853/J XXII. GP

Eingelangt am 24.09.2003
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Christine Lapp und Genossinnen und Genossen
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend Unterstützung von pflegenden Angehörigen

In den letzten Tagen wurden in den Medien einzelne Missstände in der geriatrischen Pflege in
Wien aufgezeigt. Diese Missstände werden nun untersucht und abgestellt. Dennoch ist gerade
der Bereich der Pflege von alten Menschen ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft. Krank-
und Altwerden sowie Sterben passen nicht in eine Gemeinschaft wo Wellness und Fitsein den
Ton angeben. Verschiedene Modelle in den Bundesländern zeigen würdevolle Wege in diesen
Lebensabschnitten auf. Obwohl der Bereich der außerhäuslichen Pflege gestiegen ist, werden
dennoch an die 80 % der Pflege von Angehörigen geleistet. Angehörige bekommen keinerlei
Schulungen, haben keine Austauschmöglichkeiten und wissen wenig von den Standards bei
der Pflege. Auch eine kurzfristige Entlastung wie Urlaub von der Pflege oder Tagesbetreuung
wird nur in geringen Fällen angeboten.

Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit und
Frauen nachstehende

Anfrage:

 

 

1) Welche Schulungsangebote gibt es für Angehörige, die ihre Verwandten pflegen?

2) Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Angehörige, die ihre Verwandten
pflegen?

3) Welche Qualitätskriterien gibt es für die Pflege von Angehörigen?

4) Gibt es in Ihrem Ministerium Überlegungen, Angehörige sozialrechtlich über die
bestehenden Möglichkeiten hinaus, abzusichern?

5) Wie können sich Angehörige Urlaub von der Pflege nehmen?

6) Gibt es dazu schon Modelle?

7) Wo gibt es diese Modelle?

8) Werden diese Modelle von Seiten des Bundes unterstützt?