852/J XXII. GP
Eingelangt am 24.09.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Erika Scharer
und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend "Team04"- Gendarmeriekommandoschließung im Lungau
Erste Überlegungen der Schwarzblauen Bundesregierung zur
Änderung der
Sicherheitsstrukturen in Österreich wurden im Juli 2003 im Konzeptpapier
"Team04"
festgelegt. Daraus geht unter die Schließung des Lungauer
Bezirksgendarmeriekommando
hervor.
In diesem Fall wäre ein Bezirk des Salzburger Landes, welcher aus Gründen der
Topographie benachteiligt ist, ohne bestehende Sicherheitsstruktur vor Ort. Aus
diesem
Zusammenhang
kann davon ausgegangen werden, dass es durch die Bewältigung der
örtlichen
Distanz zwischen St. Johann im Pongau und dem gemeldeten Einsatzort im
Lungau
zu
beträchtlichen Zeitverzögerungen kommen wird. Da bei Notfallen, wo die
Gendarmerie
gerufen
wird, Zeit eine wesentliche Rolle beim Hilfs- und Aufklärungsfaktor spielt,
erscheint
es
unverständlich, dass das Bezirksgendarmeriekommando Tamsweg geschlossen werden
soll.
In diesem Zusammenhang stellen unterzeichnende Abgeordnete
an den Bundesminister für
Inneres folgende
Anfrage:
1. Wie wird Ihres Planes entsprechend der Bezirk Lungau ohne
Bezirksgendarmeriekommando Tamsweg sicherheitstechnisch versorgt werden?
2. Wie wird die Sicherheit der im
Lungau lebenden Menschen Ihrer Ansicht nach
gewährleistet werden, wenn keine Einsatzleitung im Bezirk ist?
3. Wie rasch wird Hilfe
(Durchschnittszeit) vor Ort zu erwarten sein, wenn sich die
Anzahl
der Sicherheitsbeamten im ländlichen Raum auf ein Minimum reduzieren und
in verkehrstechnisch benachteiligten Regionen kein Bezirkskommando mehr
vertreten
sein
wird?
4. Nach
welchen weiteren Kriterien zusätzlich zu den geplanten politischen "Team
04"-
Strategien
soll in Zukunft die Postenbesetzung Ihrer Ansicht nach durchgeführt
werden?
5. Wie
werden Sie die Sicherheit der Gäste und Ferienbewohner im Lungau vor allem an
Wochenenden
ohne Bezirksgendarmeriekommando sicherstellen?
6. Ist
Ihrerseits geplant, die Sicherheit der Menschen in den Salzburger Regionen den
Gemeinden zu überlassen, welche durch zusätzliche, selbst bezahlte, nächtlich
patroullierenden
Privat-Wachebeamte die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten
sollen?
a.
Wenn nein, wie lauten Ihre Vorschläge zur Erhaltung der Sicherheit der
Bevölkerung?
b. Wenn ja, welche Funktion hat
Ihrerseits ein Sicherheitsapparat der Republik
Österreich?
c. in welcher Höhe werden Einsparungen erfolgen, wenn nach
"Team04"
gearbeitet wird?
7. Was
passiert beispielsweise mit den Räumlichkeiten des derzeitigen Lungauer
Bezirkskommandos?
8. Wie
wird Ihrer Meinung nach der steigenden Anzahl an Straftaten im Land Salzburg
ohne
Kommandostellen in allen Bezirken gegengewirkt werden?
9. Wie
lautet Dir Konzept zur Bekämpfung der Klein- und Mittelkriminalität in
Österreich?
10. Wie verläuft in
Zukunft die Ausbildung für die angehenden Sicherheitsbediensteten?
11. Wie werden Sie
die derzeit hoch anzusetzenden Qualität in der Arbeit der
Sicherheitsbeamten
im Raum Pinzgau-Pongau-Lungau sicherstellen?
12. Welche
Cobra-Standorte werden erhalten bleiben und wie lange?
13. Wie
beurteilen Sie das Verhältnis der Straftaten im Verhältnis zum Personalmangel
im
Gendarmerieposten
Radstadt?
a. Warum sind von 13 systemisierten Dienstposten nur 12 besetzt und davon nur
acht tatsächlich im Dienst?
b. Sind Ihres Wissens nach die Gendarmeriebeamten von
Radstadt unter anderem
dem
Bezirkskommando in St. Johann im Pongau zugeteilt?
14. Warum ist trotz
sicherheitstechnischer Notwendigkeit die Anzahl der Beamten am
Gendarmerieposten St. Johann im Pongau von 25 auf 22 gesenkt worden?
15. Warum
versehen nur 33 Beamte in Zell am See ihren Dienst, wobei von der Gemeinde
private Wachdienste zur Gewährung der Sicherheit der Touristen und der
Bevölkerung
bezahlt
werden müssen?
16. Ist Ihrer Ansicht
nach Radstadt ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Ennstal-
Bundesstraße,
welchem sicherheitstechnisch besondere Aufmerksamkeit zugeteilt
werden soll?
a. Wenn ja, in welcher Form?
b. Wenn nein, warum nicht?
17. Wie lauten Ihre
Pläne zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes und der Sicherheit
der
Bevölkerung von Radstadt?
18. Wie lauten Ihre
Pläne zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes und der Sicherheit
der
Bevölkerung in Zell am See?
19. Wie werden Sie die Verkehrssituationen auf den Transitrouten durch die Bezirke
a. Pongau
b. Lungau
c. Pinzgau
auch in Anbetracht der neuen Beitrittsländer und der
ansteigenden Verkehrsfrequenz
Sicherheit
garantieren?
22. Wie hoch werden die Einsparungen sein, welche Sie durch die
geplanten
Dienststellenherabsetzungen und den Überstundenerlass in
den Bezirken Lungau,
Pinzgau
und Pongau erreichen würden, im Detail?