31/BI XXII. GP

Eingebracht am 03.04.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Bürgerinitiative

 

In Vorbereitung der Totalliberalisierung des Postmarktes durch die EU soll die Österreichische Post AG über die
Börse privatisiert werden. In den letzten Jahren wurde die Post auf die Privatisierung zurechtgetrimmt. Die Konse-
quenz: im Zeitraum 2000 - 2005 ist die Zahl der Beschäftigten um 20% gesunken, die Zahl der Postämter wurde fast
halbiert, die Tarife sind zum Teil kräftig gestiegen. Gleichzeitig haben sich die Gewinne vervielfacht. Liberalisierung
und Privatisierung sind zwei Seiten einer Medaille. Wir lehnen die Liberalisierung des Postmarktes und die Privati-
sierung der Post ab, weil diese Entwicklung offenkundig zu Lasten der Beschäftigten und der KundInnen der Post
geht. Insbesondere die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung wird immer mehr in Frage gestellt.

Wir fordern daher:

  Erhalt der Post im öffentlichen Eigentum

Keine Umsetzung der EU-Richtlinien zur Liberalisierung des Postmarktes

Stopp dem Beschäftigtenabbau und der Schließung von Postämtern - Sicherung einer hochwertigen
flächendeckenden Versorgung mit Postdienstleistungen.


Bringt die Post allen was?

Die geplante Privatisierung der Post nützt den Aktionären und schadet den Kund-
Innen und Beschäftigten. Die Werkstatt Frieden & Solidarität startet daher eine
Petition dafür, die Post im öffentlichen Eigentum zu erhalten.



Die Vorbereitung auf die Liberalisierung der Post-
märkte und die Privatisierung der Post gehen ein-
deutig auf Kosten der Beschäftigten und der Kun-
dInnen der Post. Während die Gewinne geradezu
explodieren, werden immer mehr Beschäftigte
„abgebaut", steigt der Arbeitsdruck auf die noch
Beschäftigten. Gleichzeitig wird die flächendecken-
de Versorgung der Bevölkerung mit Postdienstleis-
tungen immer mehr in Frage gestellt. Mit der
Schließung von weiteren hunderten Postämtern im
Jahr 2005 halbiert sich beinahe die Anzahl der Post-
ämter gegenüber dem Jahr 2001. Mit der für das
Frühjahr 2006 geplanten Privatisierung droht die
Auslieferung an Börsenspekulanten und „Profithaie"
(O-Ton Gewerkschaft) á la Deutsche Post, auf die
demokratisch keinerlei Einfluss mehr genommen
werden kann.

Die Werkstatt Frieden & Solidarität ist der Meinung,
dass das der falsche Weg ist. Es gibt Alternativen.
Wir treten für einen starken öffentlichen und
gemeinnützigen Sektor ein. Dazu gehört eine leis-
tungsfähige Post in staatlichem Eigentum, die nicht
dem maximalen Profit, sondern einer qualitativ
hochstehenden Versorgung der gesamten Bevölke-
rung verpflichtet ist. Dafür muss freilich die Unter-
ordnung unter das Liberalisierungsdiktat der EU-
Richtlinien beendet werden. Denn dieser Liberali-
sierungsdruck bereitet den Boden für die Privatisie-
rung auf. Der gemeinsame Widerstand von Beschäf-
tigten und KundInnen kann diesen alternativen Weg
öffnen. Unterstützen Sie daher die Petition „Für
den Erhalt der Post im öffentlichen Eigentum" (sh.
Rückseite). Das ist ein kleiner, aber wichtiger
Schritt, um unseren Widerstand gegen die Politik
des Ausverkaufs öffentlichen Eigentums zum Aus-
druck zu bringen.



Gemeinsam aktiv werden!

Die Werkstatt Frieden & Solidarität ist ein überparteilicher Verein. Das Eintreten

für Neutralität, Sozialstaat und öffentliches Eigentum in Schlüsselbereichen

gehört für uns untrennbar zusammen. Kontaktmöglichkeiten für alle, die sich mit

uns gemeinsam dafür einsetzen wollen:

Werkstatt Frieden & Solidarität:

Wien, Rosensteingasse 69/9, 1170 Wien, Tel. 01/4862646,

e-mail: wien@werkstatt.or.at

Linz: Waltherstraße 15, 4020 Linz, Tel. 0732/771094, Fax 0732/797391,

e-mail: office@werkstatt.or.at