525/J XXII. GP

Eingelangt am 13.06.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

Der Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Europäische Benchmarks im Bildungsbereich

Gemäß dem am europäischen Rat in Lissabon beschlossenem Ziel, die Europäische Union
zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt
zu entwickeln, beschloss der Rat „Bildung" bei seiner Sitzung am 5. Mai 2003 die Einführung
von Benchmarks im Bildungsbereich. Dieser Datenvergleich betrifft vor allem jene Bereiche,
die für die Entwicklung der Bildungssysteme von besonderer Bedeutung sind.

Mittels fünf konkreter Benchmarks soll bis zum Jahr 2010 eine Verbesserung der Aus- und
Weiterbildungssysteme in Europa erreicht werden:

     Senkung der SchulabbrecherInnen auf höchstens 10 %

     Steigerung der HochschulabsolventInnen in den Bereichen Mathematik,

Naturwissenschaften und Technologie um 15 %, zugleich sollen verstärkt Frauen für
diese Studienrichtungen gewonnen werden

           Zumindest 85 % der 22-Jährigen sollen über einen Abschluss der Sekundarstufe II
verfügen

            Senkung der Zahl leseschwacher 15-Jähriger um 20 % gegenüber dem Stand im
Jahr 2000

           Steigerung der Zahl erwachsener Erwerbstätiger an Maßnahmen des lebenslangen
Lernens um mindestens 12,5 %

Es ist beabsichtigt, diese fünf Benchmarks in den gemeinsamen Bericht einfließen zu lassen,
den die Kommission und der Rat „Bildung" derzeit für das europäische Gipfeltreffen im
Frühjahr 2004 ausarbeitet, um das Programm endgültig zu beschließen.

Im Zusammenhang mit diesem Plan richten die unterzeichneten Abgeordneten an die
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur folgende

Anfrage:

1.    Über welche Daten verfügt Ihr Ministerium bzw. welche Daten sind ihm betreffend der
fünf Benchmarks zugänglich?

2.    Wie hoch ist die Zahl der SchulabbrecherInnen an österreichischen Schulen

a) an den Schulen im Zuständigkeitsbereich Ihres Ressorts?

b) an Hauptschulen?

c) an Allgemeinbildenden Höheren Schulen - getrennt nach Unter- und Oberstufe?

d) an Berufsbildenden Pflichtschulen?

e) an Berufsbildenden mittleren Schulen?

f) an Berufsbildenden höheren Schulen?

g) an Pädagogischen und Berufspädagogischen Akademien?


h) an Fachhochschulstudiengängen?

3.    Verfügt das Bildungsministerium auch über Daten zur Zahl der SchulabbrecherInnen an
Schulen im Bereich des Gesundheitswesens und des landwirtschaftlichen Schulwesens?
Wenn ja - wie hoch ist die Zahl der Schulabbrecher
Innen?

4.    Wie viele HochschulabsolventInnen gibt es derzeit in den Bereichen Mathematik,
Naturwissenschaften und Technologie?

5.    Wie soll die Gesamtzahl der HochschulabsolventInnen in den Bereichen Mathematik,
Naturwissenschaften und Technologie um 15 % gesteigert werden?

6.    Gibt es Pläne, um Frauen verstärkt für technische und naturwissenschaftliche
Studienrichtungen zu gewinnen?

7.    Wie sieht derzeit das Geschlechterverhältnis bei Studierenden und AbsolventInnen von
technischen und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen aus?

8.    Werden Studierende/AbsolventInnen von Fachhochschulstudiengängen bei der

Steigerung der Gesamtzahl der AbsolventInnen technischer und naturwissenschaftlicher
Studienrichtungen miteinbezogen?

9.    Welche Maßnahmen sind geplant, um die Zahl der 22-Jährigen mit Abschluss der
Sekundarstufe
II auf mindestens 85 % zu steigern?

10. Wie viele 22-Jährige verfügen derzeit über einen Abschluss der Sekundarstufe II und um
welche konkreten Abschlüsse handelt es sich dabei?

11. Wie hoch ist die Zahl leseschwacher 15-Jähriger derzeit und mit welchen Maßnahmen
soll der Stand von 2000 um mindestens 20 % verbessert werden?

12. Wie viele Erwachsene im erwerbsfähigen Alter beteiligen sich derzeit an Maßnahmen
des lebenslangen Lernens?

13. Im Fall, dass sich weniger als die gemäß Benchmark angepeilten 12,5 % an
Weiterbildungsmaßnahmen beteiligen: Welche Maßnahmen, Anreizsysteme und
dergleichen sind geplant?

14. Wie hoch ist der tatsächliche Gesamtaufwand Ihres Ressorts für „Lebenslanges Lernen"
und wie hat sich dieser Budgetansatz in den letzten 10 Jahren entwickelt?

15. Wie ist der Stand der Umsetzung des Konzepts zur Förderung des Lebenslangen
Lernens?

16. Wie werden Schlüsselkompetenzen definiert, wie gemessen und verglichen?