607 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXII. GP

 

Bericht

des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung

über den Antrag 341/A(E) der Abgeordneten Josef Broukal, Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend 100 Millionen Euro als Sofortmaßnahme für die Universitäten

Die Abgeordneten Josef Broukal, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Antrag am 25. Februar 2004 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Der Anteil des Hochschulbudgets am BIP ist nach dem Bundesvoranschlag 2004 mit 1,05 % gegenüber 2003 (1,07 %) neuerlich gesunken. Ebenso der Anteil am Bundeshaushalt im Jahr 2003 von 3,89 % auf 3,66 % im Jahr 2004.

Bei einem am 11. Juli 2003 im Parlament auf Initiative von SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal gemeinsam mit dem Wissenschaftssprecher der Grünen, Dr. Kurt Grünewald, stattgefundenen ‚Runden Tisch’ mit Universitätsrektoren wurde die dramatische finanzielle Situation der österreichischen Universitäten erörtert und ein 100 Mio. € Sofortmaßnahmen­paket gefordert. Die prekäre Situation an den Universitäten hat sich im Herbst und Winter 2003/04 weiter verschärft: total überfüllte Hörsäle, nächtelanges Anstellen der Studierenden für Seminar- und Laborplätze, Stromrechnungen konnten nicht mehr bezahlt und modernste Geräte nicht mehr eingesetzt werden, weil die Reparatur zu teuer war, neue Laboreinrichtungen konnten nicht mehr angeschafft und Lehrveranstaltungen mussten teilweise abgesagt werden.

In einer Presseaussendung vom 23.2.2004 kündigte Bildungsministerin Gehrer an, dass die österreichischen Universitäten zusätzlich zum Budget 600.000 € erhalten würden, 527.000 € für Forschungsstipendien und 73.000 € für Sonderlehrveranstaltungen. Damit werden aber die notwendigen Rahmenbedingungen für die Studierenden und die Aufrechterhaltung des normalen Lehrbetriebs keineswegs gesichert sein. Es muss auch in Zukunft eine qualifizierte Ausbildung garantiert werden können, damit der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Österreich wieder mehr an Bedeutung erlangt.“

Der Ausschuss für Wissenschaft und Forschung hat den erwähnten Antrag erstmals in seiner Sitzung am 14. Mai 2004 in Verhandlung genommen. Nach der Berichterstattung durch den Abgeordneten Josef Broukal ergriffen in dieser Sitzung die Abgeordneten Mag. Heribert Donnerbauer, Dr. Kurt Grünewald, Mag. Dr. Magda Bleckmann, Josef Broukal und Mag. Walter Tancsits in der Debatte das Wort.

Aufgrund eines Antrages des Abgeordneten Mag. Heribert Donnerbauer beschloss der Ausschuss mit Stimmenmehrheit, die Verhandlung über die Vorlage zu vertagen.

In der Sitzung am 1. Juli 2004 nahm der Ausschuss für Wissenschaft und Forschung die Verhandlung über den gegenständlichen Entschließungsantrag wieder auf. An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Josef Broukal, Dr. Gertrude Brinek, Dr. Kurt Grünewald, Mag. Dr. Magda Bleckmann und Dipl.-Ing. Elke Achleitner sowie die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit.


Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ausschuss für Wissenschaft und Forschung somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2004 07 01

Dr. Gertrude Brinek Mag. Dr. Magda Bleckmann

    Berichterstatterin                     Obfrau