4090/AB XXII. GP
Eingelangt am 09.06.2006
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BM für Justiz
Anfragebeantwortung
DIE
BUNDESMINISTERIN
FÜR JUSTIZ
BMJ-Pr7000/0020-Pr
1/2006
An den
Herrn
Präsidenten des Nationalrates
W i e n
zur Zahl
4149/J-NR/2006
Die Abgeordneten zum Nationalrat
Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen haben an mich eine schriftliche
Anfrage betreffend „Anzeigen bzw. Strafverfahren nach § 222 StGB im Jahr 2005“
gerichtet.
Ich beantworte diese Anfrage wie
folgt:
Zu 1 und 2:
Die
Statistik zu den Strafanzeigen (polizeiliche Kriminalstatistik) wird vom
Bundesministerium für Inneres geführt.
Zu 3:
Die
Zahl der Strafverfahren nach § 222 StGB ergibt sich aus nachstehender Tabelle:
BG
Innere Stadt Wien |
3 |
BG
Leopoldstadt |
1 |
BG
Josefstadt |
4 |
BG
Favoriten |
3 |
BG
Fünfhaus |
1 |
BG
Hernals |
1 |
BG
Floridsdorf |
2 |
BG
Donaustadt |
1 |
Sprengel
der StA Eisenstadt |
4
(betreffend 5 Beschuldigte) |
LG
St. Pölten |
1
(1 Person) |
BG
St. Pölten |
1
(1 Person) |
BG
Tulln |
3
(3 Personen) |
BG
Neulengbach |
2
(2 Personen) |
Sprengel
der StA Korneuburg |
16 |
BG
Gmünd |
1
(1 Person) |
BG
Horn |
1
(1 Person) |
Sprengel
der StA Wr. Neustadt |
6
(10 Personen) |
Sprengel
der StA Graz |
10
Personen (in 37 Fällen gegen uT vorläufige Einstellung gemäß § 412 StPO) |
BG
Klagenfurt |
4 |
BG
Villach |
2 |
BG
Völkermarkt |
2 |
BG
Wolfsberg |
1 |
BG
Bleiburg |
1 |
BG
St. Veit/Glan |
1 |
LG
Klagenfurt |
1 |
Sprengel
der StA Klagenfurt |
28 |
LG
Leoben |
2
(2 Personen) |
BG
Leoben |
3
(3 Personen) |
BG
Bruck/Mur |
1
(1 Person) |
BG
Judenburg |
2
(2 Personen) |
BG
Knittelfeld |
1
(1 Person) |
Sprengel
der StA Linz |
6 |
Sprengel
der StA Ried/Innkreis |
3
(3 Personen) |
LG
Salzburg |
1 |
BG
Salzburg |
4 |
BG
St. Johann/Pongau |
1 |
BG
Saalfelden |
1 |
Sprengel
der StA Wels |
3
(3 Personen) |
Sprengel
der StA Steyr |
2 |
BG
Innsbruck |
3 |
BG
Hall/Tirol |
1 |
BG
Kitzbühel |
1 |
BG
Silz |
3 |
BG
Landeck |
1 |
BG
Reutte |
1 |
BG
Telfs |
1 |
BG
Feldkirch |
2
(2 Personen) |
BG
Bregenz |
1
(2 Personen) |
Zu
4:
Die
Zahl der diversionellen Erledigungen ergibt sich aus nachstehender Tabelle:
StA
Wien |
5 |
BG
Josefstadt |
1 |
Sprengel
der StA Eisenstadt |
1
(durch Gericht) |
StA
St. Pölten |
5 |
StA
Korneuburg |
3 |
BG
Gmünd |
1 |
BG
Horn |
1 |
StA
Wr. Neustadt |
2 |
StA
Graz |
6
(teilweise durch Gericht) |
StA
Klagenfurt |
5 |
StA
Linz |
3 |
StA
Wels |
1 |
StA
Ried/Innkreis |
1 |
BG
Salzburg |
1 |
StA
Steyr |
2 |
StA
Innsbruck |
5 |
Zu 5 und 6:
Die
nachstehend angeführten Zahlen stehen unter dem Vorbehalt, dass einzelne
Anklagebehörden darunter nicht nur Verfahrenseinstellungen nach Durchführung
gerichtlicher Vorerhebungen, sondern auch vorläufige Einstellungen gemäß
§ 412 StPO angeführt haben.
StA Wien:
33
Anzeigen; vier weitere Fälle gemäß §§ 90 Abs. 1, 109 Abs. 1 oder 227 Abs. 1
StPO.
StA
Eisenstadt:
18
Verfahren gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt.
StA St.
Pölten:
4
Verfahren gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt, ein weiteres Verfahren
gemäß § 412 StPO; bei den dieser Anklagebehörde unterstellten
Bezirksanwälten 23 Verfahren gemäß § 90 Abs. 1 StPO eingestellt und 24
Verfahren gemäß § 412 StPO.
StA
Korneuburg:
22
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt, 45 Anzeigen gemäß
§ 412 StPO.
StA
Krems/Donau:
11
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt; 18 Verfahren gemäß § 412
StPO.
BG Zwettl:
2
Verfahren
BG
Waidhofen/Thaya:
1
Verfahren.
StA Wr.
Neustadt:
16
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt, davon zwei bei Gericht.
StA Graz:
37
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt, davon eines bei Gericht.
StA
Klagenfurt:
2
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt; 15 durch unterstellte
Bezirksanwälte gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt.
StA Leoben:
10
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt.
BG Leoben:
1 Anzeige
gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt.
StA Linz:
11
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt.
StA
Ried/Innkreis:
7
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt; 8 gemäß § 412 StPO.
StA Salzburg:
2
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt; 8 durch unterstellte
Bezirksanwälte gemäß § 90 Abs. 1 StPO.
StA Wels:
9
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt.
StA Steyr:
7
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt; 1 Gerichtsverfahren aus dem
Grunde des § 42 StGB.
StA Innsbruck:
19 Anzeigen
gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt; 26 gemäß § 412 StPO.
StA Feldkirch:
5
Anzeigen gemäß § 90 Abs. 1 StPO zurückgelegt.
Zu
7:
Im Jahr 2005 wurden insgesamt 51 Personen
rechtskräftig wegen Tierquälerei nach dem § 222 StGB verurteilt. Die konkret ausgesprochenen
Strafen können der nachstehenden Tabelle entnommen werden. Eine Aufschlüsselung
der Verurteilungen auf die einzelnen Strafgerichte steht mir nicht zur
Verfügung.
Ausgesprochene Strafen |
Anzahl |
Freiheitsstrafe bis 1 Monat,
bedingt |
5 |
Freiheitsstrafe über 1 bis 3
Monate, bedingt |
8 |
Freiheitsstrafe über 3 bis 6
Monate, bedingt |
1 |
Freiheitsstrafe über 1 bis 3
Monate, unbedingt |
1 |
Freiheitsstrafe über 3 bis 6
Monate, unbedingt |
1 |
Geldstrafe über 30 bis 60
Tagessätze, bedingt |
5 |
Geldstrafe über 60 bis 120
Tagessätze, bedingt |
3 |
Geldstrafe über 30 bis 60
Tagessätze, unbedingt |
10 |
Geldstrafe über 60 bis 120
Tagessätze, unbedingt |
8 |
Geldstrafe über 120 bis 180
Tagessätze, unbedingt |
2 |
Geldstrafe über 180
Tagessätze, unbedingt |
3 |
Teilbedingte Geldstrafe nach
§ 43a Abs. 1 StGB |
3 |
Verurteilungen nach § 13 JGG |
1 |
Summe der Verurteilungen |
51 |
Zu
8 bis 14:
Wie
bereits in meiner Beantwortung zur Voranfrage Zl. 3189/J-NR/2005 angemerkt,
können gegen Tierschützer geführte gerichtliche Verfahren sowohl zivil- (z.B.
Besitzstörungen) als auch strafrechtlicher Natur (z.B. Sachbeschädigung,
Nötigung) sein. Die Tatbestände bzw. Rechtsgrundlagen, auf denen einzelne
gerichtliche Verfahren fußen, werden in der Verfahrensautomation Justiz (VJ)
jedoch nicht gesondert ausgewiesen. Insbesondere ist aus der VJ nicht
ersichtlich, ob ein gerichtliches Verfahren gegen eine bestimmte Person im
Zusammenhang mit Tierschutzaktivitäten geführt wird. Eine entsprechende Nachprüfung
würde die Durchsicht von mehreren tausend Gerichtsakten erforderlich machen.
Dies stellt freilich einen unverhältnismäßig hohen und nicht bewältigbaren
Verwaltungsaufwand dar.
Auch
in der Gerichtlichen Kriminalstatistik sind die Motive für die Begehung einer
bestimmten Straftat nicht erfasst. Inwieweit daher einer gerichtlichen
Verurteilung im Einzelfall das Motiv des Tierschutzes zu Grunde liegt, kann aus
den mir zur Verfügung stehenden statistischen Daten nicht beantwortet
werden.
. Juni 2006
(Maga.
Karin Gastinger)