4359/AB XXII. GP
Eingelangt am 10.08.2006
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BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Anfragebeantwortung
Herrn
Präsidenten des Nationalrates
Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol
Parlament
1017 Wien
GZ 10.000/0140-III/4a/2006
Wien, 7. August 2006
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 4438/J-NR/2006 betreffend den neuen Lehrplan für Gehörlosenpädagogik, die die Abgeordneten Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen am
27. Juni 2006 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Ad 1. und 3.:
Die erforderlichen Arbeitsschritte zur Erstellung des neuen Lehrplans für Gehörlose sind nahezu vollständig abgeschlossen. Bis Ende August 2006 werden noch einige formale Adaptierungen am Lehrplankonzept vorgenommen, danach wird das Begutachtungsverfahren durchgeführt. Der neue Lehrplan soll mit dem Schuljahr 2007/08 in Kraft treten.
Ad 2.:
Im neuen Lehrplan werden die individuellen Kommunikationsmöglichkeiten der Schüler/innen berücksichtigt, um die jeweils bestmögliche Förderung zu gewährleisten. Dies erfolgt insbesondere in den verbindlichen Übungen Sprach-/Hör-/Wahrnehmungsübungen (Hörerziehung und Hörtraining, Individuelle Sprechförderung, Manual- und Gebärdensysteme, Wahrnehmungsschulung).
Ad 4. und 5.:
Die inhaltliche Ausarbeitung des Unterrichtsgegenstandes Gebärdensprache wurde von folgenden gehörlosen Pädagog/innen ab Dezember 2004 bzw. Mai 2005 durchgeführt: Frau Sonja Wagersreither, Frau Bianca Tischler (Bundesinstitut für Gehörlosenbildung), Frau Jutta Onrednik und Frau Liselotte Neudecker (Landesinstitut für Hörbehinderte).
Gehörlose Expert/innen wurden in die Lehrplanarbeit sowie in Expert/innengruppen zum Thema Hörgeschädigtenpädagogik durch Einrichtung von thematischen Arbeitsgruppen zur Qualitätsentwicklung des Unterrichts hörgeschädigter Schüler/innen im Juni 2006 einbezogen (Schwerpunkte: individuelle Förderung, Hörgeschädigtendidaktik).
Ad 6. bis 8.:
Im Rahmen des Forschungsprojektes "Österreichische Gebärdensprache in Schule und Forschung. Situation gehörloser SchülerInnen, Studierender & Lehrerausbildung in Österreich" des Sprachenzentrums der Universität Wien wurde eine Teilstudie „Die ÖGS und ihre VerwenderInnen im Primär- und Sekundarschulbereich" in Auftrag gegeben, mittels derer die Lehrangebote an Österreichischer Gebärdensprache erhoben werden. Der Abschluss der Studie ist für August 2007 geplant.
Die Bundesministerin:
Elisabeth Gehrer e.h.