841/J XXII. GP
Eingelangt am 24.09.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Gerhard Reheis, Anita Fleckl,
Genossinnen und Genossen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend die Aussagen von ÖVP-Delegationsleiterin MEP Ursula Stenzel zum Infrastrukturausbau
im Zuge der bevorstehenden Osterweiterung
Einer OTS-Presseaussendung (OTS 101 vom 22.09.2003) der ÖVP-Delegationsleiterin im
Europäischen Parlament, MEP Ursula Stenzel, ist das folgende Zitat betreffend
den
Infrastrukturausbau
im Zuge der EU-Osterweiterung entnommen:
„Man dürfe sich allerdings nicht der Illusion hingeben,
so Stenzel, dass die
Versäumnisse der früheren SP-Regierungen im Bereich Schiene jetzt so
rasch aufholbar seien, wie es die heimische Wirtschaft benötige, „ um
von
der Nähe zu den Erweiterungsländern tatsächlich reüssieren zu können ".
Dem Ausbau der Straßenverbindungen müsse deshalb — wegen der
Versäumnisse im Bereich Schiene - Vorrang eingeräumt werden. "
Da die letzte „SP-Regierung", die von 1979 und 1983
im Amt war, wohl kaum für Versäumnisse
im Zuge der EU-Osterweiterung verantwortlich gemacht werden kann, gehen die
anfragenden
Abgeordneten davon aus, dass es richtigerweise in der Presseaussendung
„SP-VP-Regierung"
heißen
soll.
Am selben Tag bekannten Sie sich zu den Zielen des
Kyoto-Protokolls und zur Verpflichtung
Österreichs, den CO2 Ausstoß um 13 Prozent auf Basis des Jahres 1990
zu senken.
Die anfragenden Abgeordneten erlauben sich darauf
hinzuweisen, dass ein vermehrter Ausbau von
Straßen zu einer Erhöhung des LKW- und PKW-Verkehrs führt, was weiters zu einer
Steigerung
des CO2 Ausstoßes und der
Lärm- und Schadstoffbelastung führt.
Da die vorgebrachten Standpunkte offensichtlich im
krassen Gegensatz zueinander stehen, richten
die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft nachstehende
Anfrage:
1. Sind Ihnen die
obenzitierten Aussagen der ÖVP-Delegationsleiterin MEP Ursula Stenzel
bekannt?
2. Wie sehen Sie die obenzitierten
Aussagen der ÖVP-Delegationsleiterin MEP Ursula Stenzel
im Zusammenhalt mit Ihrem Bekenntnis zu den Zielen des Kyoto-Protokolls?
3. Glauben Sie, dass ein vermehrter
Ausbau von Straßen im Vorrang zur Schiene geeignet ist,
die
Ziele von Kyoto zu erreichen?
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Sie die in dieser Presseaussendung getätigte Aussage, dass hinsichtlich der
Anbindung
an den Osten dem Straßenausbau der Vorrang gegenüber der Schiene eingeräumt
werden
muss?