Fünfter
B E R I C H T
der Bundesministerin
für
Bildung, Wissenschaft und
Kultur
an den
N A T I O N
A L R A T
zum
Akademien – Studiengesetz ‚99
Arbeitsjahr 2004
Wien, im Dezember 2005
zu Zl. .............. der Beilagen
zu den Stenografischen Protokollen des Nationalrates XXII. GP
Inhaltsübersicht Seite
1. Allgemeine Feststellungen 2
2. Evaluierungs-
und Planungskommission (PEK) Kurzbericht
Arbeitsjahr 2004 4
2.1. Einführung 4
2.2. Kurzübersicht PEK
Themenschwerpunkte 4
2.3. Tätigkeitsbericht 2004 6
3. Forschung an AStG-Akademien 2004 7
3.1. Gesamtentwicklung 7
3.2. Bericht des Forschungsbeirats nach
§ 24 AStG – Arbeitsjahr 2004 7
3.2.1. Einleitung 7
3.2.2. Die Arbeit des Forschungsbeirats im
Jahr 2004 9
3.2.3. Forschungsfortbildung für Lehrende
an den AStG-Akademien 10
3.2.3.1. EINLEITUNG 10
3.2.3.2. DIE FORSCHUNGSSTELLEN ALS
„FORTBILDUNGS-
AGENTUREN“ 10
3.2.3.2.1. Die Forschungsstellen beraten 10
3.2.3.2.2. Die Forschungsstellen organisieren
Fortbildungs-
veranstaltungen 11
3.2.3.2.3. Die Forschungsstellen vermitteln
Kooperationen 12
3.2.3.3. DER FORSCHUNGSAUSSCHUSS DER BLK ALS
IMPULS-
GEBER
DER FORSCHUNGSQUALIFIZIERUNG 12
3.2.3.4. WISSENSCHAFTLICHE VEREINIGUNGEN ALS
ANBIETER
VON
FORTBILDUNG 13
3.2.3.5. RESÜMEE UND AUSBLICK 13
3.2.4. Empfehlungen des Forschungsbeirates
an die AStG-Akademien 14
3.2.5. Empfehlungen des Forschungsbeirates
an das bm:bwk 15
3.2.5.1. EINLEITUNG 15
3.2.5.2. ZUR BEDEUTUNG BERUFSFELDBEZOGENER
FORSCHUNG
IN DER LEHRERBILDUNG 15
3.2.5.3. DIE VERANKERUNG BERUFSFELDBEZOGENER
FORSCHUNG
AN DEN PÄDAGOGISCHEN HOCHSCHULEN 16
3.2.5.4. ZUR FINANZIERUNG
BERUFSFELDBEZOGENER
FORSCHUNG 16
4. Anlagen 18
4.1. Rechtsgrundlage 18
4.2. AStG-Akademien: Statistische Zahlen 19
4.2.1. Übersicht 19
4.2.2. Pädagogische Akademien /
Studierende 20
4.2.3. Berufspädagogische Akademien /
Studierende 21
4.2.4. Religionspädagogische Akademien /
Studierende 22
4.2.5. Pädagogische Institute 23
4.2.6. Religionspädagogische Institute 24
4.3. Bundesleitungskonferenzen (BLK)
gem. § 23 AStG 25
4.4. Evaluierungs- und
Planungskommission 26
4.5. Forschungsbeirat 27
Auf Grund der Änderung des
Schulorganisationsgesetzes (SchOG-Novelle 1999) trat im September 1999 das
Bundesgesetz über die Studien an Akademien (Akademien-Studiengesetz - AStG) in
Kraft, das die Überführung von 51 Institutionen der Lehrer/innenbildung (AStG –
Akademien) innerhalb von acht Jahren in hochschulische Einrichtungen vorsieht.
Auf Basis der Akademien –
Studienordnung (AStO) wurde ab Jänner 2000 mit der Umsetzung des
„Bundesgesetzes über die Studien an Akademien und über die Schaffung von
Hochschulen für pädagogische Berufe“ begonnen. Hiefür wurden für die Diplomstudien
und die Akademielehrgänge durch die Studienkommissionen autonome
Studienpläne erstellt.
Die Bundesministerin für
Bildung, Wissenschaft und Kultur hat dem Nationalrat jährlich, basierend auf
der Tätigkeit der Evaluierungs- und Planungskommission, einen Bericht über die
Fortschritte bezüglich der Schaffung hochschulischer Einrichtungen für die
Ausbildung der Pflichtschullehrer/innen vorzulegen. Die vier bisher an den
Nationalrat übermittelten Berichte (März 2001, Jänner 2002, Mai 2003, Dezember
2004) wurden im Ausschuss für Wissenschaft und Forschung beraten und zur
Kenntnis genommen.
Im Jahr 2004 wurden folgende Entwicklungsschritte
gesetzt:
Ein
intensiver Erfahrungs- bzw. Meinungsaustausch zwischen den Vorsitzenden der BLKn und den Vertreter/innen
des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur wurde geführt.
Die zitierten Berichte und
Präsentationen der PEK, des Foschungsbeirates nach § 24 AStG und
Forschungseinrichtungen sind gesamt unter: http://pek.stvg.com sowie www.bmbmk.gv.at
– Lehrer/innenbildung
- Pädagogische Akademien abrufbar.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die
Entwicklungsarbeit im Jahr 2004 nicht nur auf eine Entwicklung der einzelnen
ASTG-Standorte in Richtung gemeinsamer Hochschule ausgerichtet waren, sondern
wesentliche Grundsatzarbeiten zur Entwicklung und Erarbeitung des
Gesetzestextes geleistet wurden.
2. Evaluierungs- und
Planungskommission (PEK) Kurzbericht Arbeitsjahr 2004
Das Arbeitsjahr 2004 der Evaluierungs- und
Planungskommission gemäß AStG 1999 (PEK) war geprägt von kontinuierlicher
Weiterarbeit an Kernthemen zur Schaffung von Hochschulen für pädagogische
Berufe (Pädagogische Hochschulen), etwa Fragen von Personal, Qualifikation,
Dienstrecht, Stellungnahmen zu Anträgen und/oder Nachreichungen zu Anträgen zu
Modellversuchen Akademienverbund sowie Information und Reflektion deren
Entwicklung und Erfahrungen, Konzeptionen zur Weiterentwicklung der
Berufspädagogik im Rahmen von Pädagogischen Hochschulen, Anforderungen an
Kernkompetenzen der Absolvent/innen an Pädagogischen Hochschulen sowie
Überlegungen zur Einbeziehung anderer Berufe in den Leistungsumfang von
Pädagogischen Hochschulen. Darüber hinaus hat die PEK bzw. Vertreter/innen der
PEK an Entwicklungen zu einschlägigen Leistungsangeboten mitgewirkt, insbesondere
auch im Rahmen der Vorbereitung eines Akademielehrganges für Didaktik
(„Didaktikum“).
Durch mehrere personelle Wechsel in für Belange der
Pädagogischen Hochschulen zuständigen Bereichen im bm:bwk entstand von Ende
2003 bis Mitte 2004 eine Unterbrechung der kontinuierlichen Kommunikation mit
dem Hause, die auch Bereiche wie etwa die „Gemischte Kommission“ Bund – Kirche
betraf. Die PEK setzte auch während dieser Phase ihre Arbeit konsequent fort.
Für das von der Bundesministerin eingesetzte Kernteam (Leitung Prof. Titscher)
hat die PEK in Zeitraum März bis September 2004 sowohl die thematische
Strukturierung als Grundlage der inhaltlichen und operativen Vorgangsweise
erarbeitet, die Planungsergebnisse und Konzepte der PEK wurden in intensiven
Workshops und Arbeitssitzungen präsentiert und bildeten eine wesentliche Basis
für die weiteren Umsetzungskonzepte.
Weiters wurden umfangreiche Recherchen zu Daten und
Fakten – insbesondere hinsichtlich personeller Situation und Ressourcen an
Akademien vorgenommen, Kennzahlen-Auswertungen erstellt und sowohl auf
Bundesebene als auch auf regionale Situationen – zum Teil basierend auf schon
früher aufbereitenden Basisdaten – spezifiziert.
Seit der Präsentation des Eckpunkte-Papiers
Pädagogische Hochschulen durch die Bundesregierung im September 2004 ist die
PEK durch ihren Vorsitzenden in der neu eingerichteten Steuerungsgruppe des
bm:bwk vertreten, ebenso wie in der „Gemischten Kommission“, der der
PEK-Vorsitzende seit ihrer Einrichtung als Vertreter des bm:bwk angehört und
die im Herbst 2004 ihre Tätigkeit wieder aufnahm.
Der vorliegende Tätigkeitsbericht enthält einen
Überblick über die wichtigsten Ansatzpunkte und Ergebnisse der Tätigkeit der
PEK im Jahre 2004, ergänzt durch Materialien aus der Mitwirkung an den erwähnten
Arbeitsgruppen. Weitere Ergebnisse sind auf der Website http://pek.stvg.at
einsehbar bzw. auf der beiliegenden CD-Rom umfassend dokumentiert.
2.2. Kurzübersicht PEK Themenschwerpunkte
Aufbauend auf bisherige
Arbeitsergebnisse, die in den umfassenden Tätigkeitsbericht der PEK über die
Arbeitsjahre 2002 – 2004 dargestellt wurden und die insgesamt auch die
Grundlage der vier Berichte der Bundesministerin an den Nationalrat bildeten,
setzte sich die PEK im Arbeitsjahr 2004 insbesondere mit folgenden
Themenschwerpunkten und Gestaltungsbereichen auseinander, die im vorliegenden
Bericht weiter ausgeführt und dokumentiert sind.
Dabei orientierte sich die PEK als einzige gesetzliche
Kommission mit umfassendem Planungsauftrag zur Schaffung Pädagogischer
Hochschulen grundsätzlich am gesetzlichen Auftrag des AStG ´99 sowie am daraus
abgeleiteten Arbeitsprogramm (siehe auch frühere Berichte) und an Entwicklungen
und Fragestellungen, die sich im Laufe des Jahres in Abstimmung mit dem bm:bwk
zusätzlich ergaben.
Insbesondere standen im Jahr 2004 folgende Themen und
Aktivitäten im Vordergrund
1)
Personal,
Qualifikation, Dienstrecht an Pädagogischen Hochschulen
2)
Stellungnahmen
zu Anträgen und/oder Nachreichungen zu Anträgen von Modellversuchen
Akademienverbund
3)
Information
und Reflektion von Entwicklungen und Erfahrungen mit Implementierung und
Umsetzung der Konzepte Akademienverbund – Pädagogische Hochschulen
4)
Konzeptionen
zur Weiterentwicklung der Berufspädagogik an Pädagogischen Hochschulen
5)
Anforderungen
an Kernkompetenzen der Absolvent/innen an Pädagogischen Hochschulen
6)
Einbeziehung
weiterer Pädagogischer Berufe in den Leistungsumfang von Pädagogischen
Hochschulen
7)
Vertretung
und Mitwirkung in Gremien zur Umsetzung von Pädagogischen Hochschulen –
Kernteam, Steuerungsgruppe, Gemischte Kommission
8)
Mitwirkung
an und Stellungnahme zu einschlägigen Leistungsangeboten – Akademielehrgang für
Didaktik („Didaktikum“)
9)
Recherche
und Darstellung von relevanten Zahlen, Daten, Fakten, Kennzahlen Vergleich und
–bildung
10)
Kommunikation
mit und Mitwirkung an regionalen Konzeptionen und Abstimmungen zur
Weiterentwicklung von Akademienverbünden zu Pädagogischen Hochschulen
Damit setzte die PEK ihre Tätigkeit basierend auf
umfangreichen Vorarbeiten fort, zu denen Materialien, Dokumente und Konzepte zu
den folgenden Themenbereichen vorliegen.
Überblick über die bisher im
Rahmen der PEK behandelten Themenbereiche:
Ein
ausführlichen Bericht über alle Stellungnahmen und Tätigkeiten der PEK für das
Jahr 2004 ist unter
abrufbar.
3. Forschung an AStG-Akademien 2004
Die Entwicklung der vom AStG 1999 den
lehrer/innenbildenden Akademien erstmals institutionalisiert vorgeschriebenen
berufsfeldbezogenen Forschung nahm in verschiedenen Bereichen einen sehr
positiven Fortgang.
Durch die Tätigkeit von eigenen Forschungsstellen an
einigen Standorten wurden - wie bereits 2003 begonnen – die wissenschaftliche
Vorhaben verstärkt angeregt, betreut und dadurch deren Qualität gesichert. Die
forscherischen Aktivitäten wurden verstärkt synergetisch in den
Akademienverbünden gebündelt.
Die bereits 2003 beschriebenen erfolgreichen
Maßnahmen eines Sponsorings wurden fortgesetzt. So war es auch 2004 mit
Unterstützung von selbst akquirierten Sponsoren den Forschungskompetenzzentren
möglich, Symposien zu veranstalten oder bei solchen mitzuwirken und Ergebnisse
von diesen sowie von autonom oder gesondert finanzierten Forschungsprojekten im
Druck zu veröffentlichen. Diese Publikationen sind bereits als Reihen mit
periodisch erscheinenden Produkten angelegt und sichern somit auch eine nachhaltige
Entwicklung.
Unterstützt wurden die Akademien durch den
Forschungsbeirat gemäß § 24 AStG. Der Jahresbericht des Forschungsbeirats gemäß
§ 24 AStG ist angeschlossen.
Im Hinblick auf die Entwicklung zu Pädagogische
Hochschulen förderte das bm:bwk die Forschung an den derzeit bestehenden
Institutionen wie bisher schon mit organisatorisch-administrativer und - soweit
im Rahmen der budgetären Gegebenheiten möglich – finanzieller Hilfe, dass eine
breite Basis für eine qualitativ hochwertige Forschung für die Hochschulen
gelegt werden kann. Die Ausrichtung dieser angewandten Forschung ist eine auf
das Berufsfeld bezogene, bildungswissenschaftlich relevante im
pädagogisch-didaktischen Forschungsbereich. Das soll eine Differenzierung der
Forschungsfragen lehrer/innenbildender Akademien zu jenen von Universitäten
ermöglichen.
3.2. Bericht des Forschungsbeirats nach § 24 AStG –
Arbeitsjahr 2004
Zunächst berichtet der Forschungsbeirat
über seine Arbeit im abgelaufenen Berichtsjahr und über die generelle
Situation von Forschung an den AStG-Akademien. Die Forschung an vielen
AStG-Akademien wächst erfreulicherweise weiterhin, sowohl was Quantität als
auch Qualität betrifft. Dringend notwendig werden – mehr noch als im Vorjahr -
gesetzlich verankerte, gemeinsame Forschungsstrukturen aller AStG-Akademien (Punkt
2).
Die einzelnen Berichte
der „Akademiezweige“ zeigen die Besonderheiten, aber auch die Probleme deutlich
auf:
In der Agrarpädagogischen
Akademie bindet die Hochschulentwicklung nach wie vor viele Energien. Ein
Forschungsprojekt zur didaktischen Aus- und Weiterbildung von Lehrenden und
Trainern im Agrarbereich wird momentan realisiert.
Die Berufspädagogischen
Akademien Graz und Linz bauen ihre Forschungstätigkeit stetig weiter aus.
Das Vorhaben, Diplomarbeiten verpflichtend als Forschungsprojekte zu gestalten,
wird weiterhin konkretisiert. Zur Unterstützung dieses Vorhabens werden
verpflichtende Studienveranstaltungen wie „Einführung in wissenschaftliches
Arbeiten“, „Einführung in die Statistik“ oder „Diplomandenseminare“ angeboten.
Die Diplomarbeiten werden dabei gezielt nicht als abgeschlossene Werke
betrachtet, sondern sind Grundlage für eine weitere, vertiefende Forschung.
Auffallend ist die Relevanz für die Berufspraxis.
Das Forschungsprojekt an
der BPA Wien zum „günstigsten Zeitpunkt des Erlernens der Tastatur“ im Hinblick
auf den Computergebrauch in der Volksschule wird weitergeführt und zeigt erste
interessante Ergebnisse.
Die Tatsache, dass nach
wie vor nur ein sehr geringer Prozentsatz des Lehrkörpers Stammlehrer/in ist,
stellt für die Berufspädagogischen Akademien noch immer eine besondere
Herausforderung dar.
Die Berichte der Pädagogischen
Akademien zeigen eine zunehmende organisatorische und inhaltliche
Strukturierung der Forschungstätigkeit. Trotz einer nach wie vor starken
Streuung der Einzelprojekte, wird das Anliegen der Schwerpunktbildung deutlich
als ein notwendiges erkannt. Einige Akademien realisieren bereits klare
mittelfristige Schwerpunktprogramme und überlegen dabei neue Wege der
Einbindung in internationale Kooperationen. Bei den eingegangenen Projekten
lässt sich weiterhin eine ausgewogene Dreiteilung der Forschungen in den
Bereichen Unterrichtsforschung, Professionalisierung im Lehrberuf und
Schul(entwicklungs-)forschung erkennen.
Ein Problem bleibt der
Kontrast zwischen einer möglichst breiten Beteiligung an Forschung kontra
Profilierung auf zentrale Themen und hohe internationale Qualität. Ein weiterer
Punkt ist die teilweise noch unentschiedene Einbindung der Studierenden.
In den Religionspädagogischen
Akademien ist auch im Jahr 2004 eine deutliche Steigerung der
Forschungsaktivität zu beobachten. Für den Aufbau von klaren
Forschungsstrukturen fehlt es allerdings an strukturellen Voraussetzungen,
insbesondere an einer geordneten Forschungsfinanzierung.
Trotz schwieriger
Rahmenbedingungen in den Pädagogischen Instituten (siehe Jahresberichte
2002 und 2003) wurden im Berichtsjahr 2004 zwanzig Forschungsprojekte
erarbeitet. Auffallend ist die Berufsfeldbezogenheit der forschungsmäßigen
Unternehmungen. Konkrete Probleme und offene Fragen werden zum Anlass
genommen, mit angemessener Breite wissenschaftlichen Methoderepertoires
Beiträge zur Effizienzsteigerung und Optimierungsstrategie zu leisten, um die
Angebotspalette im Bereich der Fort- und Weiterbildung zu vertiefen und in
ihrer Wirksamkeit zu verstärken.
Die Religionspädagogischen
Institute haben – wie auch die Pädagogischen Institute – aufgrund der strukturellen
Voraussetzungen und aufgrund des „Kerngeschäftes“ kaum zeitliche und
finanzielle Ressourcen für umfangreiche Forschungsvorhaben. Dennoch bemüht sich
der 2002 gegründete Forschungsausschuss der RPIe, die Bedeutung und den Auftrag
einer berufsfeldbezogenen Forschung in der Fort- und Weiterbildung bewusst zu
machen und entsprechende Impulse zu setzen.
Im Bereich der Forschungsfortbildung
für Lehrende an den AStG-Akademien (Punkt 3) hat es im Berichtsjahr – trotz
der mitunter als demotivierend erlebten Unklarheiten bezüglich der Stellung von
Wissenschaft und Forschung an den künftigen Hochschulen – weiterhin bemerkenswerte
Aktivitäten und Entwicklungen gegeben. Die Forschungsstellen an den Pädagogischen
Akademien haben einen bedeutenden Anteil am Prozess der Forschungsqualifizierung
und wurden weiterhin ausgebaut. Sie gelten als „Fortbildungsagenturen“, in
denen Beratung stattfindet, Kooperationen vermittelt und
Forschungsveranstaltungen organisiert werden. Der Forschungsausschuss der
Bundesleitungskonferenz der Pädagogischen Akademien fungiert ebenfalls als
Impulsgeber der Forschungsqualifizierung. Schließlich spielen wissenschaftliche
Vereinigungen wie die Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung
im Bildungswesen (ÖFEB) eine bedeutende Rolle.
In Punkt 4 werden Empfehlungen
des Forschungsbeirates zur Förderung von Forschung an die AStG-Akademien im
Jahr 2004 ausgesprochen. Die Empfehlungen an das bm:bwk bilden den Punkt
5. Hierin enthalten ist die Stellungnahme zum Aufbau einer Kultur berufsfeldbezogener
Forschung an den künftigen Pädagogischen Hochschulen.
Die gesammelten
Forschungsrückmeldungen der AStG-Akademien 2004 sind im Gesamtbericht
aufgenommen und können auf der genannten Homepage eingesehen werden.
Rückmeldungen, Anfragen und
Diskussionspunkte werden gerne unter miklas@eunet.at entgegen genommen
und an die Mitglieder des Forschungsbeirates weiter geleitet.
3.2.2. Die Arbeit des
Forschungsbeirats im Jahr 2004
Auch im Jahr 2004 war der
Forschungsbeirat bestrebt, seinen Aufgaben gemäß § 24 AStG nachzukommen.
Am 25. Feber 2004 wurde in der 10.
Forschungsbeiratssitzung der Jahresbericht für das Kalenderjahr 2003
genehmigt. Ein wichtiger Bestandteil der Sitzung war es, Empfehlungen an die
AStG-Akademien für das Jahr 2004 gemeinsam zu formulieren und für die Verbreitung
in den einzelnen Akademien und Akademiezweigen zu sorgen. Die einzelnen
Mitglieder des Forschungsbeirates waren dabei wichtige Koordinator/innen, die
mit ihrem Gesamtüberblick zu Forschung bedeutende Impulse in ihrem eigenen
Bereich und bereichsübergreifend setzen konnten. Psychologisch gesehen
fungierten sie dabei als ruhende Pole in der ungeklärten Situation bezüglich
Forschung an den künftigen Pädagogischen Hochschulen.
Ein Anliegen des
Forschungsbeiratsvorstandes war im Berichtsjahr wieder, ein Netzwerk der
Information, Koordination und Kooperation aufzubauen. Die
Forschungsbeauftragten der einzelnen AStG-Akademien erhielten regelmäßig
Information über wichtige Forschungsereignisse und
Fortbildungsveranstaltungen. Bei den Bundesleitungskonferenzen der Pädagogischen
Akademien und der Pädagogischen Institute war der Vorstand vertreten. Regelmäßige
Koordinationsgespräche wurden mit dem Vorsitzenden der Evaluierungs- und
Planungskommission geführt.
In der Herbstsitzung des
Forschungsbeirates am 6. Oktober 2004 wurden Überlegungen zum Dienstrecht
in Zusammenhang von Lehre und Forschung an den künftigen Pädagogischen
Hochschulen angestellt. In diesem Zusammenhang verfasste der Forschungsbeirat
eine Stellungnahme zum Aufbau einer Kultur berufsfeldbezogener Forschung an den
künftigen Pädagogischen Hochschulen, die in einer Umlaufabstimmung am 22.
Oktober 2004 genehmigt wurde und in den Empfehlungen des Forschungsbeirates an
das bm:bwk enthalten ist.
Nach wie vor stellt eine fehlende
„horizontale“ Forschungsstruktur die Forschungsarbeit vor große
Herausforderungen. Immer noch sind mehrere, von einander unabhängig agierende
AStG-Genehmigungsinstanzen zuständig für die Forschungsprojekte. Dringend
notwendig ist die Klärung der erforderlichen Parameter zur Herausbildung einer
gemeinsamen Forschungsstruktur aller Pädagogischen Hochschulen.
Insgesamt aber beobachtet der
Forschungsbeirat – im Vergleich zum Beginn seiner Tätigkeit im Jahre 2000 –
eine Belebung des Forschungsgeschehens an den Institutionen. Dies ist
zum einen Teil auf die stimulierende Wirkung der Forschungsberichte selbst
zurück zu führen, zum anderen Teil auf verschiedene Aktivitäten, die in ihrer
Gesamtheit den höheren Stellenwert widerspiegeln, den die Institutionen dem
Forschungsgedanken zuzuweisen bereit sind. Insbesondere sind Bemühungen
festzustellen, im Vorfeld der gesetzlichen Schaffung Pädagogischer Hochschulen
Strukturen zu errichten, die das Thema Forschung mit Personen und neuen Gremien
verbinden. Es wird aber gründlicher evaluativer Anstrengungen bedürfen, um
Akzeptanz- und Wirksamkeitsumfang verschiedener Strukturvorschläge als
Grundlage späterer gesetzlicher Regelungen objektiv bewerten zu können.
Der Forschungsbeirat begrüßt daher
im Besonderen jene Bemühungen, die einerseits auf ein forschungsfreundliches
Klima und eine systematische Ausweitung der Partizipation am
Forschungsgeschehen abzielen und dies andererseits mit Ansprüchen angemessener
Qualitätssicherung verbinden.
3.2.3. Forschungsfortbildung
für Lehrende an den AStG-Akademien
Der Forschungsauftrag, der im AStG
99 für die Akademien formuliert wird, richtet sich zwar an die einzelne
Institution als Ganzes, er kann allerdings von dieser nur dann umgesetzt
werden, wenn ein relevanter Prozentsatz der Lehrenden auch bereit und in der
Lage ist, sich forschend zu betätigen.
Um potenzielle Forscher/innen an
bestehenden AStG-Akademien zu entwickeln, gibt es prinzipiell zwei Wege: bei
der Personalrekrutierung (auch) die Forschungsqualifikation der
Bewerber/innen zu beachten und/oder die an den Akademien Lehrenden zur
Forschung zu befähigen.
Da es derzeit kaum Neuanstellungen
gibt, muss der Schwerpunkt der Bemühungen auf der Personalentwicklung
liegen.
Bezüglich der dazu notwendigen
Fortbildung stellt sich grundsätzlich die Frage, ob diese eine formale
Höherqualifizierung beinhalten soll, ob also das Magisterium, das Doktorat
bzw. die Habilitation für bestimmte Forscherinnen und Forscher an
AStG-Akademien angestrebt werden sollen. Dass jedenfalls ein abgeschlossenes
akademisches Studium sowohl aus institutionspolitischer als auch aus
individueller Sicht der Lehrenden wünschenswert ist, scheint außer Streit zu
stehen. Die Habilitation erscheint derzeit jedoch nicht unbedingt nötig für
eine Karriere als Lehrender und Forschender an zukünftigen Pädagogischen
Hochschulen zu sein.
Wie schon in den vergangenen Jahren
hat es auch im Berichtsjahr 2004 im Bereich der Forschungsfortbildung einige
bemerkenswerte Aktivitäten und Entwicklungen gegeben, die insgesamt
betrachtet – trotz der mitunter als demotivierend erlebten Unklarheiten
bezüglich der Stellung von Wissenschaft und Forschung an den Hochschulen – eine
gewisse Dynamik erkennen lassen.
Im Berichtszeitraum waren Träger von
Fortbildungsveranstaltungen die „Forschungsstellen“ (bzw. die dahinter
stehenden Akademien), der „Forschungsausschuss der Bundesleitungskonferenz der
Pädagogischen Akademien“ sowie verschiedene wissenschaftlichen Vereinigungen.
3.2.3.2. DIE FORSCHUNGSSTELLEN ALS
„FORTBILDUNGSAGENTUREN“
Im Berichtsjahr verfügen bereits
fast alle Akademien über „Forschungsstellen“, „Kompetenzzentren“, „Institute“
oder ähnlich bezeichnete Einrichtungen, die mit der Forschungsförderung an der
betreffenden Akademie betraut sind. Diese Einrichtungen organisieren durchwegs
auch die Forschungsfortbildung. Dabei lassen sich die im Folgenden
beschriebenen Arten von fortbildungsrelevanten Aktivitäten unterscheiden.
3.2.3.2.1. Die Forschungsstellen beraten
Die Beratung von Kolleg/inn/en bei
der Antragstellung und Abwicklung von Forschungsprojekten wird von allen
Forschungsstellen als Aufgabe gesehen. An den einzelnen Akademien ist diese
Beratungsarbeit jedoch unterschiedlich organisiert:
An der PA Baden gibt es tägliche
Beratungsstunden, die von methodisch versierten Personen angeboten werden.
Zusätzlich findet monatlich ein Jour fixe mit je unterschiedlicher
wissenschaftlicher Schwerpunktsetzung statt, bei dem Forschungsaktivitäten
vorgestellt, diskutiert und begleitet werden. Eine ähnliche Einrichtung gibt es
unter dem Titel „Forschungsstammtisch“ an der PA Innsbruck.
An der PA Feldkirch, der PA
Innsbruck und der PA Stams stehen derzeit bedarfsorientierte, an konkrete
Forschungsvorhaben angebundene Beratungen und Einschulungen – vor allem
bezüglich der Nutzung von Software für die quantitative und qualitative
Datenanalyse – im Mittelpunkt. Solche projektbezogenen Beratungen bilden aber
auch für jene Forschungsstellen ein wichtiges Aufgabengebiet, die das
Hauptaugenmerk auf andere Formen der Qualifizierung legen.
Die Beratungen werden mancherorts im
Wesentlichen von einer einzigen Person durchgeführt, während sich an anderen
Akademien eine größere Zahl von Personen diese Aufgabe teilt. An der PA der
Diözese in Graz wurden beispielsweise mit WS 2004/05 Expert/inn/enteams für empirische
Forschung bzw. qualitativ-hermeneutische Forschung (bestehend aus je fünf
Personen) gebildet, die die Forschungsberatung übernehmen sollen.
Für den Berichtszeitraum meldeten
(erstmals) mehrere Forschungsbeauftragte, dass mit Unterstützung der Forschungsstelle
Lehrende ihre Diplomarbeit oder Dissertation abgeschlossen hätten (die PA
Baden berichtet z.B. von nicht weniger als sieben derartigen Arbeiten). Das
kann als Indikator dafür gesehen werden, dass die Bedeutung formaler
Weiterbildungsabschlüsse für Lehrende an AStG-Akademien im Zuge der Entwicklung
der Akademien zu Hochschulen stärker ins Bewusstsein getreten ist.
3.2.3.2.2. Die Forschungsstellen organisieren
Fortbildungsveranstaltungen
Die von den Forschungsstellen initiierten
Fortbildungen für größere Personengruppen werden meist in Form von Einzelvorträgen
oder Workshops abgewickelt.
An der PA Krems fand z.B. anlässlich
der Einrichtung einer Forschungsstelle eine Impulsveranstaltung statt, bei der
u.a. die Ziele und die Arbeitsweise der Forschungsstelle vorgestellt, bereits
laufende Projekte präsentiert und Fragen der Antragstellung erörtert wurden.
Damit sollen – zusammen mit verbesserten Unterstützungssystemen – bisher noch
der Forschung fern stehende Lehrende zu Forschungsengagement animiert und bei
der Vorbereitung und Realisierung ihrer Projekte unterstützt werden. Einen
Studientag mit ähnlicher Zielstellung gab es an der PA Innsbruck, wobei es u.a.
um die Positionierung der Forschung an dieser PA ging.
Das Pädagogische Zentrum
Graz-Eggenberg lud auch 2004 wieder externe Schulforscher zu Referaten und
Kolloquien ein, z.B. zum Verhältnis von Wissenschaft und Lehrberuf, zur
Handlungsforschung und zum Erstellen von Forschungsberichten. An der PA des
Bundes in Graz gab es einen Studientag zu Standards in der Lehrerbildung, wobei
auch die standortspezifischen Ergebnisse eines diesbezüglichen Projektes sowie
Methodenfragen der Lehrerbildungsforschung erörtert wurden.
Mehrere der gemeldeten
Fortbildungsveranstaltungen bezogen ausdrücklich Praxislehrer/innen mit ein.
An der PA Feldkirch gab es sogar eine speziell auf diese Zielgruppe
zugeschnittene Veranstaltung, und zwar im Zusammenhang mit der geplanten
Durchführung von kleineren Forschungsprojekten durch Studierende im Rahmen
ihrer Schulpraktischen Studien.
Für einen längeren Zeitraum –
und ebenfalls mit einem schulpraktischen Schwerpunkt – ist eine
Fortbildungsreihe konzipiert, die an der PA Klagenfurt 2004 begann. Nach dem
Start mit zwei Studienhalbtagen ergaben sich intensive Gespräche im Kollegium
und es wurden mehrere Forschungsprojekte in Angriff genommen. Zu deren
Unterstützung ist eine weitere Fortbildungsveranstaltung über „Methoden der
Praxisforschung“ geplant. Diese Fortbildungsinitiative ist im Zusammenhang mit
einem neuen Studienplan entstanden, der die berufspraktischen Studien an dieser
PA stark am Konzept der Praxisforschung orientiert.
An den beiden Linzer Akademien wurde
– im Gefolge eines im Jahr davor abgeschlossenen Kooperationsvertrages – ein
gemeinsamer Kurs zur Qualitativen Forschung abgehalten. Dabei wurde die Methode
des Leitfadeninterviews anhand einer gemeinsam durchgeführten Studie erlernt.
Das dabei entstandene Produkt – eine Studie zum Befinden von Lehrenden an
Pädagogischen Akademien angesichts der Entwicklung zur Hochschule – wurde als
Abschluss der Fortbildung bei der Herbsttagung der Empiriker-Sektion der ÖFEB
vorgestellt.
Für die Lehrenden der Diözesanen
Akademien war diese Fortbildung Teil eines systematisch konzipierten Qualifizierungsprogramms,
das über mehrere Jahre hinweg eine größere Band-breite an Forschungsansätzen im
Kollegium bekannt macht. Dieses Qualifizierungsprogramm soll in den
Folgejahren am Standort Linz von beiden Verbünden gemeinsam betrieben werden.
Exkurs: Forschungsseminare für
Studierende Die beim skizzierten Linzer Kurs erworbenen Qualifikationen wurden von
einigen Teilnehmer/inne/n unmittelbar danach oder schon parallel zum Kurs im
Sinne eines „Lernens durch Lehren“ in forschungsbezogene Lehrveranstaltungen
eingebracht und individuell vertieft.
Eine solche Praxis entspricht der
vom AStG geforderten „Einheit von Forschung und Lehre“ und es macht auch aus
professionstheoretischen Überlegungen Sinn, Studierenden eine basale Kompetenz
im Verstehen und Anwenden von Forschungsmethoden zu vermitteln und bei ihnen
eine forschende Haltung dem eigenen Handeln und dem Berufsfeld gegenüber zu
fördern. Diese Einsicht scheint sich in den letzten Jahren vertieft zu haben, möglicherweise
als Folge einer an vielen Akademien gewachsenen Nähe zur Forschung. Jedenfalls
sind es im Berichtszeitraum erstmals mehrere Akademien, die ausdrücklich von
entsprechenden Veranstaltungen für die Studierenden
berichten: Zum Beispiel wurde an der PA Feldkirch ein Curriculum implementiert,
das im ersten Semester eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten,
darauf aufbauend ein Seminar zu Forschungsmethoden und später eine weitere
Studienveranstaltung vorsieht, in der ein kleines Forschungsprojekt
durchgeführt wird. An der PA Stams sind die Studierenden, die eine empirische
Forschungsarbeit schreiben, verpflichtet, ein einschlägiges Seminar zu
besuchen (den anderen steht dieses Seminar ebenfalls offen), und an der PA der
Diözese Linz besteht weiterhin das dort seit längerem etablierte,
mehrsemestrige Qualifizierungsprogramm für Studierende.
3.2.3.2.3. Die Forschungsstellen vermitteln
Kooperationen
Die im AStG vorgeschrieben
Kooperation der Pädagogischen Akademien erstreckt sich zum einen auf die
unmittelbaren Partnereinrichtungen in den Akademienverbünden (bereits
traditionell ausgeprägt am Pädagogischen Zentrum Graz-Eggenberg, nun verstärkt
auch im Verbund Baden/Eisenstadt), zum anderen entstehen auch über die Verbünde
hinausgehende Kooperationen: In den bereits erwähnten Kooperationsvertrag
der beiden Linzer Akademien sind z.B. auch zwei Institute der Johannes Kepler
Universität eingebunden, die Grazer PA der Diözese kooperiert u.a. mit dem
Zentrum für Schulentwicklung, und die PA Eisenstadt arbeitet mit der Donau
Universität Krems und mit der Masaryk Universität Brünn zusammen. Aus solchen
verstärkten, über den einzelnen Verbund hinausgehenden Kooperationen können
sich auch gemeinsame Fortbildungen entwickeln, neben den bereits oben erwähnten
etwa ein Kurs über Mehrebenenanalyse, den die beiden Grazer Akademien gemeinsam
durchführen.
3.2.3.3. DER FORSCHUNGSAUSSCHUSS DER BLK ALS
IMPULSGEBER DER FORSCHUNGSQUALIFIZIERUNG
Der Forschungsausschuss der BLK der
Pädagogischen Akademien leistet durch die Herausgabe von Richtlinien und
Kriterien für Projektanträge und die daran orientierte Begutachtung der
Anträge einen wesentlichen Beitrag dazu, dass die entsprechenden Qualitätsmerkmale
des wissenschaftlichen Arbeitens an den Akademien Beachtung finden, und zwar
auch bei den hausintern zu vergebenden Forschungsmitteln. Die
Antragsteller/innen erhalten detaillierte Rückmeldungen zu ihren
Anträgen und Verbesserungsvorschläge. Darüber hinaus beantwortet der
Vorsitzende des Ausschusses laufend an ihn gerichtete Anfragen zu Details der
Projektabwicklung und wird – ebenso wie andere Mitglieder des Ausschusses – von
den Akademien zu Referaten über die Forschungsförderung eingeladen.
3.2.3.4. WISSENSCHAFTLICHE VEREINIGUNGEN ALS
ANBIETER VON FORTBILDUNG
Die für den Bereich der Akademien in
quantitativer Hinsicht wichtigste wissenschaftliche Vereinigung war auch 2004
die „Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im
Bildungswesen“ (ÖFEB). Dies ist bedingt durch ihren Standort in Österreich
und durch ihre Konzeption als disziplinen-übergreifende Vereinigung von
Bildungsforscher/inne/n aller Institutionen. Durch die hohe Präsenz von
Mitarbeiter/inne/n der AStG-Akademien in der ÖFEB (sie stellen dzt. u.a. den
stellvertretenden Vorsitzenden, mehrere Vorstandsmitglieder und sind in den
Leitungen der Sektionen vertreten) ist auch gewährleistet, dass der speziellen
Situation und den Interessen der Forschenden an den Akademien Rechnung getragen
wird.
Die Jahrestagung der ÖFEB
fand im Berichtsjahr in Zürich statt (in Kooperation mit
Schwestergesellschaften aus der Schweiz und Deutschland). Das Thema „Bildung
über die Lebenszeit“ und vermutlich auch die in der ÖFEB gefundene „Beheimatung“
bewirkten, dass eine ungewöhnlich große Zahl von Lehrenden der Akademien am
Kongress teilnahmen und einige auch mit eigenen Beiträgen vertreten waren
(teilweise erstmals bei Kongress im Ausland).
Zusätzlich zum Jahreskongress
organisieren einzelne Sektionen der ÖFEB eigene Veranstaltungen. Im
Jahr 2004 ist – mit Bezug auf das Thema dieses Berichtes – insbesondere die
Herbsttagung der Sektion „Empirische pädagogische Forschung“ zu erwähnen, die
an der PA Graz-Eggenberg unter Mitwirkung des dortigen Pädagogischen Zentrums
durchgeführt wurde. Ein großer Teil der Beiträge stammte aus dem Bereich der
Pädagogischen Akademien. Für das Thema Forschung an Akademien unmittelbar
relevant war auch die Tagung der Sektion Lehrerbildung und Lehrerbildungsforschung
in Wien, in der unter dem Titel „Unterwegs zur Pädagogischen Hochschule?“ neben
anderen Aspekten sehr breit auch die Rolle erörtert wurde, die Wissenschaft und
Forschung an den künftigen Hochschulen spielen werden bzw. spielen könnten.
Andere wissenschaftliche
Vereinigungen, insbesondere disziplin-orientierte wissenschaftliche
Vereinigungen (z.B. die Österreichische Gesellschaft für Psychologie) sowie
international agierende Vereinigungen der Bildungsforschung (wie z.B.
die ATEE oder die EERA) scheinen für die Lehrenden der Pädagogischen Akademien
nach wie vor wenig attraktiv zu sein. Nur einige von ihnen sind Mitglieder
solcher Vereinigungen und nur wenige nehmen an deren Aktivitäten teil. Unter
qualitativer Perspektive betrachtet sind diese wenigen Kontakte jedoch äußerst
fruchtbar, da sie die für hochwertige Forschung erforderliche fachliche Vertiefung
gewährleisten und die dafür ebenso wichtige internationale Einbindung
unterstützen.
Im Vergleich zum Bericht über die
Forschungsfortbildung im Jahr 2003 fällt eine Intensivierung der längerfristig
angelegten Fortbildungsaktivitäten auf, ebenso die verstärkte Einbindung
von Student/inn/en in Forschungsaktivitäten.
Deutlicher ins Bewusstsein getreten
scheint auch zu sein, dass die Hochschule höhere formale Abschlüsse
erfordern könnte. Eine größere Zahl von Lehrerbildner/inne/n hat im
Berichtszeitraum berufsbegleitend promoviert, mehrere bereiten sich auf die
Habilitation vor.
Das sind wichtige Schritte auf dem
Weg zu breiterer Akzeptanz und vertiefter Bedeutung der Forschung in der
Lehrerbildung und wichtige Schritte auf dem Weg zu einer Pädagogischen
Hochschule, die diese Bezeichnung auch verdient. Die Offenheit, eine solche
zumindest an dafür geeigneten Standorten zu ermöglichen, scheint eine
notwendige Bedingung dafür, dass dieser Elan erhalten bleibt.
Die Forschungsstellen der
Pädagogischen Akademien haben einen bedeutenden Anteil an diesem Prozess der
Forschungsqualifizierung. Es wäre daher jenen Akademien, die mit deren
Dotierung und den ihnen zugestandenen Gestaltungsmöglichkeiten allzu zögerlich
umgehen, zu empfehlen, sich die Praxis an funktionierenden Einrichtungen dieser
Art anzusehen.
3.2.4. Empfehlungen des
Forschungsbeirates an die AStG-Akademien
Für das Jahr 2005 spricht der
Forschungsbeirat folgende Empfehlungen an die AStG-Akademien aus:
- Forschungsstellen sollten an allen
Akademien bzw. Akademien-Verbünden eingerichtet werden. Diese Stellen sind mit
jenen Aufgaben zu betrauen und organisatorisch so zu gestalten, wie dies den
örtlichen Bedingungen am besten entspricht. Sie könnten z.B. Forschende
beraten, hauseigene Projektanträge begutachten, die Forschungsarbeit im Haus koordinieren,
eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchführen, Kontakte zu anderen
Forschungseinrichtungen herstellen, Tagungen und Fortbildungen für die
Lehrenden ausrichten und forschungsbezogene Lehrveranstaltungen für die Studierenden
organisieren. Die Erfahrungen an den bestehenden Forschungsstellen zeigen, dass
eine ausdrückliche Unterstützung durch die Leitung der Akademie und eine ausreichende
finanzielle und personelle Dotierung notwendige Bedingungen dafür sind, dass
Aufgaben dieser Art wirkungsvoll erfüllt werden können.
- Hohe Transparenz und eine offensive
Informationspolitik können das Forschungsklima an künftigen Pädagogischen
Hochschulen positiv beeinflussen. Zu denken ist dabei zum Beispiel an die
Bewerbung von Tagungen, die Bekanntgabe von Einreichterminen für
Forschungsfinanzierung, nachvollziehbare Wege der Mittelvergabe, die Bekanntgabe
von genehmigten Forschungsprojekten einschließlich ihrer Dotierung oder die
Kommunikation von Forschungsergebnissen.
- Forschungsfort- und -weiterbildung
sollten gefördert werden. Dies betrifft zum einen motivatorische Impulse, die
von den Akademieleitungen und den bereits an Forschungsprojekten beteiligten
Kolleg/inn/en ausgehen sollten, als auch die organisatorischen
Rahmenbedingungen, die einer Kompetenzerweitung im Forschungsbereich zugrunde
liegen.
- Forscher/innen an AStG-Institutionen
sollten die Möglichkeit erhalten, offener in die Forschungslandschaft
hinauszublicken und ermutigt werden, eigene Forschungsergebnisse im Rahmen der
scientific community zur Diskussion zu stellen. Die Teilnahme an nationalen und
internationalen Tagungen sollte daher von Seiten der Direktionen durch
Dienstfreistellungen und Reisekostenzuschüsse großzügig gefördert werden, im
Besonderen dann, wenn eigene Forschungsprojekte bei diesen Tagungen präsentiert
werden.
- Europäische Auslandsstudien –
Dozentenmobilität wie Studierendenmobilität – bieten sich als ideale
Schnittstelle für Forschung- und Entwicklung an Pädagogischen Hochschulen an.
Einige Akademien haben die Synergien schon bisher erkannt und pflegen eine
(z.T. intensive) Kooperation zwischen den jeweiligen Büros für Internationale
Zusammenarbeit (Sokrates-Büro) und den Forschungsstellen (Kompetenzzentren) an
den gegenwärtigen Pädagogischen Akademien bzw. Akademienverbünden.
- Um in eine „dritte Phase" des
Ausbaues der Forschungseinrichtungen zu gelangen, sind gerade diese Synergien
ungemein wertvoll und zukunftsträchtig. Der Forschungsbeirat gemäß § 24 beim
bm:bwk empfiehlt daher die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Einrichtungen
nachdrücklich anzuregen und zu fördern. Aus derzeitiger Sicht wäre die
Einbindung der Büros für Internationale Zusammenarbeit in den künftigen Bereich
Forschung an Pädagogischen Hochschulen – auch aus nahe liegenden budgetären
Überlegungen heraus angezeigt.
- Möglichkeiten sollten überlegt werden, wie Studierende in ihrem
Studium mindestens einmal an einem berufsfeldbezogenen Forschungsprojekt
teilnehmen können. Diplomand/innen könnten dabei für Teile von größeren
Forschungsthemen motiviert werden.
- Systematische Gesamtforschungskonzepte
und Forschungsprogramme sollten entwickelt werden, mittels derer über Jahre
hinweg bestimmte Themenschwerpunkte in Teams erforscht werden. Dabei wird empfohlen,
über die österreichischen Grenzen hinweg, Möglichkeiten der Realisierung
solcher Schwerpunktprogramme anzuschauen und die Mitwirkung von Lehrenden in
Forschungsteams anzustreben. In die meisten Projekte können auch Personen mit
einbezogen werden, die zwar über keine professionelle Forschungskompetenz
verfügen, jedoch wertvolles Wissen aus ihren Fachgebieten bzw. praktische
Erfahrungen mitbringen; also eine Beteiligung von Lehrenden an kooperativen
Forschungsprojekten, um „Forschen durch Forschen“ zu lernen.
- Neben der Berücksichtigung von
Forschungskompetenz bei der Aufnahme neuer Mitarbeiter/innen ist in Bezug auf
Forschung besonders die Motivation des hauptamtlichen Mitarbeiterstabes
anzustreben und bei ihnen das Bewusstsein zu fördern, dass Forschung ein
wesentliches Element systematischer Qualitätsanreicherung von Lehre darstellt.
3.2.5. Empfehlungen
des Forschungsbeirates an das bm:bwk
3.2.5.1. EINLEITUNG
Es wird dringend empfohlen, dass durch eine Anpassung
am Dienstrecht sichergestellt wird, dass der Forschungsauftrag der künftigen
Pädagogischen Hochschulen erfüllt werden kann.
Weitere Empfehlungen finden sich in der nachstehenden
Stellungnahme des Forschungsbeirates zum Aufbau einer Kultur
berufsfeldbezogener Forschung an den künftigen Pädagogischen Hochschulen.
3.2.5.2. ZUR BEDEUTUNG BERUFSFELDBEZOGENER
FORSCHUNG IN DER LEHRERBILDUNG
Forschung ist in den letzten Jahren
international zu einem unverzichtbaren Merkmal der Lehrerbildung geworden. Die
Gründe dafür sind vielfältig. Zu den wichtigsten gehören folgende Gründe:
- Die fachlichen, fachdidaktischen und
pädagogischen Ansprüche an die Lehrerinnen und Lehrer und an die Qualität der
schulischen Bildung sind in den letzten Jahren enorm gewachsen.
Schulentwicklung, Selbstevaluation, die konstruktive Umsetzung von
Erkenntnissen aus Selbst- und Fremdevaluation sind z.T. neue Aufgaben, die eng
mit Forschungstätigkeit verbunden sind. Die Erfüllung dieser Aufgaben setzt die
Qualifikation zu „forschendem Lernen“ ebenso voraus wie die Fähigkeit, sich
kritisch mit berufsfeldbezogenen wissenschaftlichen Befunden auseinander zu
setzen.
- Die Vermittlung dieser Kompetenzen an
(angehende) Lehrerinnen und Lehrer kann nur gelingen, wenn die
Lehrerbildnerinnen und Lehrerbildner auch selbst Forschungsaufgaben wahrnehmen
und in die scientific community eingebunden sind. In den meisten
industrialisierten Ländern haben diese Ansprüche zu einer Anhebung des Niveaus
der Lehrerbildung geführt (zumeist durch Akademisierung) und es wird allgemein
anerkannt, dass die Lehrerbildung von Personen durchgeführt werden muss, die
nicht nur in der Lage sind, Wissen und praktische Erfahrungen weiterzugeben,
sondern die sich auch selbst wissenschaftlich mit Aspekten des Lehrens und
Lernens beschäftigen.
- Dazu kommen wachsende Ansprüche des
Staates nach wissenschaftlicher Untersuchung der Bedingungen, unter denen das
Bildungswesen international konkurrenzfähig bleiben kann. Eine wirksame und
zugleich ökonomisch vertretbare Bildungspolitik ist ohne eine breite Basis an
Forschungsarbeiten nicht mehr denkbar.
- Schließlich ist auch die mit
wissenschaftlicher Forschung eng verbundene Anhebung des Status der
Lehrerbildung eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Hochschulen qualifizierte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anziehen und halten können bzw. für
ambitionierte Studierende attraktiv sind.
3.2.5.3. DIE VERANKERUNG BERUFSFELDBEZOGENER
FORSCHUNG AN DEN PÄDAGOGISCHEN HOCHSCHULEN
An den neuen pädagogischen
Hochschulen sind vor allem vier Tätigkeitsfelder zu betreuen:
- Lehrtätigkeit: Dazu gehören
Beiträge zur Ausbildung angehender Lehrer/innen und zur Weiterbildung bereits
im Beruf stehender Lehrpersonen.
- Lehrbezogene Tätigkeiten: Dazu
gehören die Beratung von Einzelpersonen und Kleingruppen, die Betreuung von
Schulentwicklungsinitiativen, die Leitung und Moderation von Veranstaltungen,
u.a.m.
- Berufsfeldbezogene Forschung:
Wissenschaftliche Beiträge zur Entwicklung des Wissens bzw. der beruflichen
Handlungsqualität der im Bildungsbereich tätigen Personen. Im Mittelpunkt
berufsfeldbezogener Forschung stehen Lehr- und Lernprozesse von Menschen, ihre
förderlichen oder hinderlichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen.
- Administration und Management:
Dazu gehören vor allem organisatorische Aufgaben im weiteren Sinn des Wortes,
aber auch die Mitwirkung in den akademischen Gremien, die Übernahme von
Leitungsaufgaben und koordinatorische Tätigkeiten.
Unter diesen vier Tätigkeitsfeldern
ist die berufsfeldbezogene Forschung eine weitgehend neue Herausforderung, die
erhebliche Ansprüche an die Lehrerbildner/innen stellt. Es ist daher notwendig,
dass die erforderlichen rechtlichen, organisatorischen und ökonomischen
Rahmenbedingungen geschaffen werden, die grundsätzlich jeder Lehrperson die
Möglichkeit geben, sich an Forschungsaufgaben zu beteiligen. Das Ausmaß, in dem
sich die vier zentralen Aufgaben auf die einzelnen Mitarbeiter/innen einer
Lehrerbildungseinrichtung verteilen, kann allerdings je nach konkreten
Erfordernissen, Kompetenzen und persönlichen Interessen unterschiedlich sein.
Seit der Einführung des AStG 1999,
in der Forschung als konstituierendes Element der Lehrer/innenbildung verankert
wurde, gibt es bereits verstärkte Bemühungen zum Ausbau berufsfeldbezogener
Forschung. So wurden an den Pädagogischen Akademien neben dem durch die BLK
installierten Forschungsausschuss auch lokale Forschungsberatungsstellen
eingerichtet, an denen sich mittlerweile viele AStG-Akademien beteiligen. Solche
Strukturen können in ihrer beratenden und koordinierenden Funktion zum Aufbau
einer Forschungskultur an den neuen pädagogischen Hochschulen wertvolle
Beiträge leisten.
3.2.5.4. ZUR
FINANZIERUNG BERUFSFELDBEZOGENER FORSCHUNG
Die breite und qualitätsvolle Beteiligung an
berufsfeldbezogener Forschung erfordert entsprechende Ressourcen. Diese lassen
sich nach den vorliegenden Informationen jedoch weitgehend durch interne
Umschichtungen beschaffen. Ermöglicht wird dies in erster Linie durch die mit
der Einrichtung der Pädagogischen Hochschulen verbundenen Einsparungsmöglichkeiten
und durch neue, flexible Finanzierungsmodelle, die gemeinsam mit den
Systempartnern im Bildungswesen entwickelt werden müssen. Frei werdende
Werteinheiten sollten zum Teil den neu entstehenden Pädagogischen Hochschulen
zur internen Verteilung überlassen werden. Dies würde ihnen eine dem
allgemeinen Forschungsauftrag entsprechende Flexibilität und
selbstverantwortliche Beteiligung der Mitarbeiter an der Forschung ermöglichen.
Ein anderer Teil der Ressourcen sollte jedoch in einem Fonds verwaltet werden.
Diese Mittel sollten ähnlich der Praxis des FWF für Forschungsanträge reserviert
werden, die im Wettbewerb mit anderen Forschungsaufträgen einem zentral organisierten
Begutachtungsprozess unterworfen werden. Der Forschungsbeirat bekräftigt nachdrücklich,
dass der Aufbau und die nachhaltige Unterstützung berufsfeldbezogener Forschung
eine unabdingbare Voraussetzung für die Bewältigung der auf die Lehrerbildung
zukommenden Ansprüche darstellt. In diesem Zusammenhang weist der
Forschungsbeirat anerkennend auf die zahlreichen Anstrengungen der
AStG-Akademien hin, bereits im Vorfeld der Einrichtung Pädagogischer
Hochschulen Rahmenbedingungen für qualitativ hochwertige berufsfeldbezogene
Forschung zu schaffen.
Auszug aus dem
Bundesgesetz über die Studien an Akademien und über die Schaffung von
Hochschulen für pädagogische Berufe (Akademien-Studiengesetz 1999 - AStG)
Planung hochschulischer Einrichtungen
§ 1. (1) Der Bund wird innerhalb von acht Jahren hochschulische Einrichtungen für die Ausbildung der Pflichtschullehrer (”Hochschule für pädagogische Berufe”) schaffen. An diesen Hochschulen sollen auch Angebote für die Ausbildung zum Lehrer in der Erwachsenenbildung und in anderen pädagogischen Aufgabenbereichen eingerichtet werden, soweit dies nicht Aufgabe der Universitäten ist. Die erforderlichen organisations- und studienrechtlichen Regelungen an diesen hochschulischen Einrichtungen sind entsprechend den für Hochschulen oder Universitäten üblichen Standards auszuführen.
(2) Das Zusammenwirken von Forschung und Lehre ist sicherzustellen. Die Studienabschlüsse an diesen hochschulischen Einrichtungen sind akademische Grade. Im Falle der Einführung eines dreigliedrigen Studiensystems an Universitäten ist darauf zu achten, dass die Studienabschlüsse mit diesem System kompatible akademische Grade sind.
(3) Auf die besondere Situation der Kirchen und Religionsgesellschaften ist Bedacht zu nehmen.
(4) Die Beziehungen zur universitären Lehrerausbildung sind so zu gestalten, dass Synergien erzielt werden.
(5) Die gesamte Neugestaltung wird unter besonderer Beachtung der Grundsätze der Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und zumindest einer Kostenneutralität erfolgen.
Evaluierungs- und Planungskommission
§ 2. (1) Zur Evaluierung der derzeitigen Pflichtschullehrerausbildung im Hinblick auf deren Weiterentwicklung und zur ehestmöglichen Erstellung eines Konzepts bezüglich der Schaffung hochschulischer Einrichtungen für die Ausbildung der Pflichtschullehrer ("Hochschulen für pädagogische Berufe") wird beim Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten eine Evaluierungs- und Planungskommission eingerichtet.
(2) Die Evaluierungs- und Planungskommission umfasst acht Mitglieder, von denen mindestens vier Frauen und mindestens vier durch eine Lehrbefugnis als Universitätsprofessor oder Universitätsprofessorin oder Universitätsdozent oder Universitätsdozentin im Sinne des Universitätsrechts oder durch eine gleichzuhaltende Qualifikation wissenschaftlich ausgewiesen sein müssen.
(3) Die Mitglieder der Kommission werden bestellt:
1. vier Mitglieder von der Bundesministerin oder dem Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten;
2. vier Mitglieder von der Bundesministerin oder dem Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr.
(4) Die Mitglieder der Kommission haben aus ihrer Mitte mit einfacher Stimmenmehrheit eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden zu wählen, die oder der insbesondere die Sitzungen zu leiten hat. Die Mitglieder der Kommission treffen ihre Entscheidungen mit einfacher Stimmenmehrheit. Die Bundesministerin oder der Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten kann zur administrativen Unterstützung der Tätigkeiten der oder des Vorsitzenden und der Arbeit der Kommission eine Geschäftsführerin oder einen Geschäftsführer bestellen.
(5) Die Bundesministerin oder der Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten hat dem Nationalrat jährlich, basierend auf der Tätigkeit der Kommission, einen Bericht über die Fortschritte bezüglich der Schaffung hochschulischer Einrichtungen für die Ausbildung der Pflichtschullehrer vorzulegen.
4.2. AStG-Akademien: Statistische Zahlen
AStG
- Akademien in Österreich |
||||||||||
Bundesland |
PA Bund |
PI Bund |
BPA |
AStG-Akademien
Bund - gesamt |
PA privat |
PI privat (Land,
Kirche) |
RPA |
RPI |
AStG- Akademien
privat - gesamt |
Gesamtanzahl
d. Institutionen |
Bgld. |
0 |
1 |
0 |
1 |
1 |
0 |
0 |
1 |
2 |
3 |
Ktn. |
1 |
1 |
0 |
2 |
0 |
0 |
1 |
1 |
2 |
4 |
NÖ |
1 |
1 |
0 |
2 |
1 |
0 |
0 |
1 |
2 |
4 |
OÖ |
1 |
1 |
1 |
3 |
1 |
0 |
1 |
1 |
3 |
6 |
Sbg. |
1 |
1 |
0 |
2 |
0 |
0 |
1 |
1 |
2 |
4 |
Stmk. |
1 |
1 |
1 |
3 |
1 |
0 |
1 |
1 |
3 |
6 |
Tirol |
1 |
0 |
1 |
2 |
1 |
1 |
1 |
1 |
4 |
6 |
Vbg. |
1 |
1 |
0 |
2 |
0 |
1 |
0 |
1 |
2 |
4 |
Wien |
1 |
1 |
2/3* |
4/5* |
1 |
2 |
4 |
2 |
9 |
13/14* |
Anzahl d.
Institutionen |
8 |
8 |
5/6* |
21/22* |
6 |
4 |
9 |
10 |
29 |
50/51* |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
*
Agrarpädagogische Akademie des BMLFUW (bestehend aus LufBPA und LufBPI, d.h.
zwei Einrichtungen mit unterschiedlichen Aufgaben sind in einer Institution
zusammen gefasst!) |
4.2.2. Pädagogische Akademien
/ Studierende
Adressen |
Studierende* |
im Erststudium (inkl. Sonstige)** |
in der Weiterbildung |
Pädagogische
Akademie Burgenland |
235 |
131 |
101 |
Pädagogische
Akademie des Bundes in Kärnten |
541 |
328 |
203 |
Pädagogische
Akademie des Bundes in |
480 |
299 |
178 |
Pädagogische
Akademie der Diözese St. Pölten |
558 |
299 |
258 |
Pädagogische
Akademie des Bundes in |
1 723 |
749 |
842 |
Pädagogische
Akademie der Diözese Linz |
1 250 |
601 |
600 |
Pädagogische
Akademie des Bundes in Salzburg |
1 098 |
663 |
435 |
Pädagogische
Akademie des Bundes in der |
1 341 |
413 |
868 |
Pädagogische
Akademie der Diözese Graz-Seckau |
930 |
456 |
414 |
Pädagogische
Akademie des Bundes in Tirol |
535 |
458 |
77 |
Pädagogische
Akademie des Diözese Innsbruck |
413 |
214 |
179 |
Pädagogische
Akademie des Bundes in Vorarlberg |
492 |
361 |
115 |
Pädagogische
Akademie des Bundes in Wien |
1 343 |
602 |
741 |
Pädagogische
Akademie der Erzdiözese Wien |
748 |
548 |
198 |
Österreich |
11 687 |
6 122 |
5 209 |
*
Anzahl aller Studierenden im Studienjahr 2004/05
** Sonstige = im Prüfungsstadium,
a.o. Studierende udgl.
4.2.3. Berufspädagogische
Akademien / Studierende
Adressen |
Studierende* |
im Erststudium (inkl. Sonstige)** |
in der Weiterbildung |
Berufspädagogische
Akademie Graz |
433 |
306 |
127 |
Berufspädagogische
Akademie Linz |
449 |
272 |
177 |
Berufspädagogische
Akademie Innsbruck |
198 |
190 |
8 |
Berufspädagogische
Akademie Wien |
679 |
417 |
262 |
Agrarpädagogische Akademie (Land- und
forstwirtschaftliche berufspädagogische Akademie und Institut) |
162 |
162 |
- |
Österreich |
1 921 |
1 347 |
574 |
* Anzahl der Studierenden im Studienjahr 2004/05
** Sonstige = im
Prüfungsstadium, a.o. Studierende udgl.
4.2.4. Religionspädagogische
Akademien / Studierende
Adressen |
Studierende* |
im Erststudium |
Sonstige |
Religionspädagogische
Akademie der Diözese Gurk |
102 |
99 |
3 |
Religionspädagogische
Akademie der Diözese Linz |
135 |
133 |
2 |
Religionspädagogische
Akademie der Erzdiözese |
93 |
87 |
6 |
Religionspädagogische
Akademie der Diözese |
160 |
143 |
17 |
Religionspädagogische
Akademie der Diözese |
74 |
66 |
8 |
Religionspädagogische
Akademie der Erzdiözese Wien |
365 |
306 |
59 |
Evangelische
Religionspädagogische Akademie |
118 |
115 |
3 |
Islamische
Religionspädagogische Akademie |
231 |
111 |
120 |
Jüdische
Religionspädagogische Akademie |
24 |
24 |
0 |
Österreich |
1 302 |
1 084 |
218 |
* Anzahl der
Studierenden im Studienjahr 2004/05
Adressen und Abteilungen
AHS = Abteilung für
allgemeinbildende höhere Schulen
APS = Abteilung für
allgemeinbildende Pflichtschulen
BMHS = Abteilung für
berufsbildende mittlere u. höhere Schulen
BS =
Abteilung für berufsbildende Pflichtschulen |
Potential der zu betreuenden
Lehrkräfte |
Pädagogisches
Institut des Bundes für das Burgenland |
4 222 |
Pädagogisches
Institut des Bundes für Kärnten |
9 095 |
Pädagogisches Institut des Bundes für Niederösterreich Dechant Pfeifer-Straße 3, 2020 Hollabrunn ( AHS, BS und BMHS) Mühlgasse 67, 2500 B a d e
n ( APS) |
22 119 |
Pädagogisches
Institut des Bundes für
Oberösterreich |
23 036 |
Pädagogisches
Institut des Bundes für Salzburg |
8 609 |
Pädagogisches
Institut des Bundes für Steiermark |
16 801 |
Pädagogisches
Institut des Landes Tirol |
11 225 |
Pädagogisches
Institut des Bundes für Vorarlberg |
1 714 |
Pädagogisches
Institut des Landes Vorarlberg |
4 340 |
Pädagogisches
Institut der Stadt Wien |
19 065 |
Pädagogisches
Institut des Bundes in Wien |
4 132 |
Pädagogisches
Institut der Erzdiözese Wien |
Schwerpunktmäßig wie PI der Stadt Wien |
4.2.6. Religionspädagogische
Institute
Adressen und Abteilungen
AHS = Abteilung für allgemeinbildende höhere Schulen
APS = Abteilung für allgemeinbildende Pflichtschulen
BMHS = Abteilung für berufsbildende mittlere u. höhere Schulen
BS = Abteilung für berufsbildende Pflichtschulen |
Religionspädagogisches
Institut der Diözese Eisenstadt |
Religionspädagogisches
Institut der Diözese Klagenfurt |
Religionspädagogisches Institut der Diözese St. Pölten Klostergasse 16, 3100 St. P ö l t e n (keine Abteilungen) |
Religionspädagogisches
Institut der Diözese Linz |
Religionspädagogisches
Institut der Erzdiözese Salzburg |
Religionspädagogisches
Institut der Diözese Graz |
Religionspädagogisches
Institut der Diözese Innsbruck |
Religionspädagogisches
Institut der Diözese Feldkirch |
Religionspädagogisches
Institut der Erzdiözese Wien |
Religionspädagogisches
Institut der Evangelischen Kirche |
4.3. Bundesleitungskonferenzen (BLK) gem. § 23 AStG
PA
|
Vorsitzender |
Dir.
Dr. Johann SCHACHL, PA Diözese Linz
|
Stellvertreter |
AL
Dr. Maria FELBERBAUER, PA Erzdiözese Wien AL
Mag. Gottfried NIEDERMÜLLER, PA Salzburg |
|
Strukturausschuss - Vorsitz
|
Dir.
Dr. Hubert BRENN, PA Diözese
Innsbruck |
|
Studienausschuss - Vorsitz
|
AL
Dr. Ingrid NEUMANN, PA Kärnten |
|
Ökonomieausschuss – Vors.
|
Dir.
Dr. Josef HIEDEN, PA Kärnten |
BPA
|
Vorsitzender |
AL
OStR Peter FORTHUBER, BPA Linz |
Stellvertreter |
Dir.
Mag. Dr. Norbert KRAKER, BPA Graz |
|
Ausschuss für Aufnahmsvor-aussetzungen - Vorsitz
|
AL OStR Ing. Johanna HRONICEK, BPA Wien |
PI
|
Vorsitzender |
AL Mag. Dr. Wolfgang HÜBL, PIB Salzburg, AHS |
Stellvertreter |
Dir.
Dietmar ZIMMERMANN, PI Land Vbg., BS Dir.
Dr. Kurt TSCHEGG, PIB Vbg, AHS und BMHS |
|
Entwicklungsausschuss
|
AL
Dr. Klaus VOLKER, PIB OÖ Dir.
Mag. Walter JURITSCH, PIB Kärnten |
|
Strukturausschuss
|
Dir.
DI Dr. Robert DAVIES, PIB Wien, BHMS Dir.
Mag. Paul KRAL, PI Stadt Wien, APS |
|
Ressourcenausschuss
|
AL Mag. Renate GMOSER, PIB Stmk. AL
Mag. Horst STUBENVOLL, PI Stadt Wien, AHS |
RPA
|
Vorsitzender |
Dir. Dr. Kurt ZISLER, RPA Graz |
Stellvertreter |
Dir.
Dr. Helene MIKLAS, ERPA Wien, Dir.
Mag. Alexander ZIRKLER, JRPA Wien |
|
Studienausschuss
|
AL Mag. Franz PERSTLING, RPA Graz |
RPI
|
Vorsitzender |
Dir.
Dr. Johann HISCH, RPI Wien |
Stellvertreter |
Dir.
Sepp FAIST, RPI Graz Dir.
Dr. Helmar-Ekkehart POLLITT, ERPI Wien AL
Harald MANDL, RPI Eisenstadt |
|
Studienausschuss
|
AL
Harald MANDL, RPI Eisenstadt AL
Thomas A. NASKE, RPI St. Pölten |
|
Strukturausschuss
|
Dir.
Dr. Helmar-Ekkehart POLLITT, ERPI Wien Dir.
Mag. Meinrad FISCHER, RPI Innsbruck Dr.
Willibald RODLER, Schulamt Graz (IDA) |
APAk
|
Vorsitzender |
MR
DI. Josef RESCH (ab Dez. 2001) |
Stellvertreter |
Univ.-Prof.
Dr. Erich RIBOLITS |
4.4. Evaluierungs- und Planungskommission
Vorsitzender
Mag. Dr. Peter HÄRTEL Geschäftsführer der Steirischen
Volkswirtschaftlichen Gesellschaft |
bestellt durch die Bundesministerin für Unterricht
und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer |
Vorsitzender Stellvertreter
Univ.-Prof.
Dr. Herbert ALTRICHTER |
bestellt durch den Bundesminister für
Wissenschaft und Verkehr Caspar Einem |
Mitglieder
Univ.-Prof.
Dr. Ines Maria BREINBAUER |
bestellt durch die Bundesministerin für Unterricht
und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer |
Univ.-Prof.
Dr. Helga KOHLER-SPIEGEL |
bestellt durch die Bundesministerin für Unterricht
und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer |
MR Mag. Peter
KORECKY |
bestellt durch den Bundesminister für
Wissenschaft und Verkehr Caspar Einem |
Dr. Elisabeth
PERSY |
bestellt durch den Bundesminister für
Wissenschaft und Verkehr Caspar Einem |
Prof. Mag.
Wolfgang WEISSENGRUBER |
bestellt durch die Bundesministerin für Unterricht
und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer |
Ao.
Univ.-Prof. Mag. Dr. Ilsedore WIESER |
bestellt durch den Bundesminister für
Wissenschaft und Verkehr Caspar Einem |
AL Dr. Günther Bader (kooptiertes Mitglied) |
Religionspädagogisches Institut der Diözese
Innsbruck 6020
Innsbruck; Riedgasse 11 |
Mag. Helmut Barak (kooptiertes Mitglied) |
BMBWK,
Abt. V/7 1014
Wien; Minoritenplatz 5 |
Dipl.-Ing. Mag. Dr. Robert Davies |
PädagogischesInstitut des Bundes in Wien 1100 Wien; Grenzackerstr. 18 |
DDr. Ulrike Greiner |
Pädagogische Akademie der Bundes in Oberösterreich 4020 Linz, Kaplanhofstraße 40 |
Prof. Mag. Dr. Karl-Heinz Haiböck |
Berufspädagogische Akademie des Bundes in Linz 4020 Linz; Kaplanhofstraße 40 |
Dir. Mag. Dr. Wolfgang Hübl |
Pädagogisches Institut des Bundes in Salzburg 5020 Salzburg, Erzabt Klotz Straße
11 |
Mag. Gabriele Kampel |
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt
und Wasserwirtschaft Stubenring 1, 1012 Wien |
Univ.-Doz.
Dr. Johannes Mayr |
Pädagogische Akademie der Diözese Linz 4020 Linz, Salesianumweg 3 |
Mag. Susanne Martinuzzi |
pädagogisches Institut der Stadt
Wien 1070 Wien; Burggasse 14-16 |
Dir. Dr. Helene Miklas, Vorsitzende |
Evangelische Religionspädagogische Akademie 1180 Wien; Severin Schreiber Gasse
1 |
Dip.-Ing. Mag. Hans-Jörg Pongratz |
Berufspädagogische Akademie des Bundes in Graz 8010 Graz; Theodor-Körner-Straße
38 |
o.Univ.-Prof. Dr. Peter Posch |
Universität Klagenfurt 9020 Klagenfurt;
Universitätsstraße 65 |
a.o. Univ.-Prof. Dr. Erich Ribolits, Vors.-Stv. |
Agrarpädagogische Akademie 1133 Wien; Angermayergasse 1 |
o.Univ.-Prof. Dr. Michael Schratz |
Universität Innsbruck Institut
für Lehrer/innen/bildung und Schulforschung 6020 Innsbruck; Innrain 52 |
Prof. Mag. Wolfgang T. Schwarz, Vors.-Stv. |
Pädagogisches Institut des Bundes in Oberösterreich 4020 Linz; Kaplanhofstraße 40 |
Prof. Mag.
Dr. Andrea Seel |
Pädagogische Akademie der Diözese Graz-Seckau Georgigasse 85-89, 8020
Graz-Eggenberg |
Univ.-Doz. Mag. Dr. manfred Steinlechner |
Berufspädagogische Akademie des Bundes in Innsbruck 6020 Innsbruck; Pastorstraße 7 |
Univ.-Prof. Dr. Helmut Widder |
Berufspädagogische Akademie des Bundes in Linz 4020 Linz; Kaplanhofstraße 40 |