336/J XXII. GP
Eingelangt am 29.04.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Dobnigg,
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Kauf von Abfangjägern
In
Zeiten knapper Budgets und massiver finanzieller Kürzungen vor allem im
Sozialbe-
reich von Seiten der Bundesregierung stellen sich viele besorgte Bürgerinnen
und Bürger
die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Kaufs neuer Abfangjäger für das
Bundesheer, im
speziellen der teuersten Variante der Eurofighter.
Die
öffentliche Diskussion in der Causa Abfangjäger nahm ein obersteirischer Bürger
zum
Anlass, dem Bundesminister für Landesverteidigung schriftliche Fragen nach dem
Sinn
einer derartigen Neuanschaffung zu übermitteln.
Als
Antwort wurde ihm - wie im beiliegenden Schreiben nachlesbar - mitgeteilt:
„Dass nach dem Ende des „Kalten
Krieges" sich die Herausforderungen des Österreichi-
schen Bundesheeres in der Luft stark verändert haben, und nun vor allem
der Kampf
gegen zivile Drogenflieger des
organisierten Verbrechens im Mittelpunkt der österreichi-
schen Luftraumverteidigung steht, zur Verhinderung einer Überschwemmung
Europas
und im speziellen Österreichs mit illegalen
Drogen."
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Landesver-
teidigung nachstehende
Anfrage:
1. Sind sie mit dem Bedrohungsszenario für den Luftraum
Österreichs, welches im Ant-
wortschreiben aus dem Büro ihres Amtsvorgängers entwickelt wurde, einverstanden
?
2. Werden die „Luftkämpfe der Zukunft" gegen zivile
Drogenflieger des organisierten
Verbrechens stattfinden ?
3. Auf welchen wissenschaftlichen und
nachrichtendienstlichen Informationen bezüglich
der drohenden
Überschwemmung des österreichischen Luftraums durch „Drogenflug-
zeuge" beruht
dieses Antwortschreiben des Kabinettssekretärs ?
4. Würde ihrer Meinung nach ein heimischer Luftraum ohne
Abfangjäger die Drogenbos-
se und das organisierte Verbrechen geradezu ermuntern, über Österreich zu
operie-
ren ?
5. Welche Vorteile bringt der Eurofighter gegenüber
anderen Abfangjägertypen im
Kampf gegen „Drogenflugzeuge" mit sich ?
6. Braucht Österreich ihrer Meinung nach vor allem deshalb neue
Abfangjäger, um im
Kampf gegen „Drogenflugzeuge" des organisierten Verbrechens bestehen zu
können ?
7. muss die
österreichische Bevölkerung davon ausgehen, dass in Zukunft verdächtige
„Drogenflieger" über Österreich abgeschossen werden, oder welche Pläne
gibt es
sonst zu deren Behandlung ?
8. Wie viele „Drogenflieger" passieren derzeit ihrer
Einschätzung nach täglich den öster-
reichischen Luftraum und wie viele von diesen landen täglich auf
österreichischem
Staatsgebiet ?
9. Wie viele solcher identifizierten und abgefangenen
„Drogenflieger" des organisierten
Verbrechens hat es in den letzten 10 Jahren in Österreich gegeben ?
10. Wie oft ist aufgrund von
„Drogenfliegern" ein Alarmstart der österreichischen Abfang-
jäger befohlen worden ?
11. Wenn es eine sehr hohe Bedrohungslage
gibt, ist es dann nicht notwendig -
dieses
im Antwortschreiben skizzierte Szenario -
nicht nur im europäischen Verbund zu
lösen ?
12. Wenn ja, welche Anstrengungen gab es schon bisher ? Wenn nein warum nicht ?
13. Wie akut ist die Gefährdung unserer
Kinder und Jugendlichen durch „Drogenflieger"
des organisierten Verbrechens ?
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