4497/AB XXII. GP

Eingelangt am 05.09.2006
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

JOSEF PRÖLL

Bundesminister

 

 

 

 

 

An den                                                                                               Zl. LE.4.2.4/0067-I 3/2006

Herrn Präsidenten

des Nationalrates

Dr. Andreas Khol

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 4. SEP. 2006

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl.parl.Anfr.d.Abg.z.NR Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber,

Kolleginnen und Kollegen vom 6. Juli 2006, Nr. 4535/J, betreffend

Heizung von Gebäuden der ÖBF AG mit erneuerbarer Energie

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen vom 6. Juli 2006, Nr. 4535/J, betreffend Heizung von Gebäuden der ÖBF AG mit erneuerbarer Energie, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

 

 

 

Zu Frage 1:

 

Die Österreichischen Bundesforste AG (ÖBf AG) verwaltet rd. 3.500 Gebäude, wovon rd. 2.350 im Rahmen von Miet- oder Pachtverträgen genutzt werden. Eine detaillierte Datensammlung über die Gebäude ist momentan, nach Einführung eines geeigneten EDV-Systems, im Aufbau begriffen.

 

Zu den Fragen 2 und 3:

 

Derzeit sind die gewünschten Informationen nur bezüglich der Forstbetriebsgebäude der ÖBf AG verfügbar. Diesbezüglich ergibt sich folgendes Bild:

 

Forstbetrieb

Heizsystem

Energieträger

FB Wienerwald in Purkersdorf

Fernwärme

Holz

FB Waldviertel-Voralpen in Krems

Zentralheizung

Gas

FB Steiermark in Gußwerk

Fernwärme

Holz

FB Steyrtal in Molln

Fernwärme

Holz

FB Traun-Innviertel in Gmunden

Zentralheizung

Gas

FB Inneres Salzkammergut in Bad Goisern

Fernwärme

Holz

FB Kärnten-Lungau in Millstatt

Zentralheizung

Öl (Umstieg FW/Holz bereits in Vorbereitung)

FB Flachgau-Tennengau in Abtenau

Zentralheizung

Holz

FB Pongau in St.Johann/Pongau

Zentralheizung

Öl

FB Pinzgau in Mittersill

Fernwärme

Holz

FB Unterinntal

Zentralheizung

Holz

FB Oberinntal

Fernwärme

Holz

 

Insgesamt werden somit bereits zwei Drittel der Forstbetriebsgebäude mit Holz beheizt. Die Erfassung auch der übrigen Betriebsgebäude hinsichtlich der Art ihrer Beheizung ist im Zuge eines Projekts, das derzeit in Ausarbeitung ist, geplant.

 

Die ÖBf AG ist bemüht, den Anteil der mit Fernwärme/Holz bzw. Holz/Hackschnitzel/Pellets beheizten Gebäude zu erhöhen; es werden daher laufend Umstellungen vorgenommen.

 

Zu Frage 4:

 

Diese Kosten belaufen sich auf ca. € 95.000.-.

 

 

 

Zu Frage 5:

 

Es ist richtig, dass der Forstbetrieb Inneres Salzkammergut der ÖBf AG in Bad Goisern im Jahr 2003 ans Gasnetz angeschlossen worden ist. Der Grund dafür war, dass die Bundesforste von Öl auf einen umweltfreundlicheren Energieträger umsteigen wollten. Fernwärme war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht verfügbar.

 

 

Zu Frage 6:

 

Der Forstbetrieb in Bad Goisern wurde heuer an das Netz des Biomasse-Betriebs „Holzwärme Bad Goisern“ angeschlossen. Außerdem wurde eine Absichtserklärung für den Anschluss eines Nebengebäudes abgegeben.

 

Zu Frage 7:

 

Die Bundesforste sind bemüht, regional bäuerliche Biomassebetriebe zu beliefern. Eine allgemeine Regelung über die Zusammenarbeit mit bäuerlichen Biomasseprojekten existiert nicht.

 

Zu den Fragen 8 und 9:

 

Die Versorgung der SWH-Biomasseheizkraftwerke und des "Biomasseheizkraftwerkes Wien Simmering" ist für die Laufzeit des Ökostromgesetzes über einen zumindest 50%-igen Anteil von Waldbiomasse aus den Forstbetrieben der ÖBf AG abgesichert. Die zweite Hälfte des Bedarfs wird einerseits über Zukäufe und andererseits durch Mengenoptimierungs­potenziale der ÖBf AG gedeckt.

 

Die Mengensteuerung beruht auf der Erstellung von Monatslieferprofilen, die aufgrund von witterungsabhängigen Faktoren die Einlagerung von Waldbiomasse auf heizwerkseigenen bzw. -nahen Lagerplätzen berücksichtigt.

 

 

Der Bundesminister: