609/J XXII. GP

Eingelangt am 08.07.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend Medikamentenrückstände in Hühnereiern

Einem Salzburger Hühnerproduzenten wurde im Juni d.J. der Betrieb gesperrt, weil
auf Grund von Lasalocid-kontaminierten Futtermitteln seine Eier verbotene
Rückstände aufgewiesen hatten. 11 weitere Betriebe waren laut Medien von einer
Sperre bedroht. Obwohl die Proben schon am 3. März gezogen worden waren,
sperrte die Bezirkshauptmannschaft den Betrieb erst am 18. Juni. Rund 200.000
Eier sind in dieser Zeit ausgeliefert worden. Lasalocid beeinflusst das menschliche
Immunsystem, kann allergieauslösend sein und ist mit gutem Grund in Lebensmitteln
verboten.

Die Salzburger Hühner-Betriebe hatten das Futter von einem Futtermittelhersteller in
NÖ bezogen. Nach dem Vorfall wurde angekündigt, dass die Ernährungsagentur des
Bundes weitere Proben analysieren und die Ergebnisse an die Länder weiterleiten
werde.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1.      Stimmt es, dass die ersten Proben bereits im März d.J. im Rahmen eines
Monitorings durchgeführt wurden?

2.      Stimmt es, dass die Resultate von Monitorings oft erst nach einem Jahr
veröffentlicht werden? Wenn ja, wie begründen Sie das? Wenn nein, in
welchem Zeitraum müssen üblicherweise Untersuchungsergebnisse
veröffentlicht werden? Unter welchen Bedingungen muss sofort veröffentlicht
werden?

 

 

3.       Warum wurde seitens der Behörden nicht schon im März rasch und

schadensbegrenzend reagiert? Befürworten Sie das zögerliche Vorgehen der
zuständigen Behörden? Wenn nein, welche Konsequenzen werden Sie
ziehen?

4.      Wer ist verantwortlich dafür, dass nach einem positiven Test im März noch
tausende verseuchter Eier in Umlauf kamen?

 

5.       Halten Sie es für richtig, dass der landwirtschaftliche Betrieb bzw. die potentiell
betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe nicht sofort informiert wurden?

6.       Wann sind die Proben zur Analyse bei der AGES eingelangt?

7.       Wieviele Proben wurden in welchem Zeitraum analysiert?

8.       Was ist das Ergebnis der Untersuchungen?

9.      Wurden Sie über die Untersuchungsergebnisse informiert? Wenn ja, wann und
was waren die Konsequenzen? Wenn nein, warum nicht?

10.    Welche Untersuchungsmöglichkeiten bzw. -Kapazitäten für Lebensmittel gibt
es in den Bundesländern?

11.    Wie viel an verseuchten Futtermitteln wurde von der entsprechenden
Futtermittel-Firma in welchen Bundesländern angeboten und verkauft?

12.     Wer haftet für den entstandenen Schaden?

13.     Welche Schritte werden Sie setzen, um Futtermittel in Hinkunft sicherer zu
machen?