374/J XXII. GP

Eingelangt am 07.05.2003
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Anfrage

der Abgeordneten Steier
und Genossinnen
an den Bundeskanzler
betreffend EURO 2008

Deutschland sieht in der Ausrichtung der Fußball-WM 2006 die Chance, sich vor
allem auch als umweltbewusst präsentieren zu können: Die FIFA WM 2006 soll die
erste klimaneutrale Großveranstaltung im Sport werden. Ende März wurde vom
Präsidenten des Organisationskomitees Deutschland gemeinsam mit dem deutschen Bundesumweltminister das Umwelt-Konzept der FIFA WM 2006 „Green Goal – auf dem Weg zu einer nachhaltigen FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006" präsentiert.

"Green Goal" bezieht sich auf die vier Bereiche Wasser, Abfall, Energie und Mobilität; dazu wurden vom deutschen Öko-Institut verbindliche quantitative Umweltziele für die Sport-Grossveranstaltung erarbeitet. Dadurch soll zu einer Reduktion der Verbrauchswerte an Energie und Wasser sowie des Abfall- und des
Verkehrsaufkommens im Rahmen des Bundesliga-Spielbetriebs in den FIFA WM-
Stadien und damit zu einer deutlichen Entlastung der Umwelt beigetragen werden.

Die EURO 2008 wird für Österreich wichtige Impulse im sportlichen und
wirtschaftlichen Bereich bringen. Sport-Staatssekretär Schweitzer definiert
Medienberichten zufolge seine Rolle für die EM-Endrunde 2008 in Österreich unter
anderem in der Mitgestaltung der idealen Rahmenbedingungen und in der
Gewährleistung der erforderlichen Infrastruktur. Es stellt sich daher die Frage, ob ein dem „Green Goal" vergleichbares Konzept auch für die EURO 2008 in Österreich überlegt wird.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundeskanzler
nachstehende

Anfrage:

1.  Ist Ihnen das deutsche Konzept "Green Goal - auf dem Weg zu einer
nachhaltigen FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006" bekannt?

2.  Wenn ja, wie beurteilen Sie es?

3.  Können Sie sich vorstellen, eine ähnliche Initiative auch für die EURO 2008 in
Österreich erarbeiten zu lassen?

4.  Wenn nein, warum nicht?

5.   Falls ja, ist ein eigenständiges österreichisches Umwelt-Konzept für die EURO
2008 geplant oder wäre unter Umständen sogar ein gemeinsames Modell in
Kooperation mit der Schweiz vorstellbar?


6.  Ist im Hinblick auf die EURO 2008 geplant, ein Konzept zur Abfallvermeidung in
den Stadien und im Umfeld der Stadien zu erarbeiten?

7.  Haben Sie dazu bereits Gespräche mit dem Bundesminister für Land und

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft geführt und falls ja, was waren die
konkreten Resultate?

8.  Gibt es im Hinblick auf die EURO 2008 Untersuchungen zu

Energiesparpotentialen der Bundesregierung und wenn ja, mit welchen
Resultaten?

9.  Wird an einem Mobilitätskonzept für die EURO 2008 in Österreich gearbeitet, um
das zusätzliche Verkehrsaufkommen optimieren zu können?

10. Haben Sie dazu bereits Gespräche mit dem Bundesminister für   Verkehr, Innovation und Technologie geführt und falls ja, was waren die  konkreten Resultate?

11. Welche konkreten Maßnahmen im Umweltbereich werden beim Stadion-Neubau in Klagenfurt bzw. beim Ausbau der Arenen in Salzburg und Innsbruck
berücksichtigt werden?

12. Wurden mit den Bundesländern, die Austragungsorte für die EURO 2008 sein
sollen, bereits konkrete Verträge zur Finanzierung der erforderlichen Infrastruktur abgeschlossen?

13. Welche Maßnahmen sollen den barrierefreien Zugang für mobilitätsbehinderte
Besucher in die Stadien zur EURO 2008 sicherstellen?