3573/AB XXII. GP
Eingelangt am 16.01.2006
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BM
für Gesundheit und Frauen
Anfragebeantwortung
Herrn
Präsidenten
des Nationalrates
Dr.
Andreas Khol
Parlament
1017
Wien
GZ:
11.001/144-I/A/3/2005
Wien, am 13 . Jänner 2005
Sehr geehrter Herr Präsident!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche
parlamentarische
Anfrage Nr. 3612/J der Abgeordneten Mag. Johann
Maier und GenossInnen wie folgt:
Frage 1:
Die in der Fachzeitschrift „Science“ publizierten
Erkenntnisse sind mir bekannt.
Fragen
2 und 3:
Grundsätzlich
ist festzuhalten, dass sich der in Fachzeitschrift “Science“ veröffentlichte
Artikel (Schwab et.al, Lymphocyte Sequestration Through S1P Lyase Inhibition
and Disruption of S1P Gradients; Science 309, 1735 - 1739 (2005)) nicht auf
Zuckercouleur (E 150) selbst bezieht, sondern auf die in E 150c
(Ammoniak-Zuckerkulör) eventuell vorhandene Verunreinigung
2-Acetyl-4-tetrahydroxybutylimidazol (THI). Die immunsuppressorische Wirkung
dieser Substanz ist schon lange bekannt.
Im
Zuge der Bewertung des Zusatzstoffes durch die JECFA und den SCF (zuletzt 1994)
wurde auch auf diese Problematik eingegangen. Für E 150c existiert ein
entsprechender ADI-Wert (ADI: 0-200 mg/kg Körpergewicht).
Aufgrund
der bekannten Wirkungen der genannten Verunreinigung ist diese mit einem
Maximalgehalt von 10 mg/kg Zusatzstoff EU-weit geregelt. Diese Bestimmung ist
in der österreichischen Farbstoffverordnung umgesetzt.
Im
Zuge der geplanten Reevaluierung aller Lebensmittelfarbstoffe durch die EFSA
wird bei der Prüfung der Zuckerkulörfarbstoffe auch die Studie von Schwab et
al. miteinbezogen werden. Dies wurde vom zuständigen EU-Kommissär Kyprianou in
einer Antwort auf eine Anfrage der EP-Abgeordneten Hiltrud Breyer am 14.11.05
angekündigt.
Frage
4:
Aufgrund
der derzeitigen Datenlage, der bereits bestehenden harmonisierten Regelungen
und der bevorstehenden Reevaluierung von Lebensmittelfarbstoffen durch die EFSA
besteht derzeit für mich auf nationaler Ebene kein direkter Handlungsbedarf.
Die Prüfung dieser Stoffe durch die EFSA wird von mir ausdrücklich begrüßt.
Unabhängig davon verfolgt die AGES laufend die internationale wissenschaftliche
Literatur im Hinblick auf neue Erkenntnisse.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Rauch-Kallat
Bundesministerin