkommen anderer Tierkrankheiten beobachtet und
im Sinne einer beruflichen Weiterbildung werden von den Fachbeamten/-beamtinnen
auch Vorträge und einschlägige Veranstaltungen besucht. Ein Projekt zur
Bekämpfung des Amerikanischen Riesenleberegels wird von der
Veterinärmedizinischen Universität in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der
Landesjagdverbände durchgeführt.
Studien
zum Vorkommen des Fuchsbandwurmes wurden im Bundesland Steiermark durchgeführt.
Ein
jährliches Überwachungsprogramm zum Vorkommen der Avian Influenza schließt auch
Untersuchungen im Wildvogelbestand ein. Bisher waren alle Untersuchungen
negativ.
Frage
103:
Die Tollwut
stellt wohl die gefährlichste Zoonose (von Tieren auf den Menschen übertragbare
Krankheit) dar. Bedingt durch das breite Wirtsspektrum und die Tatsache, dass
bereits vor Auftreten von klinischen Erscheinungen beim Tier eine Übertragung
auf den Menschen stattfinden kann, ist eine Bekämpfung der für Tier und Mensch
stets tödlich verlaufenden Krankheit oberste Priorität. Im Verdachtsfall gibt
es für Menschen, die durch den Biss eines verdächtigen Tieres angesteckt worden
sein könnten, die Möglichkeit einer postexpositionellen Immunisierung.
Die
größere Gefahr einer Infektion des Menschen mit dem Tollwut-Virus geht
allerdings von illegalen Transporten infizierter Tiere nach Österreich bzw. von
Reisen in tollwutinfizierte Länder aus. So wurde im Jahr 2004 ein Österreicher,
der in Marokko auf Urlaub war, von einem tollwut-positiven Hund verletzt und
infiziert.
Tuberkulose bei
Wildtieren
In
einer wissenschaftlichen Arbeit aus dem Institut für Wildtierkunde und Ökologie
der veterinärmedizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Institut
für Bakteriologie, Mykologie und Hygiene, der Bundesanstalt für
veterinärmedizinische Untersuchungen Innsbruck, der Bundesanstalt für
veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling und dem Amt der Steiermärkischen
Landesregierung („Tuberkulose bei Cerviden in Österreich“, Theodora Steineck
et. al.; Vortrag anlässlich der wissenschaftlichen Sitzung der Sektion
Wildtierkunde und Umweltforschung der Österreichischen Gesellschaft der
Tierärzte,
25. April 2002 in Wien) wird über das Auftreten von Tuberkulose bei Wild (Rot-,
Reh-, Damwild) berichtet.
Eine
tabellarische Auflistung der untersuchten Fälle:
|
Zeitpunkt |
Bundesland/Bezirk
|
Tierart |
|
2000 |
Tirol |
Rothirsch |
|
Jan. 2001 |
Salzburg/Zell am See |
Rotwild |
|
Feb. 2001 |
Tirol/St. Johann |
Rothirsch |
|
Feb. 2001 |
Salzburg/Zell am See |
Rotwild |
|
Nov.
2001 |
Niederösterreich/Lilienfeld |
Rehwild |
|
Jan.
2002 |
Niederösterreich/Lilienfeld |
Rotwild |
|
2001 –
2002 |
Steiermark/Judenburg |
2 x Rotwild, 1 x Damwild |
|
2001 - 2002 |
Tirol/Imst |
2 x Rotwild |
|
2002 -
2002 |
Kärnten/Villach |
2 x
Rotwild |
|
2001 - 2002 |
Salzburg/Zell am See |
3 x Rotwild |
Folgende
Maßnahmen werden im Falle des Auftretens von Tuberkulose bei Wildtieren
ergriffen:
-
Schulung
der Jägerschaft
-
gezielter
Abschuss magerer Tiere und Einsendung zur Untersuchung
-
Kotuntersuchung
-
Hygiene
im Fütterungsbereich
-
Monitoring
in bekannten Tbc-Gebieten
-
Tuberkulinisierung
von ansteckungsverdächtigen Rinderbeständen (Weidehaltung).
Während
in Großbritannien Dachse ein Reservoir für Mycobacterium bovis (Erreger
der Tuberkulose) darstellen, ist in Österreich bis jetzt kein Tbc-Fall bei
Dachsen diagnostiziert worden.
Frage
104:
Die
Untersuchungen und Kontrollen werden laut Fleischuntersuchungsgesetz und
Wildfleischverordnung durchgeführt. Aufgrund der Ergebnisse der letzten Jahre
erscheinen umfangreiche, über die geplante Schwerpunktaktion im Herbst 2005
hinausgehende Untersuchungen nicht notwendig. Die auf regionale Gegebenheiten
abgestimmte Beprobung durch die Organe der Lebensmittelaufsichtsbehörden der
Bundesländer wird weiter beibehalten.
Frage
105:
Derzeit
liegen noch keine Ergebnisse vor. Das BMGF ist nur bei Vorliegen
gesundheitsschädlicher Ware sofort zu informieren. Alle anderen Ergebnisse sind
gemäß Berichtspflicht § 36 (2) LMG bis zum 31. März des Folgejahres zu
übermitteln.
Frage
106:
Im Rahmen des Probenplans können die
Lebensmittelaufsichtsbehörden der Länder unter Berücksichtigung der
Risikosituation und über das Jahr verteilt entsprechende Proben ziehen. Dies
ist daher abhängig von den jeweiligen Bedingungen in den einzelnen
Bundesländern.
Fragen
107 und 108:
Im Probenplan 2005 ist im Oktober/November eine
Schwerpunktaktion für Wildbret frisch oder tiefgekühlt auf Genusstauglichkeit
und den Gehalt an Schwermetallen geplant. Es sollen 100 Proben Großwild
(Hirsch, Reh und Wildschwein) aus dem Detailhandel bzw. der Gastronomie
entnommen werden.
Frage
109:
Die
Jagdstatistik 2004/2005 ist als Beilage 1 angeschlossen.
Frage 110:
Es fällt nicht
in meinen Zuständigkeitsbereich, Preisentwicklungen zu kommentieren.
Frage
111:
Grundsätzlich
ist die Etablierung eines Qualitätssiegels zu begrüßen, dies gilt auch für ein
Gütesiegel für österreichisches Wildfleisch. Als Parameter für Gütesiegel sind
jedoch solche Messpunkte zu definieren, die in Verbindung mit
Qualitätskriterien stehen und als solche objektiv überprüft werden können.
Beilage
