3561/AB XXII. GP
Eingelangt am 13.01.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz
Anfragebeantwortung
Ich beantworte die an mich gerichtete
schriftliche parlamentarische Anfrage
Nr.
3629/J der Abgeordneten Gerhard Steier, Kolleginnen und Kollegen wie folgt:
Die Einbeziehung der Schüler- und
Lehrlingsfreifahrten in die einzelnen Verkehrs-
verbünde und die damit verbundene
Umstellung der Fahrpreisersatzverrechnung für
diese Beförderungen auf jeweils eigene Verbundverrechnungstarife ist
bereits weit
fortgeschrittenen, in einzelnen Fällen
befindet sie sich schon in der Endphase. Im
Zuge dieser Umstellung ergeben sich aber Verzögerungen bei der
Fahrpreisersatz-
abrechnung der einzelnen Verbünde, wodurch
teilweise für zwei bis drei zurück-
liegende Schuljahre noch keine
endgültigen Abrechnungsdaten zu Verfügung stehen
(bisher nur Akonto-Zahlungen). Außerdem ist beim öffentlichen Verkehr
durch die
Verzahnung der Verkehrsverbünde in Niederösterreich und Burgenland mit dem
innerstädtischen Verkehr in Wien eine
statistische Trennung dieser drei Bundes-
länder noch nicht möglich.
Ab der Anwendung des jeweiligen
Verbundverrechnungstarifes wird pro Schüler und
Bundesland grundsätzlich
nur mehr ein Freifahrausweis für die gesamte im Rahmen
der Schülerfreifahrt vorgesehene Fahrtstrecke ausgestellt und verrechnet, egal
ob
zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln
umgestiegen wird oder nicht. In Zeiträumen
davor hatte bekanntlich ein umsteigender Schüler für jedes Verkehrsmittel
gesondert
einen Freifahrausweis zu beantragen
(im bundesweiten Schnitt fielen aus diesem
Grund pro Schüler rund 1,1 Anträge pro Schuljahr an). Ab der Ausgabe der
Verbundfahrausweise wird somit nach
Schülern gezählt, in den Statistiken für die
Zeit davor konnte nur die Zahl der
Anträge erfasst werden; zur Wahrung der
Übersichtlichkeit werden die verfügbaren Daten in den nachstehenden
Statistiken
durchgehend als „Anträge“ bezeichnet.
Darüber hinaus wurden
im Zuge der Umstrukturierung einzelner
Verkehrsunternehmen
auch die bis dahin zentralen oder regional zentrierten
Abrechnungsstellen neu geordnet und damit
auch die Abrechnung der davon
betroffenen Linien den einzelnen Bundesländern neu zugeordnet.
Schwankungen in
der Anzahl der Anträge und beim Aufwand sind
in erster Linie auf diese
Umstellungen zurückzuführen.
Gleiches gilt für die Lehrlingsfreifahrt.
Die
Schülerfreifahrten sind überdies Leistungen, die abrechnungstechnisch und
statistisch
jeweils nur auf ein Schuljahr, nicht aber auf ein Kalenderjahr bezogen dar-
stellbar sind. Für
die Freifahrten der Lehrlinge sind Daten pro Kalenderjahr nur für
Abrechnungszeiträume vor dem jeweiligen
Übergang auf den Verbundverrechnungs-
tarif darstellbar, danach sind die
Abrechnungszeiträume für die Lehrlingsfreifahrt
jeweils mit dem Schuljahr ident.
Größere Schwankungen beim Aufwand für die
Lehrlingsfreifahrt sind in erster
Linie auf diese Umstellungen zurückzuführen.
Zur Zeit werden in
mehreren Verbundbereichen die Fahrpreisersatzabrechnungen
auf Basis eines für
die Schüler- und Lehrlingsfreifahrten ermittelten und auf die Be-
sonderheiten des jeweiligen Verbundes
bezogenen Verrechnungstarifes noch
berechnet. Für die davon betroffenen Bundesländer scheint in den
nachfolgenden
Statistiken der Vermerk „noch offen!“ auf.
Ad 1) Schülerfreifahrten im öffentlichen Verkehr (=Linienverkehr):
Schuljahr |
Bundesland |
Anträge |
Aufwand in € |
2000/01 |
Wien, NÖ, Bgld. |
247.483 |
98,248.162,-- |
|
Oberösterreich |
108.021 |
34,422.887,58 |
|
Salzburg |
50.227 |
15,661.415,67 |
|
Tirol |
42.475 |
17.849.534,99 |
|
Vorarlberg |
34.255 |
10,708.046,78 |
|
Steiermark |
118.474 |
41,130.893,66 |
|
Kärnten |
56.019 |
18.850.830.71 |
|
Gesamt |
656.954 |
236,871.771,39 |
2001/02 |
Wien, NÖ, Bgld. |
249.528 |
101,670.351,- |
|
Oberösterreich |
107.873 |
35,862.232,75 |
|
Salzburg |
49.650 |
16,257.094,70 |
|
Tirol |
42.722 |
18,160.208,57 |
|
Vorarlberg |
34.071 |
11,153.385,91 |
|
Steiermark |
118.842 |
41,802.551,08 |
|
Kärnten |
55.950 |
19,355.812,07 |
|
Gesamt |
658.636 |
244,261.636,08 |
2002/03 |
Wien, NÖ, Bgld. |
248.223 |
105,206.944,-- |
|
Oberösterreich |
110.021 |
37,120.157,20 |
|
Salzburg |
49.559 |
16,084.120,96 |
|
Tirol |
43.330 |
19,067.550,83 |
|
Vorarlberg |
35.537 |
11,890.300,69 |
|
Steiermark |
114.263 |
38,348.743,83 |
|
Kärnten |
56.407 |
19.682.208.52 |
|
Gesamt vorläufig (ohne *) |
657.340 |
247,400.026,03 |
2003/04 |
Wien, NÖ, Bgld. |
251.061 |
109,287.433,- |
|
Oberösterreich |
92.369 |
noch offen!* |
|
Salzburg |
48.711 |
16,691.242,76 |
|
Tirol |
45.067 |
14,029.296,09 |
|
Vorarlberg |
39.724 |
noch offen!* |
|
Steiermark |
95.298 |
noch offen!* |
|
Kärnten |
56.764 |
20.299.512.05 |
|
Gesamt vorläufig (ohne *) |
628.994 |
160,307.483,90 |
Ad 2) Lehrlingsfreifahrten:
Kalenderjahr/ Schuljahr |
Bundesland |
Anträge |
Aufwand in € |
2000/01 |
Wien, NÖ, Bgld. |
19.568 |
4,513.774,70 |
|
Oberösterreich |
15.579 |
3,373.352,32 |
|
Salzburg |
7.536 |
1,207.592,92 |
|
Tirol |
7.253 |
1,527.811,52 |
|
Vorarlberg |
1.829 |
281.385,86 |
|
Steiermark |
10.493 |
2,478.945,54 |
|
Kärnten |
5.800 |
1,069.437,57 |
|
Gesamt |
68.058 |
14,452.300,43 |
2001 (/02) |
Wien, NÖ, Bgld. |
18.596 |
4,701.784,17 |
|
Oberösterreich |
14.580 |
3,370.800,78 |
|
Salzburg |
6.046 |
1,198.729,87 |
|
Tirol |
8.953 |
1,632.624,58 |
|
Vorarlberg |
1.844 |
318.013,15 |
|
Steiermark |
9.867 |
2,492.775,18 |
|
Kärnten |
5.174 |
1.117.181.86 |
|
Gesamt |
65.060 |
14,831.909,59 |
2002 (/03) |
Wien, NÖ, Bgld. |
19.418 |
4,531.958,- |
|
Oberösterreich |
14.821 |
3,470.730,67 |
|
Salzburg |
6.291 |
1,069.376,65 |
|
Tirol |
5.528 |
1,786.161,04 |
|
Vorarlberg |
1.872 |
314.388,08 |
|
Steiermark |
6.141 |
1,958.051,-- |
|
Kärnten |
5.121 |
1,114.813,68 |
|
Gesamt |
61.282 |
14,245.479,12 |
2003/04 |
Wien, NÖ, Bgld. |
21.516 |
4,278.037,-- |
|
Oberösterreich |
8.121 |
noch offen!* |
|
Salzburg |
7.102 |
1,227.427,95 |
|
Tirol |
6.334 |
1,397.028,19 |
|
Vorarlberg |
2.064 |
noch offen!* |
|
Steiermark |
7.025 |
noch offen!* |
|
Kärnten |
4.706 |
1,036.082,62 |
|
Gesamt vorläufig (ohne *) |
56.868 |
7,938.575,76 |
Ad 3) Die Daten für
den Linienverkehr sind bereits unter 1) dargestellt, die Daten für
den
Gelegenheitsverkehr lauten:
Schuljahr |
Bundesland |
Anträge |
Aufwand in € |
2000/01 |
Wien, NÖ, Bgld. |
22.120 |
9,825.907,14 |
|
Oberösterreich |
47.281 |
18,577.077,53 |
|
Salzburg |
5.984 |
2,408.328,31 |
|
Tirol |
5.334 |
1,921.222,65 |
|
Vorarlberg |
1.910 |
884.332,46 |
|
Steiermark |
37.665 |
12,180.958,26 |
|
Kärnten |
4.893 |
1.918.300.47 |
|
Gesamt |
125.187 |
47,716.126,82 |
2001/02 |
Wien, NÖ, Bgld. |
21.687 |
10,424.277,-- |
|
Oberösterreich |
47.374 |
20,370.115,-- |
|
Salzburg |
6.033 |
2,466.975,-- |
|
Tirol |
5.280 |
1,983.281,-- |
|
Vorarlberg |
2.061 |
935.077,-- |
|
Steiermark |
37.169 |
12,475.288,40 |
|
Kärnten |
4.809 |
2.024.953." |
|
Gesamt |
124.413 |
50,679.966,40 |
2002/03 |
Wien, NÖ, Bgld. |
21.949 |
11,313.566,60 |
|
Oberösterreich |
46.636 |
22,005.556,40 |
|
Salzburg |
5.552 |
2,498.296,20 |
|
Tirol |
4.852 |
2,155.910,40 |
|
Vorarlberg |
1.875 |
840.020,58 |
|
Steiermark |
34.369 |
12,061.273,30 |
|
Kärnten |
4.516 |
2.067.725.40 |
|
Gesamt |
119.749 |
52,942.348,88 |
2003/04 |
Wien, NÖ, Bgld. |
21.654 |
11,937.237,60 |
|
Oberösterreich |
41.180 |
21,076.152,80 |
|
Salzburg |
5.410 |
2,576.903,80 |
|
Tirol |
4.492 |
2,131.520,60 |
|
Vorarlberg |
1.589 |
892.342,- |
|
Steiermark |
36.599 |
12.969.998,-- |
|
Kärnten |
4.256 |
2,129.415,60 |
|
Gesamt |
115.180 |
53,713.570,40 |
Ad 4 und 5) Eine gesonderte Statistik
nur für den „Kraftfahrlinienverkehr" existiert
nicht, die Zahlen
über die Freifahranträge der Schüler im öffentlichen Verkehr sind
unter P. 1) dargestellt, jene für den
Gelegenheitsverkehr unter P. 3). Zahlen über die
Freifahranträge der Lehrlinge sind
unter 2) dargestellt, im Gelegenheitsverkehr
werden eigene Lehrlingsfreifahrten nicht durchgeführt (aus verschiedenen
Gründen
sind Sammelbeförderungen wie bei den Schülern nicht möglich!)
Ad 6) Fahrtenbeihilfe für Lehrlinge:
Kalenderjahr |
Anträge |
Aufwand in € |
2000 |
2.445 |
114.417,56 |
2001 |
2.089 |
99.173,20 |
2002 |
3.635 |
167.236,70 |
2003 |
3.465 |
151.885,-- |
2004 |
3.173* |
137.862,20* |
*= vorläufige Werte, weil Anträge 2004 noch bis 31.12.2005
möglich
und
danach zu erledigen sind!
Ad 7) Schülerbeförderungen im
Gelegenheitsverkehr werden von den Kundenteams
Freifahrten/Schulbücher für jedes Schuljahr dem geänderten Bedarf entsprechend
koordiniert und - soweit dies zweckmäßig und wirtschaftlich ist - auch
zusammen-
gefasst schul- oder gemeindeübergreifend eingerichtet. Es existieren daher
keine
Statistikdaten über nicht
oder nur teilweise zustande gekommene Beförderungen,
sondern nur Statistiken über tatsächlich eingerichtete
Gelegenheitsverkehre.
Ad 8) Das Kindergartenwesen ist Ländersache,
die Administration und Finanzierung
der Beförderung von Kindergartenkindern ist
in den einzelnen Bundesländern ver-
schieden geregelt und unterliegt nicht dem ho. Zuständigkeits- und
Einflussbereich.
Ad 9) Die ab 1. 1. 1999 vorgesehenen
Neuerungen im Kraftfahrgesetz 1967 durch
die
19. KfG-Novelle, BGBl I Nr. 103/1997
brachten für die Schülerfreifahrten im
Gelegenheitsverkehr
unter anderem Änderungen durch die Einführung einer Gurten-
pflicht sowie durch den Einsatz entsprechender Rückhalteeinrichtungen in
Personen-
kraftwagen und Kombinationskraftwagen. Diesem gesetzlichen Auftrag entsprechend
wird
bereits seit Beginn des Schuljahres 1998/99 (ab 1. September 19998) die
Beförderung
der Schüler in Personenkraftwagen und Kombinationskraftwagen (somit
auch in Kleinbussen
mit bis zu 8 Sitzplätzen außer dem Fahrersitz) nur mehr unter
Beachtung der „1:1-Zählregel"
eingerichtet.
Darüber hinaus werden auch jene Großbusse, welche in
Gelegenheitsverkehren
eingesetzt werden und mit entsprechenden Sitzgurten bzw. Rückhalteeinrichtungen
ausgerüstet sind, seit 1. 9. 1998 nur mehr
nach der „1:1-Zählregel" mit Schülern
besetzt. Für die von den Unternehmen schrittweise mit Sitzgurten bzw.
Rückhalte-
einrichtungen nachgerüsteten Busse erfolgt eine Umstellung auf die
„1:1-Zählregel"
jeweils nach erfolgter Nachtypisierung, spätestens aber mit dem nächstfolgenden
Schulbeginn.
Eine genaue Zahl jener Großbusse, welche
derzeit noch ohne Sitzgurten bzw.
Rückhalteeinrichtungen für Schülerfreifahrten im Gelegenheitsverkehr eingesetzt
werden, ist derzeit nicht verfügbar. Dies gilt auch für Daten über die im
Auftrag der
Länder und Gemeinden für andere Zwecke
eingesetzten Busse.