720/J XXII. GP
Eingelangt am 11.07.2003
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möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Lasalocid in Futtermitteln und Hühnereier
In Österreich - insbesondere in Salzburg - wurde über
Legehennenbetriebe ein
Verkaufsverbot verhängt, da Lasalocid vorerst in Eiern und später auch in
Hühnerfutter
nachgewiesen wurde.
Äußerst bedenklich muss das Krisenmanagement der AGES
bzw. der beiden zuständigen
Bundesministerium gesehen werden, da nach Presseberichten seit Anfang März die
Behörden
davon wussten. Erstmals wurde am 3. März 2003 Lasalocid in Eiern nachgewiesen,
aber erst
am 3. Mai 2003 kam von BM Rauch-Kallat eine diesbezügliche Information
mit
Anweisungen an die zuständigen Behörden und am 18. Juni 2003 wurde der
erste Betrieb
gesperrt. Besonders unverständlich ist, dass es weder sofort eine öffentliche
Warnung nach §
25a Lebensmittelgesetz durch die zuständige Bundesministerin gegeben hat, und
auch keine
öffentliche Warnung nach Art. 10 der Lebensmittelbasisverordnung durch den BM
für Land-
und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft an Bauern, Futtermittelhändler
und
Konsumentinnen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundesminister Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende
Anfrage:
1. Wieviele
Probenziehungen (Eier) wurden im Zeitraum l. l .03 bis 10.07.03 in
Legehennenbetriebe durchgeführt? (Aufschlüsselung auf Bundesländer)
2. Durch wen wurden die Probenziehungen vorgenommen?
3. Wieviele dieser
Proben wurden im Rahmen der Rückstandsuntersuchung auf
Lasalocid untersucht (Aufschlüsselung auf Bundesländer)? Wann wurden diese
Untersuchungen vorgenommen (ersuche um Bekanntgabe des jeweiligen
Datums)?
4. Welches
Ergebnis brachten diese Rückstandsuntersuchungen? (Aufschlüsselung der
Untersuchungsergebnisse auf Bundesländer)
5. Mit welchem Datum datieren jeweils diese Untersuchungsergebnisse?
6. Wann wurden die
Untersuchungsergebnisse der Firma Garant bzw. anderen Händler
oder Produzenten jeweils bekannt gegeben?
7. Wann wurden nach Vorliegen von positiven Untersuchungsergebnissen die
zuständigen Behörden in den Ländern jeweils verständigt?
(Ersuche um Bekanntgabe
des Datums und der Geschäftszahl) Wie haben sich die verantwortlichen Firmen
gerechtfertigt?
8. Welche
Maßnahmen wurden dabei jeweils durch die AGES bzw. durch das
zuständige Bundesministerium angeordnet?
9. Warum kam es
nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse zu keiner öffentlichen
Warnung nach § 25a Lebensmittelgesetz?
10. Warum kam es nach Vorliegen
der Untersuchungsergebnisse zu keiner öffentlichen
Warnung hinsichtlich kontaminierter Futtermittel nach Art. 10 der
Lebensmittelbasisverordnung durch den für Futtermittel zuständigen BM f. Land-
und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft?
11. Wieviele Betriebe mussten
in diesem Zusammenhang insgesamt gesperrt werden?
(Aufschlüsselung auf Bundesländer)?
12. Wer hat für den damit
verbundenen Einkommensverlust der Bauern aufzukommen?
Wie hoch schätzen Sie den Einkommensverlust der Bauern?
13. Werden Sie die geschädigten
Bauern gegenüber den Produzenten bzw. Händler
(Firma Garant) rechtlich unterstützten? Wenn nein, warum nicht?
14. Welche Gründe waren dafür
maßgeblich, dass Lasalocid in Hühnerfutter
nachgewiesen wurde? (Wie lautet die Rechtfertigung der Hersteller bzw. der
Händler?)
15. Wieviele Futtermittelproben
wurden im Zeitraum l. l .2003 bis 10.07.2003 auf
Bauernhöfen (Legehennenbetriebe) und in Futtermittelbetrieben gezogen?
(Aufschlüsselung auf bäuerliche Betriebe, Futtermittelhersteller und
Bundesländer)
16. Wieviele dieser Proben
wurden wann auf Lasalocid untersucht? Durch wen wurden
die Untersuchungen vorgenommen?
17. Welches Ergebnis erbrachten
diese Untersuchungen? In wie vielen Proben wurden
Lasalocid nachgewiesen? (Aufschlüsselung nach Bundesländer)?
18. Mit welchem Datum datieren
jeweils diese Untersuchungsergebnisse?
19. Wann wurden diese Untersuchungsergebnisse
der Firma Garant bzw. anderen
Händlern oder Produzenten jeweils bekanntgegeben?
20. Welche Mengen an mit
Lasalocid verunreinigtes Futtermittel wurde an Bauern
ausgeliefert?
21. Kam es zu einer
Rückrufaktion (z.B. Fa Garant)? Wenn nein, warum nicht?
22. Wie wird im Rahmen der
Risikoanalyse das gesundheitliche Risiko für Menschen durch
Lasalocid beurteilt (im Rahmen der Vollziehung des Lebensmittelgesetzes)?
23 Wie wird im Rahmen
der Risikoanalyse das Tiergesundheitsrisiko durch Lasalocid im
Rahmen der Vollziehung des Futtermittelgesetzes beurteilt?