1201 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXII. GP
Bericht
des Unterrichtsausschusses
über den Antrag 622/A(E) der Abgeordneten Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen betreffend autonome Aufteilung der Unterrichtszeit
Die Abgeordneten Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen
Entschließungsantrag am 12. Mai 2005 im Nationalrat eingebracht und wie
folgt begründet:
„Eine autonome
Aufteilung der Unterrichtszeit und die jahresbezogene Berechnung ist für die
Zukunftskommission eine der wesentlichen Maßnahmen zur Optimierung der
innerschulischen Organisation. Der Umfang der in einem Fach anzubietenden
Unterrichtszeit soll demnach künftig in ‚normalen’ Stunden (60 Minuten)
angegeben werden. Als Normaleinheit solle gelten, dass eine bisherige
Jahreswochenstunde 36 Einheiten á 50 Minuten Unterrichtszeit entspricht (30
Stunden). Die Ziele am Jahresende müssen erreicht werden – über die Verteilung
dieser Unterrichtszeit über Wochen und Monate soll die Schule nach den
Empfehlungen der Zukunftskommission frei entscheiden können. Auch die Länge
einer Unterrichtseinheit (z.B. zwischen 45 und 60 min) und die Zusammenlegung
zu Unterrichtsblöcken sollen von der Schule bestimmt werden können.
Schulen sollten
damit – so empfiehlt die Zukunftskommission – vom starren 50-min-Schema der
zerstückelten Unterrichtsabläufe abgehen und ‚ (...) längere, zusammenhängende
inhaltliche Phasen im Schulalltag schaffen, die auf fachliche Anforderungen,
lernpsychologische Prinzipien und physiologisch bedingte Rhythmen stärker
Rücksicht nehmen können.’ (55)
Die Schule bzw.
die LehrerInnen sollen also frei darüber entscheiden können, wie sie die für
ein Schuljahr vorgesehenen Schulstunden in Doppeleinheiten, Blöcken, Epochen
oder Projekten anordnen und durchführen wollen. Unterschiedliche wöchentliche
Stundenzahlen, fächerübergreifende Projekte und vorhersehbare Supplierung seien
so wesentlich einfacher realisierbar.“
Der Unterrichtsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 22. November 2005 in Verhandlung genommen.
Berichterstatter im Ausschuss war Abgeordneter Dieter Brosz.
An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Mag. Dr. Alfred Brader, Wolfgang Großruck, Nikolaus Prinz, Christian Faul und Dr. Franz-Joseph Huainigg.
Bei der Abstimmung
fand der gegenständliche Entschließungsantrag keine Mehrheit.
Als Berichterstatter für das Plenum wurde Abgeordneter Wolfgang Großruck gewählt.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Unterrichtsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.
Wien, 2005 11 22
Wolfgang Großruck Werner Amon, MBA
Berichterstatter Obmann