4559/AB XXII. GP

Eingelangt am 12.09.2006
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BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Anfragebeantwortung

 

Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol

Parlament

1017 Wien                                                                                                                      GZ 10.000/0153-III/4a/2006

                                                                                           

Wien, 12. September 2006

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 4626/J-NR/2006 betreffend Gleichbehandlungs-gesetz versus Pläne des amtsf. OÖ LSR Präsidenten, die die Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser, Kolleginnen und Kollegen am 13. Juli 2006 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Ad 1. bis 3.:

Der Vorschlag des Amtsführenden Präsidenten des LSR für Oberösterreich, Fritz Enzenhofer, wurde deshalb von mir begrüßt, weil ich einen vermehrten Einsatz männlicher Lehrkräfte an den Volksschulen grundsätzlich für ein wichtiges Ziel halte.

 

Ad 4.:

Ja.

 

Ad 5.:

Die Anstellung von Pflichtschullehrerinnen und –lehrern, wie auch deren Einsatz, fällt nicht in den Vollziehungsbereich des Bundes. Der Landesschulrat für Oberösterreich ist in diesem Bereich in Vollziehung des Landes Oberösterreich und nicht des Bundes tätig.

 

Ad 6.:

Es gibt eine fast unübersehbare Anzahl von internationalen Studien zur Bedeutung männlicher Bezugspersonen für Kinder und Jugendliche. Diese Studien sind über die einschlägigen Instrumente der Literatursuche (etwa an der Nationalbibliothek, Universitätsbibliotheken usw.) abrufbar.

 

Ad 7.:

Auf Grund des Rückgangs von männlichen Studierenden an den Pädagogischen Akademien wurde seitens des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine Erhebung in Auftrag gegeben, um die Ursachen zu eruieren. Der Titel der Studie lautet „Männer als Volksschullehrer“. Sie ist auf der Homepage des Ressorts unter http://www.bmbwk.gv.at/medienpool/12995/maenner_als_vsl.pdf veröffentlicht.

 

Ad 8.:

Zur Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen und zur Erhöhung des Frauenanteils in technischen Ausbildungen/Berufen gibt es eine Vielzahl an Projekten und Maßnahmen, wie etwa seit mehr als zehn Jahren das Projekt „FIT – Frauen in die Technik”. Zielgruppe sind Schülerinnen höherer Schulen von 16 bis 19 Jahren. Das Angebot beinhaltet Informationen über technische Studienrichtungen, den Besuch von technischen Ausbildungsstätten, Laborübungen, Workshops zum Thema ”Berufsorientierung und Lebensplanung” und Gespräche mit Expertinnen und Experten. Kontakte mit Frauen in technischen Berufsfeldern schaffen neue Identifikationsmöglichkeiten und bauen Hemmschwellen vor einem technischen Studium ab.

 

Die Erhebung „Männer als Volksschullehrer“ wurde allen Pädagogischen Akademien zur Verfügung gestellt, um die Forschung und die Entwicklung entsprechend zielführender Maßnahmen in diesem Bereich anzuregen.

 

Für die zukünftigen Pädagogischen Hochschulen ist im Übrigen im Hochschulgesetz 2005 in den Erläuternden Bemerkungen zu § 9 Abs. 6 Z. 12 ausdrücklich angeführt: „Darüber hinaus sollten bezüglich der Studierenden Anreize geschaffen werden, die darauf abzielen, dass das Studium zum Lehrberuf in derzeit traditionell weiblichen Bereichen (etwa in der Volksschule) von Männern bzw. in männlichen Domänen (etwa Berufsschule/technische Disziplinen) von Frauen in höherem Maße als bisher ergriffen wird.“

 

Ad 9.:

Siehe Antwort zu den Fragen 6 bis 8.

 

 

 

Die Bundesministerin:

 

Elisabeth Gehrer eh.