4024/AB XXII. GP
Eingelangt am 26.05.2006
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BM
für Gesundheit und Frauen
Anfragebeantwortung
Herrn
Präsidenten
des Nationalrates
Dr.
Andreas Khol
Parlament
1017
Wien
GZ:
BMGF-11001/0035-I/3/2006
Wien, am 22 . Mai 2006
Sehr geehrter Herr Präsident!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche
parlamentarische
Anfrage Nr. 4077/J der Abgeordneten Mag. Johann
Maier und GenossInnen wie folgt:
Frage
1:
Es
handelte sich um Generic Tamiflu und Tamivir 75mg.
Auswahlkriterien
waren: massive Präsenz im Internet (Google) und großen
"Internet-Apotheken", die EU-weit beliefern. Den Auftrag erteilte
mein Ressort nach Verdachtsmeldungen durch das BIfA.
Frage
2:
Bestellt
wurden die Proben Ende November 2005 bei folgenden als „online-pharmacy“
deklarierten Web-Adressen:
Frage
3:
Die
Überprüfung, ob das E-Commerce Gesetz eingehalten wurde, ist nicht Aufgabe des
Arzneimittelprüflabors (OMCL).
Frage
4:
Generic
Tamiflu ist eine Arzneimittelnachbildung ohne Wirkstoff. Es enthält statt des
Virustatikums Oseltamivir – gleichsam als einen "Scheinwirkstoff" -
Vitamin C (34 mg/Kapsel).
Frage
5:
Laut
AGES kann Generic Tamiflu als eine gefährliche Arzneimittelfälschung wirken,
dies mit überhöhtem Preis (144 U$ für 10 Kapseln). Daher erfolgte seitens der
AGES zusätzlich zum Bericht an mein Ressort die regelkonforme Meldung an die
internationalen AGES-Partner ILFCM (Int. Laboratory
Forum on Counterfeit Medicines, 8 OMCLs weltweit) und OMCL-Network (Official
Medicines Control Laboratories, ca. 50 OMCLs europaweit). Da die Arzneimittelkriminalität in
den letzten Jahren stark angewachsen ist (siehe z.B. die Studie
Viagra-Fälschungen auf der AGES-Homepage), hat die AGES PharmMed außerdem
kürzlich deren Bekämpfung als Hauptstoßrichtung definiert.
Abschließend
möchte ich festhalten, dass die Ergebnisse dieser Untersuchung mich in meiner
Ansicht bestärken, dass der Versandhandel von Arzneimitteln große Risiken mit
sich bringt und daher von mir in keiner Weise unterstützt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Rauch-Kallat
Bundesministerin