3509/AB XXII. GP
Eingelangt am 19.12.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für auswärtige Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die
Abgeordneten zum Nationalrat Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen haben am
19. Oktober 2005 unter der Nr.
3523/J-NR/2005 an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend „Fortschritt in
den Vorbereitungen zu Unternehmungen im Bereich der
Entwicklungszusammenarbeit während der EU-Ratspräsidentschaft
Österreichs im ersten
Halbjahr 2006" gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Die Möglichkeiten der Schwerpunktsetzung für
EU-Präsidentschaften sind eingeschränkt, da
die EU-Agenda im
EZA-Bereich weitgehend vorgegeben ist. Während des österreichischen
EU-Ratsvorsitzes werden die Themen Umfang und Effektivität der EZA sowie Afrika
im
Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Besondere Bedeutung kommt der Umsetzung der
Afrikastrategie der EU zu, die unter österreichischer Präsidentschaft begonnen
wird.
Österreich
wird darüber hinaus Akzente in jenen Bereichen setzen, in denen wir über
besondere Erfahrungen verfügen oder ein besonderes Interesse an der Belebung
des EU-
Prozesses haben. Dazu zählen etwa Initiativen im Sektor Energie, in der
demokratischen
Regierungsführung und hinsichtlich der
Rolle von Frauen vor, während und nach Konflikten.
Ebenso
sollen die Bemühungen, die neuen EU-Mitgliedstaaten beim Aufbau ihrer EZA-
Strukturen aktiv zu unterstützen, weiter fortgesetzt werden. Weitere Themen,
die uns
beschäftigen werden, sind die aktuellen
Bestrebungen, die EZA der Gemeinschaft und der
einzelnen EU-Mitgliedstaaten zu harmonisieren sowie die Zukunft des
Europäischen
Entwicklungsfonds sicherzustellen.
Zu Frage 2:
Die organisatorischen Vorarbeiten sind seit Juni 2005
fortgeführt worden. Ab Ende Dezember
wird der
Präsidentschaftschaftskalender sowie umfassende weitere Informationen auf der
österreichischen Präsidentschaftswebsite (www.eu2006.at)
öffentlich abrufbar
sein. Soweit
derzeit vorhersehbar, werden im Veranstaltungskalender einige hundert
Veranstaltungstermine aufgelistet werden.
Aus EZA-Sicht sind insbesondere folgende Termine wichtig:
-
Senior Officials Seminar: Energy
in the Context of Development Cooperation,
23. Jänner
2006 in Wien
-
Informelles Treffen der Direktoren für humanitäre Hilfe
(ECHO-HAC-Treffen),
8.-9. März 2006 in Wien
-
RAA/AB
mit EZA-Segment, 10.-11. April 2006 in Luxemburg
-
Afrika-Dialog,
derzeit für den 28. April 2006 in Wien in Aussicht genommen
-
EU-Lateinamerika-Gipfel,
11.-13. Mai 2006 in Wien
-
ECOWAS,
derzeit für den 23. Mai 2006 in Wien in Aussicht genommen
-
AKP-EU Ministerrat, entweder 25.-26. Mai oder 1 .-3. Juni
2006 in Papua Neuguinea;
Antwort der AKP-Seite
dazu noch ausständig
Im parlamentarischen Kontext wird auch auf die EU-AKP
Gemeinsame Parlamentarische
Versammlung,
19.-23. Juni 2006 in Wien, hingewiesen.
Zu Frage 3:
Die inhaltlichen Vorarbeiten zum Energie-Seminar auf
Hoher Beamtenebene sind aufgrund
der zeitlichen Nähe
entsprechend fortgeschritten. Die Vorbereitung der übrigen genannten
Veranstaltungen ist abhängig von den
Verhandlungsfortschritten in den entsprechenden EU-
Ratsarbeitsgruppen.
Zu den Fragen 4 und 5:
Am
12. und 13. Dezember 2005 fand ein Vorbereitungstreffen zur österreichischen
EU-
Präsidentschaft, veranstaltet von der
Österreichischen EU-Plattform entwicklungspolitischer
Nichtregierungsorganisationen in Zusammenarbeit mit der europäischen
NRO-Plattform
CONCORD und dem Verein TRIALOG, in der Diplomatischen Akademie zum Thema
„Enlargement and Development" statt. An diesem Treffen nahmen auch
Vertreter des
Bundesministeriums für auswärtige
Angelegenheiten und der ADA teil.
Zu Frage 6:
Am 2. und 3. Februar 2006 findet eine Veranstaltung der
ADA und des Bundesministeriums
für auswärtige
Angelegenheiten in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft
Entwicklungszusammenarbeit (AGEZ) zur künftigen Rolle der NRO im Rahmen der EZA
statt. Zu dieser Veranstaltung, an der auch europäische Referenten teilnehmen,
werden die
österreichischen EZA-NRO eingeladen; eine Einladung wird auch an die
entwicklungspolitischen Sprecherinnen und
Sprecher der im Nationalrat vertretenen Parteien
ergehen.
Zu Frage 7:
Die
österreichische Bundesregierung hat im Lichte der Praxis der vorangegangenen
Präsidentschaften die Anzahl der
informellen Ministertreffen in Österreich auf zwölf Treffen
begrenzt.
Es
wird kein informelles EZA Ministertreffen in Österreich stattfinden, jedoch ein
Arbeitsabendessen der EZA-Minister in
Brüssel am Rande der Tagung des Rates für
Allgemeine Angelegenheiten und Außenbeziehungen am 10. April 2006.