4051/AB XXII. GP

Eingelangt am 30.05.2006
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Verkehr, Innovation und Technologie

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

 

 

GZ. BMVIT-12.500/0004-I/CS3/2006     DVR:0000175

 

An den

Präsidenten des Nationalrates

Dr. Andreas Khol

 

Parlament

1017   W i e n

 

Wien, 30. Mai 2006

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 4107/J-NR/2006 betreffend Fortführung der Projekt-Website „Frauen und neue Technologien“, die die Abgeordneten Heinisch-Hosek und GenossInnen am 30. März 2006 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu beantworten:

 

Frage 1:

Wieso wurde die Weiterfinanzierung der Plattform www.Frauen-Technologie.at von Seiten Ihres Ministeriums abgelehnt?

 

Antwort:

Das Projekt „Frauen und Neue Technologien“ war zeitlich befristet und endete mit November 2003.

Auf Aufforderung des Rates für Forschung und Technologieentwicklung entwickelten bmbwk und bmvit gemeinsam seit 2002 die interministeriellen Inititative fFORTE. Innerhalb dieser startete das bmvit 2004 das Programm „FEMtech Frauen in Forschung und Technologie“. Das Programm betreibt eine eigene Programmwebsite. Unter www.femtech.at sind alle Informationen zum Programm, zum Thema Frauen in Forschung und Technologie, Infos und Einreichunterlagen zu den Förderungen im Rahmen von FEMtech, News, Veranstaltungen, Downloads (Publikationen, Studien), ein Info-Mail-Service, eine Expertinnen-Datenbank, Infos zur Initiative „Expertin des Monats“ und vieles mehr, sowohl deutsch als auch englisch verfügbar. Der nachfolgende direkte Vergleich der beiden Websites dokumentiert klar die Qualität von www.femtech.at

 

 


Informations-Umfang

Die Website www.femtech.at verfügt nicht nur über ein breites Informationsangebot, sondern auch über eine entsprechende Informationstiefe (die einzelnen Themen werden inhaltlich detailliert aufbereitet).

So finden sich z.B. im Bereich „Förderungen“ umfassende Informationen zu den einzelnen Förderangeboten (gegliedert nach Bereich) inklusive Zielgruppenbeschreibung, Formular-Downloads, Beispiele und Referenzprojekte u.v.m.

Die Website www.frauen-technologie.at weist – im Vergleich zur FEMtech-Website – weit weniger Inhalte und Informationen auf. Sie wirkt mehr wie eine Kanalisierungs-Plattform, die wiederum zu anderen Projekten verweist (v.a. die Projektdatenbank – auch wenn jetzt offensichtlich nicht mehr aktuell – schien diesen Ansatz zu verfolgen).

Das zeigt sich z.B. auch bei der Jobbörse, die lediglich eine Linksammlung anderer Jobbörsen ist.

Aktualität

Die Website ist sehr aktuell gehalten (News, Veranstaltungen sowie auch die restlichen Inhalte sind auf dem neuesten Stand).

Auch am laufenden Ausbau der Inhalte wird aktiv gearbeitet (z.B. Erweiterungen bei den Case-Studies, Expertin des Monats, etc.).

Die Website weist vielfach veraltete Informationen auf (z.B. Veranstaltungen aus dem Jahr 2002), bei den vorgestellten „Frauenkarrieren“ sind seit 2003 offensichtlich keine neuen Inhalte mehr hinzugekommen; ebenso scheinen die Inhalte in der Projekt- und Literaturdatenbank nicht mehr aktuell.

Das Diskussionsforum weist keine Einträge (mehr) auf.

Der Bereich „Aktuelles“ weist hingegen aktuelle Meldungen auf.

Services und interaktive Elemente

Download-Center: hier finden die Nutzerinnen und Nutzer eine Sammlung der wichtigsten Downloads, von Förderansuchen, über Broschüren bis zu Vorträgen von Netzwerkveranstaltungen, die hier ebenfalls bereitgestellt werden.

Info-Mail Service: hier kann man sich für einzelne Themengebiete registrieren, über die man regelmäßig informiert werden möchte (Netzwerkaktivitäten, lfd. Aktivitäten allgemein). Darüber hinaus kann man sich für den FEMtech-Newsletter registrieren.

Online-Anmeldung zu Netzwerktreffen: zu Netzwerktreffen können sich Interessentinnen und Interessenten gleich direkt online registrieren. Dazu gibt es Programm-Downloads sowie weitere Informationen zur Veranstaltung.

Literaturdatenbank (Datenbank-Suche nach Fachliteratur; aktuelle Bücher?)

Veranstaltungskalender und Forum sind nicht mehr in Verwendung (veraltete Informationen bzw. leer).

 

Spezielle Features

Expertinnen-Datenbank (umfangreiche Datenbanklösung zur Suche nach Expertinnen. Die Suche kann nach Wissenschaftszweigen, Fachgebieten, Interessen und/oder Sprachkenntnissen der Expertin erfolgen, auch eine Volltextsuche wird angeboten. Auch die Registrierung der Expertinnen sowie die Aktualisierung von Einträgen erfolgt direkt über die Datenbank. Die Expertinnendatenbank wird sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache angeboten.

Expertin des Monats: Jedes Monat wird eine Frau aus der FEMtech Expertinnen-Datenbank vorgestellt, die in der technologieorientierten Forschung mit Erfolg tätig ist. Die Nominierung für die "Expertin des Monats" erfolgt durch das FEMtech-Team, die Auswahl durch eine interdisziplinär besetzte Jury.

Projektdatenbank: umfangreiche Liste zu Projekten im Bereich „Frau & Technologie“; leider nicht mehr aktuell, viele Links funktionieren nicht mehr, vermutlich sind also auch die Beschreibungen veraltet.

Frauenkarrieren: Datenbank-Suche nach „Karrieren“ aus unterschiedlichen Bereichen. In den meisten Kategorien gibt es allerdings keine Inhalte, in der DB sind nur <15 Einträge, was dazu führt, dass die meisten Suchen ohne Resultat bleiben.

Mehrsprachigkeit

ja, die Website – inkl. Expertinnen-Datenbank steht auch in englischer Sprache zur Verfügung.

nein

 

Das bmvit bot den Betreiberinnen von www.Frauen-Technologie.at an, die Inhalte dieser Website im Rahmen der Programmwebsite auf www.femtech.at abzubilden.

 

Fragen 2 bis 4:

Sind von Seiten Ihres Ministeriums in Zukunft finanzielle Ressourcen für die Plattform „Frauen und neue Technologien“ vorgesehen?

 

Wenn ja, in welcher Höhe belaufen sich diese?

 

Wenn nein, wieso nicht?

 

Antwort:

Nein, da umfassende und aktuelle Informationen zu diesem Thema auf der Programmwebsite www.femtech.at verfügbar sind. Es erscheint aus Sicht des Ressorts nicht sinnvoll, finanzielle Ressourcen zur Aktualisierung einer veralteten Website zur Verfügung zu stellen, wenn es bereits eine hochaktuelle und umfangreich informative Website gibt.

 

Frage 5:

Wie stellen Sie sich nachhaltige Förderung von Frauen in der Technik vor, wenn solch umfangreiche Projekte, die einen derart großen Informationspool darstellen, einfach beendet werden und in keiner Form weitergeführt werden?

 

Antwort:

Die nachhaltige Förderung von Frauen in der Technik ist durch das Förderprogramm FEMtech, Frauen in Forschung und Technologie im Rahmen der Initiative fFORTE gewährleistet. Wie in Beantwortung der Frage 1 dargestellt, sind die Inhalte der gegenständlichen Website veraltet und nicht aktuell. Aktuelle und umfassende Informationen finden sich unter www.femtech.at .

 

 

 

Frage 6:

Im Jahr 2005 wurden allein 223.304 Zugriffe von 6.792 BesucherInnen registriert. An wen sollen sich diese in Zukunft wenden, wenn eine privater Finanzierung nicht länger möglich sein wird?

 

Antwort:

Die angeführten 6.792 Besucherinnen und Besucher stehen rund dreieinhalb mal so viele, nämlich 22.638 Besucherinnen und Besucher oder Visits auf www.femtech.at gegenüber.

Auch bei den Gesamtzugriffen liegt www.femtech.at  mit 355.367 Zugriffen weit über www.frauen-technologie.at.

 

Fragen 7 und 8:

Welche Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung von geschaffenen Plattformen bzw. zur Sicherung des Wissens und der Nutzung von Erfahrungen aus Projekten wie „Frauen und neue Technologien“ ergreifen Sie?

 

Wie stellen Sie sicher, dass nicht binnen kurzer Zeit redundante Projekte finanziert werden?

 

Antwort:

Das gegenständliche Projekt war ein Pilotprojekt, die Erfahrungen daraus flossen unmittelbar in die Entwicklung des Programms FEMtech ein. Zwei der drei über das Projekt betreuten Unternehmen, nämlich Infineon Technologies Austria und VAtron setzen im Rahmen von FEMtech Projekte zur Erhöhung der Chancengleichheit in der industriellen Forschung um.

 

FEMtech hingegen ist ein umfassendes Programm zur Erhöhung von Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung und zielt auch auf die Erhöhung des Frauenanteils in naturwissenschaftlich technischen Fachhochschul-Studiengängen und in den Forschungs- und Technologieförderungsprogrammen des Bundes ab. FEMtech stellt dafür für F&E treibende Unternehmen und Einrichtungen der außeruniversitären Forschung Fördergelder zur Verfügung und bietet fachliche Beratung vor der Einreichung und Betreuung während der Umsetzung der Projekte an. Eine Expertinnendatenbank und die Initiative „Expertin des Monats“ sollen die Sichtbarkeit von Forscherinnen erhöhen, regelmäßige Netzwerktreffen, Erfahrungsaustausch und die Vernetzung von Expertinnen mit Multiplikatorinnen ermöglichen. Die Ermöglichung von Mentorenprojekten zwischen Universitäten und Industrie, Industriepraktikumsplätze für Studentinnen, begleitende Studien und Publikationen wie das jährlich erscheinende „Gender Booklet-Frauen in der außeruniversitären Forschung“ und Awareness-Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung in den Zielgruppen runden das Programm ab.

 

Mit freundlichen Grüßen