377/J XXII. GP

Eingelangt am 07.05.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Freund, Wöginger

und Kollegen

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Gefahr von Hepatitis-C-Infektionen durch mobile Tätowier-Studios auf

Festveranstaltungen

Auf zahlreichen Festen, besonders im ländlichen Bereich, ist es in den letzten Jahren immer
mehr Mode geworden, mobile Tätowier-Studios als Attraktion anzubieten. Die überwiegend
jugendlichen Besucher haben dabei die Möglichkeit, sich auf einem Fest tätowieren bzw.
piercen zu lassen.

Laut Zeitungsberichten (Rieder Rundschau vom 10. April 2003, Kronen Zeitung vom
l1.April 2003) müssen derzeit fünf junge Innviertler/innen (aus dem Bezirk Ried im
Innkreis) mit der Angst leben, mit lebensbedrohlichen Hepatitis-C-Viren angesteckt worden
zu sein. Als Überträger in Verdacht stehen mobile Tätowier-Studios, die bei diversen Festen
ihre Dienste anbieten.

In Österreich dürften (laut Rieder Rundschau) mehrere hunderttausend Menschen den Virus
in sich tragen. Sie können ihn auf andere Menschen oder Gegenstände übertragen. Bei mangelnden Hygienemaßnahmen kann der Virus auch beim Tätowieren oder Piercen weitergegeben werden. Wird die Erkrankung erst nach deren Ausbruch erkannt, verringern sich die Chancen auf Heilung. Die meldepflichtige Leberinfektion kann unter Umständen auch zum Tod führen.

Zum Schütze der Bevölkerung stellen die unterfertigten Abgeordneten daher an die
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen folgende

Anfrage:
l.   Ist Ihnen bekannt, dass auf Festen mobile Tätowier-Studios ihre Dienste anbieten?

       2. Sind derartige Fälle auch in anderen Regionen bekannt geworden?

       3. Sind mobile Tätowier-Studios auf Festen erlaubt?

      4. Wie sieht die gesetzliche Lage in punkto mobile Tätowier-Studios auf Festen aus?

     5. An welche Auflagen müssen sich die Betreiber von mobilen Tätowier-Studios  halten?

     6. Worin liegt das Gefahrenpotential von mobilen Tätowier-Studios?

     7. Welche Maßnahmen planen Sie, um die Gesundheit unserer Bevölkerung im Falle der       mobilen Tätowier-Studios zu schützen?