4541/AB XXII. GP

Eingelangt am 11.09.2006
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BM für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz

 

Anfragebeantwortung

 

 

(5-fach)

Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Parlament

1010 Wien                                                                                                

 

 

 

GZ: BMSG-420100/0017-V/2/2006                                          Wien,

 

 

 

Betreff:  Parlamentarische Anfrage 4580/J, Grossmann u.a. "umstrittene Kampagne sexueller Missbrauch"

 

 

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 4580/J der Abgeordneten Mag. Elisabeth Grossmann und Genossinnen betreffend „umstrittenen Kampagne gegen sexuellen Missbrauch“ wie folgt:

 

Frage 1:

Das BMSG wurde über die geplante Kampagne nicht informiert, es wurde auch um keine Förderung für diese Kampagne angesucht.

 

Frage 2:

Die Kosten der Kampagne sind dem BMSG nicht bekannt.

 

Frage 3:

Es wurden und werden keine Mittel des BMSG für die Kampagne aufgewendet.

 

Frage 4:

Im Jahr 2005, dem letzten abgeschlossenen Budgetjahr, haben der Verein „Die Möwe – Kinderschutzzentrum Wien“ und die von ihm betriebenen Kinderschutz­zentren in St. Pölten, Mistelbach, Neunkirchen und Mödling insgesamt folgende Förderungen erhalten:

·        € 87.500,- als Sachkostenförderung bzw. für Projekte der Eltern- und Kinderbegleitung in Scheidungs- und Trennungs­situationen und Projekte der Elternbildung

·        € 5.000,- für Präventionsprojekte im Rahmen der Plattform gegen die Gewalt in der Familie

·        € 144.362,- für im Rahmen der Familienberatungsstellen durchgeführten Beratungen

 

Frage 5:

Im Zusammenhang mit gezielten Präventionsmaßnahmen gegen sexuelle Gewalt gegen Kinder ist die Enttabuisierung durch Bewusstseinsbildung notwendig und wichtig. Voraussetzung ist jedoch höchste Sensibilität aus Rücksicht auf die Opfer und im Hinblick auf die Betrachter/innen im öffentlichen Raum. Daher bin ich der Meinung, dass in diesem Fall eine werbeübliche Aufmerksamkeitserregung ungeeignet und abzulehnen ist. Dass Bewusstseinsbildung auch ohne drastische Darstellung möglich ist, zeigt ein Film, für den das BMSG im Jahr 2000 den internationalen Preis TOURA D´OR erhalten hat. Dieser Film gegen sexuellen Missbrauch und sexuelle Ausbeutung von Kindern ist unter Beiziehung einschlägiger Expert/innen entstanden und wurde in bestimmten Fernflügen der AUA gezeigt, um eindringlich Betroffenheit und Bewusstsein zu erzeugen.

 

Frage 6:

Diese Entscheidung obliegt alleine Herrn Univ. Prof. Dr. Max Friedrich.

 

 

 

 

Frage 7:

Expert/innenmeinungen für eine bestimmte Maßnahme einzubeziehen, liegt in der Verantwortung des Vereines. Die vom BMSG geförderten Maßnahmen des Vereines entsprechen den geforderten fachlichen Standards.

 

Frage 8 und 9:

Folgende vergleichbare Organisationen erhalten von meinem Ressort Förderungen für ihre Tätigkeiten in Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Kindern:

 

Kinderschutzzentren in Amstetten, Braunau, Bruck/Mur, Deutschlandsberg, Eisenstadt, Gmünd, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg, Steyr, Vöcklabruck,  Weiz, Wels und Wien/Kandlgasse sowie das Institut für Sozialdienste und die Vereine „Selbst-Laut“, "Frauen gegen sexuelle Ausbeutung von Mädchen“, "Courage", "Sozial Global", "Tamar“, "Männerberatung", "Kids-Nest", "Frauentreffpunkt, Mostviertel“, "Freiraum", "Familie und Beratung", "Balance", "Rettet das Kind" und "Pro Juventute".

 

Im Jahr 2005, dem letzten abgeschlossenen Budgetjahr, haben diese insgesamt folgende Förderungen erhalten:

 

·        € 157.000,- an Sachkostenförderung bzw. für Projekte der Eltern- und Kinderbegleitung  in Scheidungs- und Trennungs­situationen und Projekte der Elternbildung

·        € 37.000,- für Präventionsprojekte im Rahmen der Plattform gegen die Gewalt in der Familie

·        € 1.022.316,- für im Rahmen der Familienberatungsstellen durchgeführten Beratungen mit Schwerpunkt sexueller Missbrauch

 

 

Mit freundlichen Grüßen