1397 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXII. GP
Bericht
des Kulturausschusses
über den Antrag
667/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen
betreffend freier Eintritt in die Bundesmuseen
Die Abgeordneten
Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen
haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 06. Juli 2005 im
Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:
„Mit der
Ausgliederung der Bundesmuseen wurde nicht nur die Jahreskarte abgeschafft, mit
der für 21 € Zutritt in alle ständigen Sammlungen möglich war. Vor allem wurden
die Eintrittspreise für die einzelnen Museen saftig erhöht. So ist etwa im
Haupthaus des KHM die Eintrittskarte seit der Ausgliederung um das Dreifache
gestiegen, von 3,3 € vor der Ausgliederung auf heute 10 €.
Aufgabe der
Bundesmuseen ist neben der Pflege die Vermittlung des kulturellen Erbes in
Österreich. Die hohen Eintrittspreise können diese Vermittlung allerdings
insofern nicht gewährleisten, als für die finanzschwächeren Bevölkerungsgruppen
der Zugang zu den Kulturgütern erschwert wird. Wenn eine Familie mit Kind an
einem Sonntag Vormittag die Gemäldegalerie besuchen möchte, kostet das 20 €.
Jede Eintrittskarte in die österreichischen Museen kostet dem Bund aber heute
ohnehin schon 20 €. Die persönliche Belastung der Kunstinteressierten über den
Eintritt ist besonders für einkommensschwache potentielle BesucherInnen eine
unnötige finanzielle Barriere und dient nicht dem gesetzlichen Kulturauftrag
des Bundes nach dem Museumsgesetz (§2 Abs.1).
Die Erlöse der
Eintritte zu den ständigen Schausammlungen belaufen sich auf etwa 10 Mio. €.
Bei freiem Eintritt würde sich die Basisabgeltung also um 10 Mio. € erhöhen.“
Der
Kulturausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung
am 05. April 2006 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich
außer dem Berichterstatter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl
die Abgeordneten Carina Felzmann, Detlev Neudeck, Mag. Terezija Stoisits, Mag. Dr. Andrea Wolfmayr
sowie die Ausschussobfrau Abgeordnete Mag. Christine Muttonen.
Bei der Abstimmung
fand der Entschließungsantrag 667/A(E) keine Mehrheit.
Ein von den
Abgeordneten Mag. Christine Muttonen, Kolleginnen
und Kollegen eingebrachter Entschließungsantrag betreffend Modelle zur besseren
Zugänglichkeit der Bundesmuseen fand nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit.
Als
Berichterstatter für das Plenum wurde Abgeordneter Johann Rädler
gewählt.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Kulturausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.
Wien, 2006 04 05
Johann Rädler Mag. Christine
Muttonen
Berichterstatter Obfrau