688/J XXII. GP
Eingelangt am 10.07.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser,
Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Kontrolle des LKW-Fernverkehrs
In Österreich wird die Kontrolle des
LKW-Verkehrs trotz des generell gegebenen
positiven Einflusses dieser Kontrollen auf die Verkehrssicherheit sehr
unterschiedlich
gehandhabt. Die Kontrollintensität und damit Wirksamkeit hängt einerseits vom
grundsätzlichen Zurverfügungstehen entsprechend dimensionierter und baulich-
technisch ausgestatteter Kontrollstellen in der erforderlichen Zahl, vor allem
aber von
der sehr unterschiedlichen Personalausstattung ab.
Diese ist der Hauptgrund, warum etwa die
LKW-Kontrolle in Tirol in Kundl zumeist an
allen Wochentagen möglich ist, wiewohl auch dort erst massiver und anhaltender
Druck die entsprechende Ausstattung sichergestellt hat und es auch hier zu
Personalengpässen und daher zu mangelnder Kontrolldichte kommt. An der von den
Bedürfnissen, nicht jedoch leider in der Nutzungsintensität vergleichbaren
Kontrollstelle in Kematen am Innbach an der Innkreisautobahn kann jedoch trotz
des
hohen Einsatzes einer sehr motivierten Verkehrsexekutive durchschnittlich nur
einmal wöchentlich überhaupt kontrolliert werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie viel Personal steht derzeit im
Vergleich für die LKW-Kontrollen in Kundl
und in Kematen zur Verfügung? (Bitte um detaillierte Auflistung)
2. Wie ist dieser Unterschied erklärbar?
3. Welche Kontrolldichten werden in Kematen im einzelnen erreicht?
4. Wurden in den vergangenen Jahren
seitens der zuständigen Mitglieder der
oberösterreichischen Landesregierung entsprechende Urgenzen an Sie
gerichtet? Wenn ja, wann und welche genau? Wie haben Sie diese
beantwortet und vor allem welche konkreten Konsequenzen daraus gezogen?
5. Wie viele Planposten sind derzeit in Oberösterreich a)
insgesamt, b) bei
verkehrskontrollrelevanten Einrichtungen nicht besetzt?
6. Welche Aufstockungen sind hier wann geplant?
7. Wieviele Ökopunktekontrollen wurden
1999, 2000, 2001, 2002 jeweils in
Oberösterreich und in Tirol durchgeführt, und wie viel Personal stand dafür
jeweils zur Verfügung? (Bitte um detaillierte Auflistung)
8. Welche Aufstockungen sind hier wann geplant?
9. Halten Sie es aus Sicht der
Verkehrssicherheit für sinnvoll und notwendig, in
Kematen eine ähnliche Kontrolldichte in wie Kundl zu erreichen? Wie viel
zusätzliches Personal wäre dafür erforderlich?
10. Wie hoch waren die Strafgeldeinnahmen
2001 und 2002 jeweils in Kundl?
Wie hoch waren sie 2001 und 2002 in Kematen?
11. Welche unterschiedlichen Maßnahmen
werden in Kundl und in Kematen zur
Unterbindung eines Umgehungsverkehrs ergriffen?
12. Wie stehen Sie zur derzeit
diskutierten Aufhebung einer wesentlichen
Maßnahme zur Unterbindung des Umgehungsverkehrs bei der Kontrollstelle
Kundl und zur damit drohenden Reduktion der verkehrssicherheitssteigernden
Wirkung der Kontrollstelle?
13. Wie viele LKW-Gewichtskontrollen
wurden 1999, 2000, 2001, 2002 jeweils in
Oberösterreich und in Tirol durchgeführt? (Bitte um detaillierte Auflistung)
14. Wie viele LKW-Kontrollen wurden von
der Gendarmerie 1999, 2000, 2001,
2002 jeweils in Oberösterreich und in Tirol durchgeführt? (Bitte um
detaillierte
Auflistung)
15. In Niederösterreich, der Steiermark
und in Salzburg wird ein elektronisches
Tachoscheibenlesegerät zur Einhaltung der sozialversicherungsrechtlichen
Vorschriften eingesetzt, warum in Oberösterreich nicht?
16. In Tirol gibt es auf den vierspurigen
Autobahnabschnitten weitgehend ein
LKW-Überholverbot. Warum in Oberösterreich nicht? Sind Änderungen
geplant? Wenn ja, welche genau?
17. Unter anderem in Frankreich sind
bedeutend höhere Strafsanktionen bei
Verstößen gegen sozialrechtliche Vorschriften gegen die Spediteure Realität.
Planen Sie eine Erhöhung des Strafrahmens auch in Oberösterreich? Wenn
ja, welche genau?
18. Immer wieder kommt es zu Umgehungen
der Ruhezeitregelungen. Welche
konkreten Initiativen planen Sie, um diese Umgehungen zu verringern und
möglichst zu unterbinden?
19. Welche weiteren Konsequenzen werden
Sie aus dem nach wie vor nicht
aufgearbeiteten Frächterskandal ziehen?
20. Welchen Einfluß auf die
Kontrolltätigkeit und welche Kostenfolgen hätte die
Umsetzung einer Ökopunkte-Übergangsregelung mit gegenüber heute
geändertem Bezugsraum (Alpengebiet, einzelne Korridore)?
21. Inwiefern wäre Ihrer Ansicht nach a)
die Kontrolle, b) die Wahrscheinlichkeit
der Ahndung inkorrekt durchgeführter Transitfahrten in nur mehr teilweise
erfassten Bundesländern gegenüber der derzeitigen Situation
(flächendeckende Geltung) erschwert?