1336 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXII. GP
Bericht
des Unterrichtsausschusses
über den Antrag 644/A(E) der Abgeordneten Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Stipendien für PÄDAK-AbsolventInnen
Die Abgeordneten
Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen
Entschließungsantrag am 9. Juni 2005 im Nationalrat eingebracht und wie folgt
begründet:
„Das österreichische Studienförderungsgesetz weist in einigen Punkten Ungerechtigkeiten auf, wodurch die AbsolventInnen der Pädagogischen Akademien schwerwiegend benachteiligt werden. So werden Bakkelaureat-AbsolventInnen, die ein Magister- oder Doktoratsstudium anhängen wollen Stipendien gewährt, PÄDAK-AbsolventInnen müssen sich ihr Magister- oder Doktoratsstudium aus eigenen Mitteln finanzieren. Das österreichische Studienförderungsgesetz erlaubt nämlich keinen weiteren Stipendienbezug nach einem PÄDAK-Abschluss.
Da PÄDAK-AbsolventInnen oft mehrere Jahre auf einen LehrerInnenposten warten müssen, ist die Auswirkung für sie besonders fatal. Anstatt AbsolventInnen durch Gewährung von Stipendien zu ermutigen, die Wartezeit mit Fortbildung zu nutzen, wird ihnen jegliche Unterstützung verwehrt. Nicht einmal die Studiengebühren werden ihnen erlassen. Gerade in Zeiten von PISA – in denen wir wissen, dass die Aus- und Weiterbildung der LehrerInnen wesentlich für die Unterrichtsqualität ist, sind diese hemmenden Regelungen besonders grotesk.
Die ungerechte Situation resultiert vor
allem aus der mangelnden Durchlässigkeit im österreichischen Schulsystem. Die
ÖVP hat diese zwar immer wieder propagiert, zeigt aber in Wirklichkeit kein
Interesse daran. Das differenzierte bzw. selektive österreichische Schulsystem
sollte immer aufrecht erhalten werden – PflichtschullehrerInnen sollten an den
PÄDAKs, LehrerInnen an Höheren Schulen an den Universitäten ausgebildet werden.
Jede Erleichterung eines Wechsels wie die Studienförderungen war nicht im Sinne
der ÖVP.“
Der
Unterrichtsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner
Sitzung am 24. Februar 2006 in Verhandlung genommen. Berichterstatter im
Ausschuss war Abgeordneter Dieter Brosz. An der Debatte
beteiligten sich die Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser,
Fritz Neugebauer, Dieter Brosz, Dr.
Robert Rada, Beate Schasching,
Dr. Gertrude Brinek, Mag. Christine Muttonen sowie die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft
und Kultur Elisabeth Gehrer.
Bei der Abstimmung
fand der gegenständliche Entschließungsantrag keine Mehrheit.
Als
Berichterstatter für das Plenum wurde Abgeordneter Fritz Neugebauer gewählt.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Unterrichtsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.
Wien, 2006 02 24
Fritz Neugebauer Werner Amon, MBA
Berichterstatter Obmann