22/J XXII.GP
Eingelangt am: 23.01.2003
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Kräuter
und GenossInnen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Anmietung einer Suite im Radisson SAS Palais Hotel
Laut Auskunft der
Pressesprecherin von Bundesminister Reichhold wurde
eine Suite im Radisson
SAS Palais Hotel am Wiener Parkring für
Strategiesitzungen der FPÖ für die Dauer von zwei Monaten angemietet.
Dieses sogenannte
“Maisonette-Apartment" war mit einer Küche ausgestattet
und verursachte Kosten in
Höhe von 315 Euro pro Nacht. Diese Luxus-Suite
sei, so die
Pressesprecherin von BM Reichhold, nur für zwei Monate bezogen
worden und nicht vom
Ministerium oder der FPÖ, sondern von BM
Reichhold privat bezahlt
worden (Format vom 17.1.2003, Seite 29).
Auffällig ist, dass die
Gesamtkosten für zwei Nutzungsmonate dieser Suite
18.900 Euro betragen und
Bundesminister Reichhold lediglich - aufgrund
der freiwilligen Selbstbeschränkung auf 4.800 Euro pro Monat - ein
Einkommen von 9.600 Euro in zwei Monaten aus seiner ministeriellen
Tätigkeit lukrieren konnte. Das bedeutet
im konkreten Fall, dass Minister
Reichhold in diesen zwei Monaten um 9.300
Euro mehr ausgegeben als
verdient hätte.
Auch ist davon
auszugehen, dass aufgrund der behaupteten Verwendung
dieser Luxus-Suite
für Parteizwecke die gesamten - von Bundesminister
Reichhold getragenen -
Mietkosten eine Parteispende an die FPÖ darstellen
und diese im Rechenschaftsbericht 2002 ausgewiesen werden muss.
Vor dem Hintergrund der Verschwendung
von Steuergeldern durch Ex-
Ministerin Forstinger
(Alpbacher Rede, Ausbildungskosten für ihre
Pressesprecherin,
Beschäftigung eines Rechtsanwaltes trotz 138
ressortinterner
Juristen, Vergaben durch Kabinettchef, etc.), die letztlich zu
deren Rücktritt und zur Amtsübernahme
durch Matthias Reichhold führte,
erscheinen die Vorgänge hinsichtlich
der Spesengebarung des
Bundesministers für Verkehr,
Innovation und Technologie besonders
kontrollgeneigt.
Aus diesem Grund richten
die unterzeichneten Abgeordneten an den
Bundesminister für
Verkehr, Innovation und Technologie nachstehende
Anfrage:
1.
Wurde durch den Bundesminister für Verkehr, Innovation und
Technologie ein
“Maisonette-Apartment" im Radisson SAS Palais
Hotel angemietet und
wurden die daraus resultierenden Kosten durch
das BMVIT getragen?
2. Welche Kosten verursachte die unter 1. angefragte Anmietung?
3.
Für welchen Zeitraum wurde die unter 1. näher bezeichnete
Räumlichkeit angemietet?
4.
Von welchen Personen wurde das sogenannte “Maisonette-
Apartment" während
des Mietzeitraumes benutzt?
5.
Wurden die Kosten dieser Anmietung durch BM Reichhold privat
bezahlt und die
gegenständlichen Räumlichkeiten für FPÖ-Zwecke
benutzt, inwieweit werden
die Mietkosten als Parteispende an die FPÖ
im Rechenschaftsbericht
für das Jahr 2002 ausgewiesen?
6. Welche Rechnungen des Radisson
SAS Palais Hotel wurden generell
seit 19. Februar 2002 bis
zum Einlangen dieser Anfrage vom BMVIT
bezahlt, geordnet nach Datum, Zahlungsgrund und Betrag?
7.
In welcher Höhe wurden seit Februar 2002 Spesenrechnungen von
Restaurations- und
Beherberungsbetrieben, verursacht von BM
Reichhold, durch das
BMVIT bezahlt, geordnet nach Datum,
rechnungslegendem Unternehmen, Zahlungsgrund und Betrag?