426/J XXII. GP

Eingelangt am 22.05.2003
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Walter Posch und GenossInnen

an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

betreffend die geplante Verbauung von vier Kärntner Wildbächen zu

energiewirtschaftlichen Nutzung

Gemäß der Berichterstattung in Kärntner Medien sind vier Kärntner Wildbäche,
namentlich der Wolfsbach, der Gradenbach, der Niedergailbach und die Lavant zur
energiewirtschaftlichen Verbauung vorgesehen. Dabei würden die einmaligen
Alpenbäche kilometerweit trockengelegt werden und einmalige und für den
Tourismus wichtige Naturschönheiten verloren gehen. So wird der Wolfsbach heute
als „Tal der 1000 Orchideen" wegen seiner seltenen und vielfältigen Flora
bezeichnet. Der Grabenbach ist in seinem Oberlauf sogar Teil des
Nationalparkgebiets Hohe Tauern und daher besonders geschützt. In jedem Fall
wäre eine Verbauung ein Anschlag auf die Natur und ein Verstoß gegen geltendes
Recht.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Wirtschaft und Arbeit nachstehende

ANFRAGE

1.  In welchem Stadium befindet sich derzeit das energiewirtschaftliche Projekt,
welches die vier Kärntner Wildbäche gefährdet? Wer sind die
Projektbetreiber?

2.  Können Sie sich vorstellen, dass ein derartiges Projekt behördlich genehmigt
wird und wenn, zu welchen Voraussetzungen? Steht der Naturschutz dem
Projekt nicht grundlegend entgegen?

3.  Hat es bereits Kontakte mit den Anrainergemeinden gegeben und wird die
Meinung der betroffenen Bevölkerung bei der Planung des Projektes
Berücksichtigung finden?

4.   Halten Sie es generell für günstig, dass im Tourismusland Österreich weiterhin
energiewirtschaftliche Projekte in landschaftlich besonders reizvollen Gebieten
durchgesetzt werden?

5.   Wie können die Interessen des Tourismus bei derartigen Projekten
eingebracht bzw. durchgesetzt werden?