811/J XXII. GP

Eingelangt am 22.09.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Maga Christine Muttonen

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend österreichischer Kulturservice

Im Zuge der Reorganisation des Österreichischen Kulturservice (ÖKS) wurde
Sektionschef Dr. Heinz Gruber (Leiter der Sektion V im BMBWK) mit der
Geschäftsführung des ÖKS-Vereins betraut und eine Evaluierung der
Kulturvermittlungsangebote des ÖKS durch das Bildungsministerium angekündigt.

Konkrete Ergebnisse dieser Aufgaben- und Strukturreformen im ÖKS sind der
interessierten Öffentlichkeit bisher noch verborgen geblieben; von besonderem
Interesse wäre vor allem, ob und in welcher Form allfällige Kooperationsformen mit
anderen Kulturinstitutionen gefunden wurden, um der Zielvorgabe der „schlanken
Strukturen und an die heutige Situation angepassten Formen" (Dr Heinz Gruber, APA
549, 8.10.2002) zu entsprechen. Problematisch in diesem Konnex ist allerdings, dass
die „möglichen Fusionspartner" des ÖKS (Büro für Kulturvermittlung und
KulturKontakt) über sehr unterschiedliche Tätigkeits-Profile verfügen.

Weiters stellt sich aufgrund der kürzlich erfolgten Stundenkürzungen auch im Bereich
des kreativen Bildungsangebotes die Frage, ob seitens des Bildungsressorts
Überlegungen zur Neukonzeption der Kulturellen Bildung in der Schule existieren.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur nachstehende

Anfrage:

1.  Was waren die konkreten Resultate der seitens des Bildungsministeriums
eingesetzten Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Aufgabenabstimmung und
der Strukturreformen im ÖKS?

2.        Welche konkreten Konzepte liegen der künftigen inhaltlichen Ausrichtung
des ÖKS zugrunde? Wie lautet der inhaltliche Auftrag seitens des
Bildungsressorts an das Unternehmen ÖKS? Nach welchen fachlich-
methodischen Grundlagen erfolgen die Projektauswahl und die
Projektbeauftragung?

3.  Entspricht es den Tatsachen, dass die Subventionen für das ÖKS nach
32%-igen Kürzungen der Subventionsmittel für die Jahre 2001 und 2002 um
weitere 17% für das Jahr 2003 gekürzt wurden? Wie sieht die Prognose für
2004 aus?


4.  Konnte wie beabsichtigt der Anteil an Gemeinkosten des ÖKS gesenkt
werden und wenn ja, in welchem Ausmaß?

5.  Im Zuge der Reorganisation des ÖKS wurde immer wieder über mögliche
Fusionslösungen (Zusammenlegung des ÖKS mit dem Büro für
Kulturvermittlung und KulturKontakt) diskutiert. Allerdings verfügen die
angesprochenen Einrichtungen bis dato über sehr unterschiedliche Profile.
Wie ist der aktuelle Stand betreffend mögliche Fusionierungen des ÖKS mit
anderen Institutionen? Welche Auswirkungen haben Ihrer Ansicht nach die
unterschiedlichen Tätigkeits-Profile der einzelnen Institutionen im Hinblick
auf mögliche Fusionierungen? Liegen derzeit konkrete Konzepte für
mögliche Fusionierungen vor und wenn ja, welche? Wurden diese Konzepte
unter Einbeziehung aller Beteiligten aus den einzelnen Institutionen
diskutiert und erstellt?

6.  Es wurde Kritik an der Funktion von Sektionschef Dr. Heinz Gruber als
Geschäftsführer des ÖKS-Vereins und Leiter der Sektion V im BMBWK
geäußert. Sehen Sie hier Unvereinbarkeit gegeben und falls nein, warum
nicht?

7. Als Folge der Diskussion um die Stundenkürzungen wurde ein Konzept der
kulturellen Bildung gefordert, das im Dialog zwischen der Politik und
Expertinnen erstellt werden soll. Beabsichtigen Sie, eine öffentliche
Diskussion zur Neukonzeption der kulturellen Bildung in der Schule zu
initiieren? Wenn ja, wann und in welcher Form?

8.       Werden in die Überlegungen zur Neukonzeption der Kulturellen Bildung in
der Schule die Resultate der ÖKS-Studie „Kunst und Bildung" 2001
einfließen?