3402/AB XXII. GP
Eingelangt am 21.11.2005
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BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Anfragebeantwortung
Herrn
Präsidenten des Nationalrates
Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol
Parlament
1017 Wien GZ
10.000/0132-III/4a/2005
Wien, 21. November 2005
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3433/J-NR/2005 betreffend Raumnot an der HTL und HAK St. Pölten, die die Abgeordneten Beate Schasching, Kolleginnen und Kollegen am 21. September 2005 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Ad 1.:
Die Generalsanierung und Erweiterung der Schulgebäude
des Bundesschulzentrums
St. Pölten (HTL und BHAK/BHAS) ist im Schulentwicklungsprogramm 2000
vorgesehen. Die Vorbereitung bzw. die Inangriffnahme einer Projektrealisierung
ist bereits wie folgt eingeleitet:
* Die Fassadensanierung im Gebäude der HAK ist durchgeführt.
* Die Dachsanierung des Werkstättenbereiches der HTL wurde 2005 fortgesetzt.
* Die Raum- und Funktionsprogramme, die eine notwendige Grundlage für die Investitionsentscheidungen für Funktionsadaptierungen im Inneren und Erweiterungen darstellen, wurden zwischen den Schulleitungen der HTL, der HAK und dem Landesschulrat im Laufe des Jahres 2005 erörtert und vom Landesschulrat mit Antrag vom 29. August 2005 im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eingebracht.
Ad 2.:
Laut Auskunft des zuständigen Landesschulinspektors konnten alle Schüler/innen, die am ersten Schultag aufgenommen werden wollten, auch aufgenommen werden, es wurde eine zusätzliche Klasse eröffnet.
Ad 3.:
Im Einvernehmen mit den Schulleitungen und dem Landesschulrat für Niederösterreich erfolgt die Genehmigung des Raum- und Funktionsprogramms noch im November 2005. Auf der Grundlage der genehmigten Raum- und Funktionsprogramme wird die BIG (Eigentümerin der Schulliegenschaft samt Gebäude) mit der Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie beauftragt werden, um zu klären, ob eine Teilung des Standortes notwendig ist oder ob mit Zubauten auf der gegenständlichen Liegenschaft das Auslangen gefunden werden kann. Das Ergebnis dieser Studie ist für das 1. Quartal 2006 zu erwarten. Danach wird die Einleitung und Durchführung eines Auswahlverfahrens zur Architektenfindung mit anschließendem Planungsverfahren beauftragt werden.
Ad 4.:
Gemäß der Schulversuchsbeschreibung für die Schulen für Leistungssportler/innen ist es Aufgabe der Sporteinrichtungen eine qualifizierte Sportausbildung zu gewährleisten. Für eine ordnungsgemäße Raumversorgung für den theoretischen Unterricht wird der Bund sorgen, auch wenn Ausbaumaßnahmen als eigenständige Projektrealisierungen im SCHEP 2000 nicht vorgesehen sind.
Ad 5.:
Das Schulentwicklungsprogramm 2000 ist ein mittelfristiges Projektprogramm, in dem Investitionen zur Erweiterung von Raumressourcen und Investitionen zur Sanierung und Funktionsadaptierung (Qualitätsverbesserung) der Schulgebäude des weiterführenden Schulwesens des Bundes vorgesehen sind. Eine Realisierung dieser Investitionen erfolgt nach Maßgabe einer Prioritätenreihung der Landesschulräte bzw. des Stadtschulrates für Wien.
Ad 6. und 7.:
Für die Bundesschulen werden den Landesschulräten die Werteinheiten in Abhängigkeit der Schülerzahlen zugeteilt. Das Schülermehr wurde zur Gänze berücksichtigt.
Insgesamt erreichen 244 Klassen den Höchstwert von 36 Schülern pro Klasse, während 1.583 Klassen den Wert von 20 Schülern pro Klasse unterschreiten. Im Detail ergibt sich folgendes Bild:
Die durchschnittliche Klassenschüler/innenzahl im Berufsbildenden Schulwesen im Schuljahr 2004/05 betrug:
nach Bundesländern:
Bundesland |
Klassenschüler/innenzahl |
Burgenland |
24,6 |
Kärnten |
24,5 |
Niederösterreich |
24,7 |
Oberösterreich |
24,9 |
Salzburg |
24,3 |
Steiermark |
24,0 |
Tirol |
25,1 |
Vorarlberg |
26,1 |
Wien |
24,2 |
nach Schultyp:
Schultyp |
Klassenschüler/innenzahl |
Technische Lehranstalten |
24,3 |
Humanberufliche Lehranstalten |
25,0 |
Kaufmännische Lehranstalten |
24,3 |
Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik |
26,2 |
6a.)
Die höchste Klassenschüler/innenzahl beträgt in Übereinstimmung mit den entsprechenden schulorganisatorischen rechtlichen Rahmenbedingungen 36 Schüler/innen je Klasse. Die Anzahl der Klassen mit 36 Schüler/innen gibt folgendes Bild (Sj. 2004/05):
nach Bundesländern:
Bundesland |
Klassen mit Höchstzahl an Schüler/innen |
Burgenland |
20 |
Kärnten |
33 |
Niederösterreich |
44 |
Oberösterreich |
52 |
Salzburg |
17 |
Steiermark |
21 |
Tirol |
26 |
Vorarlberg |
7 |
Wien |
31 |
nach Schultyp:
Schultyp |
Klassen mit Höchstzahl an Schüler/innen |
Technische Lehranstalten |
99 |
Humanberufliche Lehranstalten |
89 |
Kaufmännische Lehranstalten |
53 |
Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik |
3 |
6b.)
Das SchOG gibt für die berufsbildenden Schulen vor, dass die Schüler/innenzahl je Klasse 20 nicht unterschreiten soll. Häufig kommt es jedoch auf Grund von standortspezifischen Umständen zu einer Unterschreitung dieser Grenze (z.B. über die Jahre sinkende Schülerzahl in einer einzügig geführten Schulform). Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die Klassen mit weniger als 20 Schüler/innen:
nach Bundesländern:
Bundesland |
Klassen mit weniger als 20 Schüler/innen |
Burgenland |
78 |
Kärnten |
124 |
Niederösterreich |
282 |
Oberösterreich |
265 |
Salzburg |
119 |
Steiermark |
262 |
Tirol |
140 |
Vorarlberg |
57 |
Wien |
256 |
nach Schultyp:
Schultyp |
Klassen mit weniger als 20 Schüler/innen |
Technische Lehranstalten |
635 |
Humanberufliche Lehranstalten |
422 |
Kaufmännische Lehranstalten |
487 |
Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik |
39 |
Die gesetzlichen Bestimmungen betreffend die Klassenschüler/innenhöchstzahl bieten die Gewähr zur ordnungsgemäßen Erfüllung der Lehrpläne und Realisierung der pädagogischen Konzepte.
Die Bundesministerin:
Elisabeth Gehrer eh.