500/J XXII. GP
Eingelangt am 06.06.2003
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag.a Andrea Kuntzl
und GenossInnen
an den Bundeskanzler
betreffend Kunstförderung des Bundes
Die kurzfristige
Streichung der Bundesförderung für die Wiener
Festwochen wurde vom Staatssekretariat für Kunst und Medien u.a. damit
begründet, dass ohnehin 63 Prozent der Bundeskunstförderungen an die
Bundeshauptstadt fließen würden („Der Bund gibt 75% seiner
Kulturausgaben in Wien aus; ohne die Bundestheater sind es immer noch
45%; Kunststaatssekretär Morak, Der
Standard, 26.3.03)
Nach
Berechnungen der Stadt Wien anhand des Kunstberichts 2001
können allerdings nur 32% der Förderungen aus dem Kunstbudget
tatsächlich Wien zugerechnet werden. Begründet wird diese Zahl damit,
dass die Förderung österreichweit agierender Institutionen sowie
Förderungen, die nur nominell Wien zugerechnet würden (wie für den
Österreich-Auftritt bei der Kunstbiennale in Venedig) aus der
Gesamtsumme herauszurechnen sind.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten an den Bundeskanzler
nachstehende
Anfrage:
1. Wie hoch
war der Anteil der Bundeskunstförderungen für Institutionen
und Künstlerinnen in Wien im Budgetjahr 2002?
2. Welche der
von Ihrem Hause geförderten Institutionen/Künstlerinnen
rechnen Sie ausschließlich Wien zu?
3. Wie hoch
ist für die Jahre 2001 und 2002 der Anteil an Förderungen
an überregional agierende Institutionen, die aber nominell Wien
zugerechnet werden?
4. Wie hoch
ist für die Jahre 2001 und 2002 der Anteil an Förderungen
für Einzelpersonen, Zeitschriften und Verlage, die nicht zur Gänze
Wien zuzurechnen sind?
5. Welche der
im Kunstbericht 2001 angeführten Förderungen für die
Ausstellung "Austrian Contemporary Art, Architecture and Design" in
Shanghai, die Österreichische Gesellschaft für Chinaforschung, den
Hauptverband des österreichischen Buchhandels, das österreichische
Filminstitut (ÖFI) oder das Grazer Filmfestival "Diagonale", die
Grazer
Autorenversammlung
oder das „Upper Austrian Jazz Orchestra" wurde
dem 63%-igen Wien-Anteil zugerechnet?
6. , Halten Sie den Verein KulturKontakt Austria und das
Österreichische
Filminstitut für Institutionen, die ausschließlich Wien zuzuordnen sind?
7. Sind
Ihrer Ansicht nach die österreichischen Bundestheater eine reine
Wiener Institution, „nur weil sie in Wien stehen" (Kunststaatssekretär
Morak, Treffpunkt Kultur, 12.5.2003)?
8.
Beabsichtigen Sie, die Bundestheater auf Tournee zu schicken, damit
sich auch die Bevölkerung in den Bundesländern verstärkt an den
ausgezeichneten Produktionen erfreuen kann?
9. Wie
haben sich die Kunstförderungsmittel 2001 und 2002 auf die
einzelnen Bundesländer verteilt?
10. Kunststaatssekretär Morak hat bereits mehrfach „größere
Zuwendungen für die
Bundesländer,, angekündigt. In welcher Form
wird sich das 2003 konkret auswirken?
11. Welchen Institutionen und Projekten beabsichtigen Sie
in den
kommenden zwei Jahren die
Förderungen zu streichen?
12. Erwarten Sie von den von Ihrem Haus geförderten
Institutionen/KünstlerInnen politische Wohlgefälligkeit?
13. Ist es richtig, dass sich Nationalratspräsident Dr.
Andreas Kohl bei
Ihrem Staatssekretär für Kunst und
Medien anlässlich Ihrer Rede zur
Lage der Nation dafür bedankt hat,
dass er das „Prosecco-Schlürfen in
Wien" beendet habe?