819/J XXII. GP
Eingelangt am 24.09.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Anita Fleckl, Gerhard Reheis,
Genossinnen und Genossen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend die Aussagen von ÖVP-Delegationsleiterin MEP Ursula Stenzel zum Infrastrukturausbau
im Zuge der bevorstehenden Osterweiterung
Einer OTS-Presseaussendung (OTS 101 vom 22.09.2003) der ÖVP-Delegationsleiterin im
Europäischen Parlament, MEP Ursula Stenzel, ist das folgende Zitat betreffend
den
Infrastrukturausbau
im Zuge der EU-Osterweiterung entnommen:
„Man dürfe sich allerdings nicht der Illusion hingeben,
so Stenzel, dass die
Versäumnisse der früheren SP-Regierungen im Bereich Schiene jetzt so
rasch aufholbar seien, wie es die heimische Wirtschaft benötige, „ um
von
der Nähe zu den Erweiterungsländern tatsächlich reüssieren zu können ".
Dem Ausbau der Straßenverbindungen müsse deshalb - wegen der
Versäumnisse im Bereich Schiene — Vorrang eingeräumt werden. "
Da die letzte „SP-Regierung", die von 1979 und 1983
im Amt war, wohl kaum für Versäumnisse
im Zuge der EU-Osterweiterung verantwortlich gemacht werden kann, gehen die
anfragenden
Abgeordneten davon aus, dass es richtigerweise in der Presseaussendung
„SP-VP-Regierung"
heißen
soll.
Darüber hinaus ist es fraglich, ob - unter welchen
Voraussetzungen auch immer - dem Ausbau der
Straßenverbindungen
der Vorrang gegenüber der Schiene eingeräumt werden muss.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den
Bundesminister für Verkehr, Innovation und
Technologie nachstehende
Anfrage:
1. Sind Ihnen die
obenzitierten Aussagen der ÖVP-Delegationsleiterin MEP Ursula Stenzel
bekannt?
2. Wie stehen Sie zu den obenzitierten
Aussagen der ÖVP-Delegationsleiterin MEP Ursula
Stenzel?
3. Teilen Sie die in dieser Presseaussendung getätigte Aussage, dass die früheren SP-
Regierungen
Versäumnisse im Bereich Schiene verursacht haben?
3.a. Falls ja, welche Regierung
hat unter welchem Verkehrsminister wann welches Versäumnis im
Bereich Schiene zu verantworten?
4. Teilen Sie die
in dieser Presseaussendung getätigte Aussage, dass hinsichtlich der Anbindung
an
den Osten dem Straßenausbau der Vorrang gegenüber der Schiene eingeräumt werden
muss?
4.a. Falls
ja, wie sehen die konkreten Konzepte, Planungen und Umsetzungen aus, die diesem
Prinzip
bereits Rechnung tragen?
5. Inwieweit sind
diese Aussagen geeignet, die bilaterale Zusammenarbeit im Bereich Verkehr
mit
unseren Nachbarländern zu gefährden?
6. Inwieweit sind
diese Aussagen geeignet, die Position Österreichs bei den Verhandlungen über
eine
künftige Transitregelung zu gefährden?